9. Kapitel🍁

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Es war der nächste Morgen, als ich ausnahmsweise mal nicht von meinem Vater geweckt wurde, sondern von den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen. Müde gähnte ich einmal ausgiebig und streckte mich, öffnete verschlafen meine Augen.

Die Seite neben mir war leer, weshalb ich seufzte, die Decke von mir schob und langsam aufstand. Ich ging dann aus dem Zimmer raus, schloss die Tür hinter mir, um Tyler zu suchen und ihn nach möglichen Anziehsachen zu fragen.

Bereits von oben hörte ich Tyler's laute Stimme aus der Küche. Verwirrt tappte ich die Holztreppe hinunter und wollte zur Küche abbiegen, als eine Hand mich aufhielt. "Ich würd da jetzt nicht reingehen.", meinte Mirana und umfasste meinen Oberarm. "Warum?", verwirrt kräuselte ich meine Stirn und lugte in den Raum hinein, sah, wir Kato und Tyler über irgendwas diskutierten.

"Unpassendes Thema.", blockte sie ab, ließ mich los und lehnte sich grinsend an die Wand, "Tyler und Kato streiten und diskutieren fast über alles. Egal ob es irgendwelche Ideen, Pläne, Strategien oder sonst was ist, beide geben nunmal gerne den Ton an und kriegen sich somit in die Haare.", erklärte sie mir und seufzte genervt, fuhr sich durch ihre nicht gemachten Haare.

"Du brauchst dich erst garnicht rauszureden!", begann Kato ruhig, "Wir haben es alle bemerkt." - "Nichts habt ihr bemerkt! Ich bin nicht verbunden!", widersprach Tyer lautstark. "Tyler, wir alle haben das jawohl bemerkt, jetzt sag mir nicht, dass es nicht stimmt!"

"Verbunden?", fragte ich leise an Mirana gewandt, die mich bloß angrinste. "Das erfährst du noch früh genug, Kleiner." - "Warum nennen mich alle klein! Ich bin klein, sondern 1, 80 oder so!", protestierte ich gereizt, was sie nur noch mehr amüsierte.

Jedoch wurden durch mein Gemeckere auch Kato und Tyler auf uns aufmerksam und kamen zu uns. "Wieviel habt ihr gehört?", fragte Tyler sofort. "Nur das Ende ein wenig, keine Sorge."

"Ähm, Tyler? Könnte ich vielleicht ein paar Klamotten von dir haben?", fragte ich den Braunhaarigen, der nickte und mit mir dann nach oben ging. Mit einem überlegenen Gesichtsausdruck öffnete er den Holzschrank und durchwühlte ein wenig seinen unaufgeräumten Schrank, der mich ein wenig an meinen erinnerte, zumindest von der Ordnung her.

"Hier, das sollte dir passen.", meinte er dann, drückte mir ein Leinenshirt und Hose, plus Unterhose und Socken in die Hand. "Ich geh runter, komm dann einfach nach.", meinte er und verschwand dann aus dem Raum.

Ich legte alles erstmal auf das Bett und zog mir meine alten, dreckigen Sachen aus und zog dann Stück für Stück die neuen an. Diese waren mir zwar etwas zu groß, doch ich krempelte einfach die Hosenbeine und Ärmel etwas hoch und dann ging es.

Jedoch stieß ich Idiot, als ich mich umdrehte gegen den Nachtisch, weshalb mein Handbuch auf den Boden fiel. Über mich selbst Augenrollend hockte ich mich hin und hob es auf.

'Verbundene' war das erste Wort auf der Seite, weshalb ich die Stirn kraus zog. Darüber hatten Kato und Tyler doch gestritten.

'Du kennst doch bestimmt das Prinzip von Seelenverwandten, oder? Hier nennen wir das 'Verbundene'. Zwei Menschen, die sich im Herzen vereint haben und miteinander verbunden sind. Egal wie sehr sie sich hassen, so lieben sie sich auch, denn ohne den Verbundenen kann man zwar weiterleben, doch es ist unmöglich, sorgenfrei und komplett fröhlich weiterzuleben, man fühlt sich, als würde etwas fehlen. Manchmal fühlt man sich von Beginn an, zu der anderen Person hingezogen, manchmal aber auch erst nach Tagen, Wochen, Monaten oder gar Jahren. Wir Magier können zwei Verbundene von der Ausstrahlung her erkennen, auch, wenn die Personen es noch nicht wissen. So weiß ich auch deinen, Joshua, und ich bin mit meinem zukünftigen Schwiegersohn mehr als zufrieden.'

Während des Lesens setzte ich mich auf das Bett und blies am Ende leicht die Luft aus, legte das Buch in meinen Schoß. Okay, ich musste alles erstmal verarbeiten. Tyler hatte also scheinbar seinen Verbundenen gefunden und war darüber nicht sonderlich glücklich.

"Joshua!", hörte ich Taro von unten rufen, "Ja?", rief ich fragend zurück und legte mein Buch wieder auf den Nachtisch. "Bei Avilonia, er hat echt bei ihm geschlafen! Ich wusste garnicht, dass du so ein Löwe sein kannst und dir direkt den schönsten Jungen klarmachst, Tyler!"

"WAS!?", schrie ich und sprang auf, rannte sofort nach unten um das Missverständnis aufzuklären.

Ich und Tyler? Niemals.

Dachte ich damals zumindest.

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Ich hoffe euch gefällt die Story so weit :')

Over and Out!

Vik xx

Black Raven🍁*Abgeschlossen* [TEIL 1] {BoyxBoy} (GERMAN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt