Der Mann

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Das Schicksal meinte es gut mit mir. Ich bekam die ganze restliche Arbeitszeit frei. Aus irgendwelchen Problemen mit dem Strom musste das Lokal geschlossen werden. Und als wäre das nicht schon schön genug gewesen, bekam ich die ganzen freien Tage bezahlte. Es fühlte sich schlecht an fürs nichts tun Geld zu bekommen, doch so konnte ich Zeit mit Sophia verbringen. Ich schob all meine Gedanken beiseite und widmete mich ganz meiner Tochter.

Ich versuchte jeden Tag mit ihr auf den Spielplatz zu gehen. Gute Luft tat sowohl ihr als auch mir gut. "Mama!", im Sandkasten wurde gerade aktiv Sand gegessen. Schnell stand ich auf und lief zu Sophia. "Das darfst du doch nicht. Du bekommst noch Bauchschmerzen.", ich säuberte ihre Hände und ihr Gesicht. Sie spuckte soweit sie konnte den Sand aus ihren Mund. Der Rest landete in Magen. Dreck reinigte doch bekanntlich den Magen, trotzdem wollte ich nicht, dass sie irgendwelchen Kinderspielplatz Sand ist.

Sophia schaute mich an. Mit einem Lächeln auf den Lippen schaute ich nun sie an. Mit zusammengekneiften Augen schaute sie in den Himmel. Sie musste Niesen. Und da dies so süß aussah musste ich anfangen zu lachen. "Ich gehe mit hinsetzten.", ich streichelte kurz über ihre kurzen blonden Haare. Ich klopfte mir den Sand von der Kleidung und setzte mich wieder auf die Bank, neben dem Sandkasten. Ich beobachtete Sophia im Kasten. Sie war ein solch wundervolles Kind. Einfach perfekt in meinen Augen. Doch hätte nicht jede Mutter einen solchen Gedanken? Doch meine Tochter war wirklich perfekt. Sie war eben meine Tochter. Ich hatte mir immer eine Tochter gewünscht. Welche ich dann alles kaufen würde. Ob Kleider, süße Outfits, eine Miniküche, Barbies, eine Babyborn oder einen Minikinderwagen für Ihre Puppen. Ich wollte meiner Tochter alles bieten. Und bis jetzt klappt dies immer.

Ich genoss es eine Tochter zu haben und sehen zu dürfen wir groß sie wurde. Ich genoss jede freie Sekunde die ich mit ihr hatte.

Ich war eben Mama und Papa, da verdiente sie meine vollkommene Aufmerksamkeit.

Als ich mich auf dem Spielplatz umsah entdeckte ich einen Mann, wenige Meter entfernt. Im Anzug, mit Hut und Zeitungen. Meine vollkommende Aufmerksamkeit lag bei diesem Mann. Es machte mir Angst. Ich fühlte mich verfolgt, beobachtet...

Mein Instinkt sagt mir hinlaufen und diesen Typ blöd anmachen, doch ich musste an zwei Menschen denken. Es gab nicht nur noch mich. Doch alleine dieser Gedanke machte mir noch mehr Angst. Ich ging zu Sophia. Unauffällig versuchte ich näher an diese Mann heran zu kommen. Doch kam war ich aufgestanden, stand er auf und ging weg. Sein Blick war mich nicht entgangen. Wer war er?


Keine Stunde später haben Sophia und ich den Spielplatz verlassen. Alleine eine Stunde am Spielplatz war schon anstrengend, aber dann zwei oder drei? Ich liebte Kinder, aber mehr als eine Stunde konnte ich einfach nicht auf einem Spielplatz verbringen. Es ging nicht.

Und so machten Sophia und ich uns auf den Weg zu spazieren. Wir gingen den Weg, den ich immer zur Arbeit ging. Nach der mehr als komischen Situation auf dem Spielplatz wollte ich in Menschenmassen bleiben. Entweder das waren nur Gespenster in meinen Kopf oder irgendetwas stimmte wirklich nicht. Und meine Meinung bestätigte sich. Das Lokal in dem ich arbeitet war offen. Es war sogar recht viel los. Doch warum wurde ich angelogen? Und hatte frei?!

Mit Sophia im Arm ging in hinein. "Kristin?", hörte ich sofort meine Stimme. Wer mich Ansprach war mir unklar. Nach den vielen Monaten in Lokal kamen immer wieder neue Mitarbeiter hinzu. Viele Leute kannte mich, doch ich war der totale loser. Nichtmal die Namen konnte ich mir merken.

Ich ging zielsicher zum Tresen. "Wo ist", ich konnte mich mal meine Frage zu Ende stellen, da liefen schon alle hektisch durch die Gegend. "Oh Kristin das Baby ist aber süß.", Melody lief an mit vorbei. Verwirrt schaute ich mich um. Was war gerade los?! Ich verstand wirklich NICHTS mehr.

Und die totale Krönung war, als ich den gleichen Mann von vorhin auf den gleichen Platz der letzten Tage sah. Mein Herz war kurz davor aus meiner Brust zu springen. Und da ich mit diesem kribbeln im Bauch nicht schlafen gehen wollte, ging ich sauer auf diesen Typen zu. "Verfolgen sie mich?!"

Er nahm seine Augen von der Zeitung und schaute mich an. Still schüttelte er seinen Kopf. Er spielte eine solche Unwissenheit vor, dass ich sie schon fast selber abkaufte.

Ich stand auf und verließ das Lokal.

Was Frauen wollenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt