Kapitel 34

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Amys Sicht


Diesen Freitag ließ ich den Unterricht ausfallen. Mein Hals war staub trocken, und mein Körper fühlte sich immer noch taub an. Den gesamten Morgen blieb ich im Bett liegen. Ich starrte einfach nur aus dem Fenster, denn jedes Mal wenn ich die Augen schloss, kam die Panik wieder in mir hoch. Am Nachmittag kam Amber vorbei, um nach mir zu sehen.Es wunderte mich, den meistens versuchten die beiden zu vermeiden im Jungszimmer zu sein. Vielleicht hatte es damit etwas zu tun das sie Dylan mochte. Sie setzte sich zu mir ans Bett und erzählte mir was heute im Unterricht vorgekommen war. Und das Nataly und ihre Gruppe erstaunlich gut drauf waren. Niemand außer Dylan und den Zwillingen wussten was gestern am See wirklich passier war. Das war das einzige was ich gesagt hatte seit ich aufgetaucht bin. Ich hatte die Jungs gebeten nichts zu sagen. Dylan und Caleb waren etwas verwirrt, Cole war wütend. Er hätte Natalys Hintern wahrscheinlich am liebsten auf den Mond katapultiert, was ich irgendwie schön fand. Ich wollte jedoch im Moment mit niemandem reden. Irgendwann entschuldigte sich Amber wieder, und ging zurück auf ihr eigenes Zimmer, um für Mathe zu lernen und dann Abendbrot zu essen. Ich hatte keinen Hunger. 

Irgendwann entschied ich mich, doch aufzustehen und ins Bad zu gehen. Als ich mich selbst im Spiegel sah, erschrak ich. Ich war aschfahl, hatte ringe unter den Augen und meine Haare waren das reinste Chaos. Das lange Top was ich trug, damit man nicht sah das ich den Badeanzug immer noch trug, war zerknittert. Ich zog es mir über den Kopf um mich dann aus dem Badeanzug zu schälen. Anschließend schlüpfte ich schnell in frische Unterwäsche, eine Jogginghose und ein luftiges, bauchfreies Crop-Top. Als ich in andren Klamotten da stand sah ich gleich besser aus, was mich etwas beruhigte. Nur meine Haare sahen noch so aus als ob ein Vogel sein Nest gebaut hätte. Also schnappte ich mir meine Bürste und ging zurück ins Zimmer. Ich setzte mich mit den Rücken zur Tür auf meine Bett, und fing an meine Haare zu entwirren. Als ich hörte wie die Jungs den Flur entlang kamen, hörte ich genauer hin. Ich wollte wissen worüber sie redeten, hörte aber nichts außer ihrem lauten Lachen. Ich war froh das sie gut drauf waren. Als sich die Tür öffnete waren jedoch alle drei verstummt. "Alles okay, ich bin wach", sagte ich ihnen, wobei sich meine Stimme unglaublich schrecklich anhörte. Ich spürte wie sie meinen Rücken musterten. Ich seufzte und drehte mich schließlich doch zu ihnen um. "Wirklich", versicherte ich ihnen. Caleb war wie immer als erstes wieder der Alte. "Auch endlich wach du Siebenschläfer?", neckte er mich und ich musste grinsen. Bei meinem Lächeln entspannten sich auch Dylan und Cole wieder ein wenig. Caleb schlenderte zu mir ans Bett und ließ sich am Fußende fallen. "Ich dachte schon du wärst ins Koma gefallen, ernsthaft. Du hattest dich seit gestern kein Stück bewegt." "War halt bequem so", gab ich zurück, wobei man den ironischen Unterton leicht heraushören konnte. Cole und Dylan hatten sich jeder auf das eigene Bett gelegt. Dylan hatte sich das Mathebuch und seine Kopfhörer genommen und versuchte wohl zu lernen, Cole beobachtete mich und es lag immer noch Besorgnis in seinem Blick. "Cole, es ist wirklich alles gut." Als ich seinen Namen aussprach, durchfuhr mich eine kleine, elektrisch aufgeladene Welle. Skeptisch sah er mich noch eine Weile an, dann entspannte er sich, als er merkte, das ich das Lächeln nicht nur aufgesetzt hatte. 

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