Ins Leere

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Nachdem sie beschlossen haben gemeinsam den Vorkommnissen nach zu gehen, trafen zwei Wachen am Haus des Verwalters ein. Es waren Sahur und Rin. Nüchtern, aber weniger ausgeschlafen. Djãhbel hockte immernoch neben dem toten Wolf, Ku'Dąl hatte bereits sein Schwert weggesteckt, und Kaalé hielt das Kurzschwert nach wie vor in seiner Hand. Als die beiden Wachen das Haus betraten, sahen sie vier Leute, ein heilloses Chaos und einen toten, großen Hund.
Sie schauten direkt auf Djãhbel. Sahur zitterte, als er sie sah, er erinnerte sich an ihre feurigen Augen, die für ihn unheimlich waren.
>Die Deppen vom Dienst. Wie praktisch. < murmelt Djãhbel, während sie aufstand und sich zu den beiden drehte.
Sahur zuckte zusammen und machte einen Schritt zurück, sehr zur Belustigung des Riesen. Rin hingegen baute sich auf, stand gerade und breitschultrig im Raum und trat an Djãhbel heran. Dies nimmt sie als Bedrohung auf und stellt sich leicht seitlich, ballt ihre Hände zu Fäusten, zog ihre Augenbrauen hinunter, stemmte ihre Kiefer aufeinander und zeigte leicht ihre Zähne. Ja, auch sie hatte kleine aber spitze Fangzähne. Ku'Dąl griff langsam nach seinem Schwert. Noch bevor die Situation eskalieren konnte stellte Kaalé zwischen Rin und Djãhbel. >Und jetzt beruhigen wir uns alle. < lächelte er, und vergaß das er das Kurzschwert in der Hand hielt. >Niemand hier hat irgendetwas getan... Na gut, ausgenommen der große Wolf. < versuchte er zu erklären. Doch Rin schaute ihn an, zeigte auf sein Schwert. >Und das da? Wollt ihr mir sagen, daß niemand von euch hier jemanden getötet hat? Dann erklärt mir doch was dieses Chaos hier soll, warum wir gerufen wurden, das im Haus Harrens randaliert wird? < sprach Rin mit wütender Stimme und starrte dem Elf direkt in die Augen. Sahur schaute sich das Spiel nur an, er begriff nicht was geschieht, er hatte den Elf nie als aggressiv wahrgenommen, auch die Sängerin im Hintergrund schien immer friedlich zu sein, also wenn die beiden Fremden nicht auch friedlich wären, warum sollten die beiden bei ihnen sein? Er schaute sich den Riesen an, der seine Hand am Schaft seines Schwertes hielt, aber nicht zog, dann sah er die Frau an, mit den leuchtenden Augen, auch wenn sie gerade ein böses Gesicht macht, wirkt sie eher als wolle sie abwarten was Rin als nächstes macht.
>Rin? Ich glaube nicht das die vier irgendetwas böses getan haben. < sagte er leise und schüchtern. >Du solltest vielleicht deine Haltung ändern. < Rin schloss für einen kurzen Moment die Augen und sagte zu Sahur >Und du solltest deinen Mund halten. Es ist Beweis genug das wir die beiden Fremden hier haben, im Chaos. <
>Ach wirklich? Dann sagt mir, schlauer RIN, wo ist der Verwalter? Wenn wir ihm etwas angetan haben, dann müsste er doch hier irgendwo sein, oder? < sprach Djãhbel, hebt dabei ihre Arme seitlich und schaute sich um. >Und was ist mit dem Wolf? Soll er auch auf unserem Mist gewachsen sein? Warum sollten wir ihn dann hier tot aufm Boden liegen haben? < Djãhbel wirkte erregt, vor Wut. Dagna beobachtete sie dabei, erst als Rin sich bedrohlich ihr gegenüber aufbaute wurde sie aggressiv, sie ahnt das Djãhbel ihm etwas antun würde, vielleicht das selbe, was sie mit dem Wolf machte, sollte er es wagen sie oder Kaalé anzugreifen. Sie griff Djãhbel's Arm, schaute sie an und versuchte sie zu beruhigen. Djãhbel sah ihr in die Augen, nickte und ließ sich auf eine ruhigere Haltung ein.
>Verratet mir, wer und wann hat man euch von der Randale erzählt? < wollte Kaalé wissen, er hoffte das Rin bald auf Sahur hört, sich beruhigt und wieder normal verhält. Rin war nicht der Draufgänger den er zu mimen versucht, er war nichtmal annähernd ein guter Kämpfer. Gegen den Riesen würde er definitiv den kürzeren ziehen, dabei wohlmöglich umkommen, das wollte er auf jedenfall verhindern. Ku'Dąl hielt immernoch seine Hand am Schaft, ohne eine Regung, ohne Anzeichen dafür daß er jetzt das Schwert zieht.
Sahur trat zu Rin, packte ihn an seiner Schulter >Jetzt hör auf, sie haben hier nichts böses getan. Schau sie dir an, der Elf, den kennst du, wann hat er hier das letzte mal jemanden geschadet? Oder die Sängerin, wann hat sie jemanden getötet? Selbst die Fremden, sie haben uns doch auch in Ruhe gelassen. < redete Sahur auf Rin ein,blinzelte zwischendurch zu Kaalé und Dagna.

Rin ließ es auf sich wirken, er hielt kurz inne, entspannte dann letztendlich seine Haltung.
>Vor zirka zehn Minuten bekamen wir die Meldung, ein Mann, mit einem Gehstock und einem Umhang erzählte uns davon. Sein Gesicht erkannten wir nicht, aber seine Stimme wirkte nicht so alt wie seine Erscheinung. < antwortete Rin und senkte den Kopf.
Djãhbel verschrenkte die Arme, stand leicht schräg vor ihnen, eine Augenbraue erneut hoch gezogen, schnaufte kurz, schaute dann Ku'Dąl an und schüttelte leicht ihren Kopf.
>Wenn ihr es nicht wart... Also das Chaos, wer war es dann? Und was hat es mit diesem Ding auf dem Boden auf sich? < fragte Rin. Djãhbel zuckte die Schulter >Wollt ihr es wirklich wissen? < fragte sie genervt, die beiden Wachen nickten vorsichtig, Ku'Dąl nahm seine Hand vom Schwert, schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen. Dagna quatschte dazwischen >Sagen wir mal, es war etwas magisches. < Djähbel drehte sich zu ihr, schaute sie erstaunt an, sie traute ihren Ohren nicht. Etwas magisches? Hat sie denen jetzt Futter gegen die Magier gegeben? Sie schaute leicht böse.
Es ist ja nicht so, als würden sie alle Magier einsperren, weil sie Angst haben, aber weltweit werden sie dennoch gemieden, oft sogar aus ihren Familien verstoßen, denn es ist etwas was viele nicht verstehen und genau davor Angst haben.
Selbst ein Heiler, der Magie verwendet, wird seltenst als ebenbürtig erachtet.
>Also ein Magier oder eine Magierin ist dafür verantwortlich? < fragte Rin verängstigt. Oh verängstigte Stimme, an diese erinnert Djãhbel sich, denn am Abend zuvor hatte er genau diese.
>Zumindest was den Wolf hier betrifft. < antwortete Kaalé, >Alles Andere ist selbst für uns ein Rätsel, als wir hier ankamen sah es bereits so aus, nur der Wolf war oben und griff uns später an. < Djãhbel schloss die Augen und hoffte das er ihnen jetzt nicht erzählt wie sie den Wolf erledigte. >Mit einem Hieb machte der Große hinter euch dem Wolf den Gar aus. Wie es so oft ist mit Dämonen, bluten sie nicht, sondern verlieren nur ihre Essenz. < erklärte er ihnen. Djãhbel öffnete wieder ihre Augen, lächelte erleichtert. Nun war Ku'Dąl der Killer. Zum Glück, er ist ja nicht so gesprächig.
Die zwei Wachen geben sich damit zu Frieden, obwohl sie damit ins Leere laufen. Es gibt ein Tatort, aber kein Opfer. Es gibt ein totes Wesen, aber keine direkte Verbindung zum Vermissten. Sie verabschieden sich und raten den Vier nicht noch mal in solch einer Situation zu kommen.
Für Djãhbel klang es als Herausforderung, für Ku'Dąl als Drohung, und Kaalé empfand es als Floskel, nur Dagna war sich nicht sicher was sie davon halten sollte.
Kaalé sah Djãhbel an >Wir brauchen Rüstungen und Waffen. < sagte er ihr und deutete auf bevorstehenden Ärger hin. Doch sie winkte ab, nicht wegen Rüstungen und Waffen, sondern wegen dem Ärger. Davon hatte sie schon genug, damit kommt sie zurecht. Ihr machte nur Sorge, daß sie anfing die beiden zu mögen.

>Wir sollten gehen, wir haben uns mittlerweile drei Aufgaben aufgehalst. < sagte Ku'Dąl zu Djãhbel, die darüber schmunzeln musste. >Oh nein mein Großer, ich fürchte wir haben hier mit noch mehr Aufgaben zu tun. < erwidert sie und ging zur Tür hinaus.
Kaalé und Dagna schauten sich an, lächelten, folgten Djãhbel und zogen den Riesen mit, der nocheinmal einen Blick auf den Wolf warf.

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Die Sonne scheint stark, es wird ein warmer trockener Tag, selbst der Nebel verdichtet sich nicht so stark wie am Vortag. Kaalé gab Ku'Dąl sein Kurzschwert zurück, doch dieser drückte ihn weg >Behaltet es, es wird zur rechten Zeit auf euer Blut reagieren. < sprach er, und Kaalé bekam ein ungutes Gefühl. Erneut sprach der Riese in Rätsel für ihn. Machte es Sinn nach zu fragen? Vermutlich nicht, denn auch wenn Ku'Dąl hin und wieder verständliche Sätze von sich gab, waren seine Antworten auf Fragen mehrere Fragen wert.
Sie folgten Djãhbel, die geradewegs die Taverne 'zum Schreien' zu steuert. Sie hatte durst und war hungrig. Und bevor sie anfing sich wie eine Ziege zu verhalten und alles anmeckert, wollte sie etwas essen. Richtiges Essen, keine Seelen, das hatte sie gerade und es machte sie nicht satt, es lud sie nur auf und heilte ihre Kopfschmerzen.
Zudem bräuchten sie einen Plan, jetzt wo sie zu viert einige Fragen zu klären hatten, sie wollte wissen, wer von den Beiden was kann. Wer ist Nahkampf erprobt, wer ist Fernkampf erprobt, ist überhaupt einer von beiden fernkämpfer?

Kaalé und Dagna gingen nebeneinander, schmachteten sich gelegentlich an, Ku'Dąl überholte sie, da er dieses Gehabe widerlich fand. Djãhbel bemerkte dies und war belustigt über sein Verhalten.
Sie hat es zwar auch nicht so mit der Liebelei, aber davor zu fliehen käme ihr nicht in den Sinn.

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Der Schatz der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt