Kapitel 20

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PoV Manu

Ich hielt Palle im Arm. Es fühlte sich natürlich gut an, aber wir waren getrennt. Jetzt bin ich nur ein guter Freund. Wobei, ich meine bestimmt ist da für ihn nicht leicht, da es auch für mich total schwer ist ihn nicht zu küssen und alles. Nachdem ich ihn los gelassen hatte, hatte er auch wieder aufgehört zu weinen. "Gehts wieder?", fragte ich Palle. Er sah mich an und nickte zögerlich. Also es ging nicht. Ich stand auf um ihm einen Tee zu machen, damit er sich ausruhen konnte. Er sah mich so an, als würde er nicht wollen, dass ich aufstand. Ich lächelte ihn leicht an, um ihm zu sagen, dass ich gleich wieder her kommen würde. Als ich jedoch wieder kam, war er schon eingeschlafen. Fragt mich nicht, wie er nach so einer Nachricht einschlafen konnte, aber er tat es. Ich trug Palle nach oben zu seinem Zimmer und legte ihn sanft aufs Bett. Nachdem ich den Tee geholt hatte stellte ich ihn ab und setzte mich zu Palle, der immer noch schlief. Er sah so verdammt süß aus, wenn er schlief. Eigentlich wusste ich, dass das was ich jetzt machte ein großer Fehler war, aber in diesem Moment konnte ich einfach nicht anders. Ich legte mich neben Palle und hielt ihn im Arm. Es war so ein gutes Gefühl für den Augenblick, doch ich wusste, wenn ich jetzt an all das was war denen würde, würde das alles zerstören. Aus diesem Grund kann ich nicht mit Palle zusammen sein. Weil mich alles wieder einholt und das ein höllischer Schmerz ist. Palle drehte sich um und machte langsam seine Augen auf. Ich musste das ziemlich spät realisiert haben, denn er kuschelte sich noch mehr an mich ran. Schon wieder bekam ich Gänsehaut am ganzen Körper und ich musste schnell Handeln, da ich dieses Gefühl umgehen wollte. Meine Gedanken waren bei Leyla und Palle. Danke. Ernsthaft jetzt? Ich sprang förmlich auf und lief die Treppe hinunter zur Tür. Palle rannte mir hinter her und schaffte es mich einzuholen. "Manu. Warte. Was ist auf einmal los?" "Es war einfach eine ganz dumme Idee das zu machen. Es tut mir leid, aber ich kann das nicht." Bevor er noch etwas sagen konnte verließ ich sein Haus. 

PoV Palle

Toll gemacht. Super Palle. Geil. Alles verschissen. Mir gingen so viele Sachen durch den Kopf. Dass mit meiner Mutter, dass mit Manu, dass ich alles falsch mache. Ich konnte nicht mehr. Ich fühlte mich so schwach. Alles war auf einmal weg. Alles was ich liebte und was mich liebte. Ich wollte das eigentlich nicht, aber mich hielt nichts mehr davon ab. Ich ging in mein Zimmer und holte Papier und Stift. Lange überlegen musste ich nicht und fing an zu schreiben.. 

"Lieber Manu.."

Ich schrieb und schrieb und mir viel immer wieder etwas ein, dass ich schreiben konnte. Das war alles für Manu..

Ich entschloss mich zu ihm zu gehen und er sollte es lesen. Bis heute Abend gab ich ihm Zeit.. Ansonsten ist das hier alles vorbei. Ja okay, vielleicht klingt das wie eine Erpressung, aber ich kann mit diesem Schmerz nicht leben. Alles beide zusammen halte ich nicht aus. Wieso kann man das nicht einfach abstellen? 

Ich zog meine Schuhe an und verließ das Haus. Sollte ich ihm den Brief wirklich geben? Was wenn es ihm egal ist? Was wenn ich ihm jetzt egal bin? Was wäre.. STOP. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Entweder ja oder nein. Entweder ich bedeute ihm noch etwas oder nicht. 

Als ich an Manus Haus ankam klingelte ich. Es öffnete eine Frau die Tür. "Hallo. Ist Manuel zuhause?" Die Frau schrie, dass Manu runter kommen sollte. "Danke." Es dauerte nicht lange und Manu stand in der Tür. "Palle.. Was machst du denn hier?" "Können wir schnell reden?" "Palle bitte, ich brauche Zeit." Ich nickte und drückte ihm den Brief in die Hand. "Bitte les es. Danke." Ich drehte mich um und ging von Manus Haus weg. "Warte. Palle. Was ist das?", schrie er. "Les es einfach Manu, dann weißt du es." Ich ging weiter, bis ich an dem See ankam. Wie ferngesteuert lief ich dort hin. Ich wollte hier so lange bleiben bis es Abend wurde und dann nach Hause gehen. Wenn ich Glück habe, steht dort dann Manu. Wobei. Als ob ich Glück hätte.

PoV Manu

Ein Brief? Ich wollte ihn nicht aufmachen. Aber was sollte schon schlimmes drin stehen? Aber ich traute mich nicht. Es vergingen locker ein Paar Stunden, bis ich mich doch entschloss den Brief zu öffnen. Ich sah auf die Uhr und es war gerade 18:15 Uhr.

Lieber Manu,

ich weiß, dass es verdammt schwer für dich ist bei mir zu sein, wegen Leyla und all dem. Ich jedoch kann damit nicht leben. Es war schon schwer für mich meine Mutter zu verlieren, aber dich. Das zereist mir das Herz. Eigentlich wollte ich dir so einen Brief niemals schreiben, doch ich kann nicht mehr. Es hat keinen Sinn mehr zu leben. Wieso auch? Die Menschen die ich liebe sind weg. Ich wünschte ich könnte diese Gefühle abstellen. Diese Trauer. Das alles tut so unfassbar weh. Und wenn du jetzt denkst, dass du mich Freundschaftlich liebst. Nein. Ich weiß, dass ich mehr für dich als ein normaler Freund bin. Wegen mir soll es die ganze Welt wissen, dass ich dich liebe, aber ich kann so nicht weiter leben. Jetzt liegt es an dir. Ich weiß, dass es scheiße von mir ist, dir das zu überlassen, aber ich will Klarheit. Falls du es nicht bemerkt hast ist das gerade ein Abschiedsbrief. Ich kann nicht ohne dich Leben und ich will das auch nicht. Ich brauche dich. Ich liebe dich. Wenn ich dir noch etwas bedeute und du das alles besser verarbeiten kannst, dann komm bis 18:15 Uhr zu mir. Wenn nicht, dann bedeute ich dir eben nichts mehr.

In liebe, 

Dein Patrick.

Mir schossen Tränen in die Augen, da meine Uhr 18:18  Uhr anzeigte. Vielleicht war es noch nicht zu spät. Ich rannte los. Mir egal, ob mit Maske oder ohne. Palle war mir so unendlich wichtig.

PoV Patrick

Die Uhr zeigte 18:20 an. Er war immer pünktlich. Das heißt also, er kommt nicht mehr. Ich schnaufte durch und nahm das Messer, das auf dem Tisch lag. Also nun war es soweit.. Tschüss Manu.. Meine Hände waren ganz schwitzig, sodass ich das Messer kaum halten konnte. Einen letzten Blick auf die Uhr.. 18:22 Uhr. "Manu ich liebe dich..", sprach ich noch, bevor ich mir das Messer in meine Brust rammte. Dieser Schmerz war so befreiend.. Meine Augen fielen zu und ich sank auf den Boden. 

PoV Manu

Wieso musste es so scheiße weit zu Palle sein. 5 Minuten, wenn man rennt. Der Gedanke daran, dass sich Palle umbringen wollte, ließ meine Füße nur noch schneller rennen.  Nie im leben dachte ich, dass ich so schnell rennen konnte. 

Da ist es Palles Haus. Ich rannte nur noch schneller zu seiner Tür, die leicht offen stand. "Palle? Palle? Wo bist du?", schrie ich durch sein Haus. Keine Reaktion. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. WO WAR ER VERDAMMT? Ich sah mich um und entdeckte eine Blutlache. Nein. NEIN. Ich hob meine Kopf und entdeckte Palle, wie er am Boden lag. Bewegungslos. NEIN. NEIN. Ich nahm  Blitzschnell mein Handy aus der Hosentasche und rief den Notdienst. Ich war so in Panik und heulte los. Ich konnte gar nicht klar mit dem Notdienst reden. Erinnern kann ich mich auch nicht mehr, was ich sagte.

Nachdem ich den Notdienst gerufen hatte widmete ich mich Patrick. Mein heulen verstärkte sich nur noch, mit jedem mal wo ich Palle ansah. Wenn er jetzt tot ist, verzeihe ich mir das niemals. "PALLE BITTE KOMM ZURÜCK. ICH LIEBE DICH. BITTE. TU MIR DAS NICHT AN!!!", brüllte ich.. 

Der Rettungsdienst war da. Hoffentlich konnten sie Palle retten..

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