12. Kapitel

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,,Und, findest du den Wagen noch immer so scheisse wie vorher?'', fragte Roxän grinsend an Jenelle gerichtet, die gerade genüsslich einen Bissen von  ihrem Schokoladeneis as.

,,Hey! Ich habe nie behauptet, dass er scheisse ist'', erwiderte Jenelle lachend und warf ihre Beine über den Leiterrahmen des Pickups warf und ihren Kopf auf den gegenüberliegenden Rahmen bettete. Ob das wirklich so bequem war, wie das gerade aussah, bezweifelte ich ein wenig.

,,Er ist praktisch'', lachte Jenelle und schloss ihre Augen.

Ich schob mir meine Sonnenbrille nach unten auf meine Nase und machte es ihr nach. Da ich jedoch in einem Schneidersitz vor den Beiden sass, konnte ich mich nirgends anlehnen, weshalb ich einfach mit geschlossenen Augen mein Himbeereis genoss.

Ich hörte dem leisen Wellenrauschen zu, die durch die Leute, die sich ebenfalls hier befanden, etwas unterdrückt wurde. Auch wenn wir uns auf einem offenen Parkplatz befanden, hatten wir auf der Ladefläche des Pickups einen schönen Blick auf den Hafen, auf den Strand und auf das Meer.

,,Mir ist heiss'', murmelte Roxän nach einigen Minuten. Ich öffnete meine Augen einen Spalt breit und sah, wie sie sich mit ihren freien Hand (in der anderen hatte sie ebenfalls ein Schokoladeneis) mit dem Handrücken über die Stirn strich und seufzte. Erst jetzt bemerkte ich, wie die heissen Sonnenstrahlen über uns herrschten und mir allmählich genauso heiss wurde.

,,Kühlen wir uns eben ein wenig im Meer ab'' Jenelle hatte ihre Augen immernoch geschlossen und ihr Eis hatte sie inzwischen vollends gegessen. Auf ihren Lippen zeichnete sich ein leichtes Grinsen.

,,Womit denn? Du hast doch keine Badesachen dabei!'' Womöglich klang es ein wenig spöttisch, obwohl ich gar nicht vorhatte, es so klingen zu lassen. Sie nahm es aber ganz gelassen und öffnete ihre strahlenden Augen, wobei sie sich wieder ausetzte. Auch Roxän wurde langsam hellhörig und setzte sich aufrecht und gespannt hin.

,,Naja, ich schätze mal, dass ihr beide Unterwäsche trägt?'' Jenelle grinste über beide Ohren hinweg, als sie Roxän's weit aufgerissene Augen bemerkte.

,,Nein!'', protestierte ich. ,,Das kannst du vergessen''

,,Kommt schon, das wäre doch witzig'', Jenelle schaute zwischen mir und Roxän umher und versuchte uns von dieser Idee zu überzeugen. Mittlerweile wusste ich, wie sehr ich mich von Jenelle getäuscht hatte. Nicht in negativer Hinsicht natürlich. Sie wirkte anfangs freundlich und schüchtern, aber sie war das glatte Gegenteil von schüchtern. Ich bezweifelte sogar, dass ich jemals einen so aufgedrehten Menschen gesehen hatte wie sie.

,,Ich werde mich sicher nicht ausziehen! Ich komme blos mit meinen Füssen ins Meer'', sagte ich sicher, womit sie sich nur zögernd zufrieden gab.

Wir machten uns zu dritt auf den Weg nach unten zum Strand, wo wir uns unsere Schuhe auszogen und mit den Füssen in das kalte Wasser liefen.

,,Also ich bin ja immernoch der Meinung, dass das sicherlich nicht reicht um uns abzukühlen'', meinte Jenelle mit gerunzelter Stirn. Roxän nickte zustimmend.

,,Ich bin dabei'', sagte sie schliesslich zögerlich, weshalb Jenelle anfing zu strahlen.

,,Ihr seit doch nicht ganz dicht...'' murmelte ich und lachte, als sie sich tatsächlich anfingen bis auf die Unterwäsche auszuziehen und schliesslich ins Wasser tauchten.

Das könnte, würde ich sogar lieben gerne auch machen und einfach ins kühle Wasser springen. Nur gab es da ein Problem, ich hatte ein Tattoo. Und zwar an meiner Seite direkt unter meiner Brust.

We are living in a Nigthmare

Nun, als ich das hatte stechen lassen, war der Tot meines Bruders ein paar Wochen vorbei. Ich war so fertig, dass ich mir eines Tages das hab stechen lassen. Damals war ich erst 16 Jahre alt, es war ein Wunder, dass mir das überhaupt jemand stechen lies. Allerdings wissen das meine Eltern nicht. Nur David und Jordan. Als sie das Tattoo bemerkt hatten, stauchten sie mich so sehr zusammen, dass sie mir wie meine Eltern vorkamen.

Heavenly dreamWhere stories live. Discover now