Stille, Druck und Dunkelheit. Fast so, wie in einem unendlich tiefen Ozean.
Frust, Schmerz und Aggression, die sich als über dein Gesicht laufende Tränen tarnen.
Der leere Blick, das Herz das nichts zu fühlen scheint und die Frustration über das, was war. Die Trauer, die sich in deiner Brust ausbreitet und der Wille der Versuchung zu widerstehen. Und wovor? Vor dem Willen, nichts zu empfinden. Alles ist leer, nichts macht mehr Sinn.
Wer gab dir das Recht? Das Recht über Lüge und Wahrheit zu urteilen. Das Recht, mir meine Seele aus dem Körper zu reißen und sie den Hyänen zum Fraß vorzuwerfen. Das Recht zu mutmaßen und vor allem das Recht, Menschen öffentlich so dermaßen zu demütigen.
Wer gab es dir? Und warum? Gibt es vielleicht einen guten Grund? Ist er auch eindeutig? Ja?
Wahrscheinlich so eindeutig, wie die Narben an meinem Arm. So eindeutig, wie das Zittern meines ganzen Körpers und die Erinnerungen und Tränen wenn ich dich sehe. So eindeutig, wie die Tatsache, dass ich dank dir zerbrach.
Der Druck nimmt zu, die leere steigt an und die Trauer übermannt einfach alles, bis sie schließlich herausbricht.
Es tut gut den Schmerz an seiner Haut zu fühlen. Gleitet das Messer deinen Arm entlang, denkst du wenigstens nicht immerzu an den der deiner Brust innewohnt. Das Blut erinnert dich daran, dass du lebst, atmest, fühlst..
Hast du auch nur die geringste Ahnung, wie sich so etwas anfühlt? Wie es sich anfühlt, nichts zu fühlen?
Dann Urteile auch nicht!
Das Einzige, das alles noch schlimmer machen könnte ist die Tatsache, dass du dir irgendwann wünschst eben nicht mehr zu atmen, nicht mehr zu fühlen, nicht mehr zu leben..
So sehr wünsche ich mir, man könne die Zeit zurück drehen und all das ungeschehen machen.
Doch irgendwann merke ich:
Moment ..
Der Fehler bin nicht ich.
Das war nie so.
Denn der Fehler warst du. -S******
Du warst die Erste. Bei dir fing das Leiden an.
Alina Knopp - Oktober 2017
