11. Blackjack

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Unter einer Kuhle zwischen dem Ufer des Sees und dem dunklen Wald lag ein schwarzes Bündel.
Groß, schwarz, mit Federn und Hufen.
Ein Pferd! Nein, ein Pferd mit Flügeln? Ein Pegasus!

Für einen Moment stand ich komplett fassungslos da. Ich wusste nicht, wie ich mich ihm nähern sollte oder ob ich mich ihm überhaupt nähern durfte.

"Langsam."

Ich machte einen kleinen Schritt vorwärts. Das Geräusch meines Schrittes ließ das Tier nach oben sehen. Es lag da und war äußerst angespannt.

Ich stand still und wartete. Spannung herrschte in der Luft, doch genau so schnell wie sie aufgetreten war, verflog sie wieder.
Ich konnte näher treten. Langsam, um ihn nicht wieder zu erschrecken.

"Ist gut, ganz ruhig.", flüsterte ich.

Dann hockte ich auf einmal vor dem Tier. Offensichtlich war er am Flügel verletzt und konnte nicht mehr in die Luft.

"Was ist denn passiert, hm?", fragte ich sanft und berührte die Stirn des geflügelten Pferdes.

Es genoss die Berührung sichtlich.
Was für ein schönes schwarzes Pferd... ich meine, Pegasus.

Nochmals sprach mein Vater zu mir.
"Kümmere dich um ihn."

Dann verstummte die Stimme und ließ mich verwirrt zurück.
Ich streichelte das Pferd und bewegte es einige Momente später zum aufstehen.

Es war glücklicherweise nur am Flügel verletzt, also stieg ich mehr oder weniger elegant auf, um das Tier ins Camp zu bringen.

Es war ein ziemlicher Akt, schließlich reagierte er nicht auf normale Reithilfen und ich hatte nichtmal Trense oder Sattel.

Er ließ mich zwar auf seinem Rücken sitzen, aber in dem Moment, als ich ihn mit den Fersen antippte, lag ich auf dem Boden.

Es musste also eine andere Lösung her.

Ich brachte ihn zum Schluss immer mit einigen grünen Grashalmen dazu sich zu bewegen.

Chiron stand vor den Ställen, als ich mit dem pechschwarzen Pegasus angeritten kam.

"Na, was haben wir denn da?"

"Ich... ähm... naja... habe ihn gefunden. Er ist wohl verletzt."

"Ja, das seh ich schon. Stell ihn in den Stall. Er braucht Ruhe und viel Pflege."

Langsam lockte ich das Tier in die Box. Immer wieder flüsterte ich seinen Namen, bis er letzt endlich unter Chirons strenger Beobachtung in dem Stall stand.

Er wies mich noch an den Flügel zu verbinden, was ich auch unter seiner Anleitung tat.

"So, so... Dann haben Zeus und du vorhin für diese Blitze gesorgt?"

"Ja.", antwortete ich kurz beim festen Umwickeln des Flügels mit einer weißen Binde.

"Ich verstehe."

Mein Gesichtsausdruck musste wohl eindeutig zeigen, dass ich nicht darüber reden wollte, also ließ Chiron es auch sein.

"Also, du solltst dich um ihn kümmern? Das ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Pegasi sind stur und sehr loyal. Binden sie sich einmal an eine Person, dann sehen sie dieser immer zur Verfügung... Und? Wie soll er heißen?"

Der Name stand allein schon durch die Farbe fest.
"Blackjack."

"Ein schöner Name."

Ich war gerade wieder rechtzeitig in der Hütte, um mich umzuziehen, zu schminken und langsam Teller, Besteck und den ganzen Rest aufzubauen, bevor Luke an der Tür klopfte.

Halbgötter?! - Percy Jackson (Luke x OC) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt