Kapitel 35

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Belle

"Jack?", fragte ich verwirrt und drehte mich komplett zu ihm. "Was machst du hier?"

Er räusperte sich kurz. "Naja ich dachte mir, dass ich vielleicht.."

"Dass du vielleicht was?", fragte ich mit einem aufregendem Unterton, den ich nicht kontrollieren konnte.

"Dass ich nach dir sehen kann, weil du doch verletzt warst", fuhr er fort und blickte zum Himmel.

"Oh" Meine Stimme klang irgendwie enttäuscht. "Mir geht es super"

Auch ich blickte zum Nachthimmel auf und schnaufte einmal durch. Hauptsache er war hier. Das hier war unsere erste Begegnung nach dem Vorfall auf dem Dach. Nach dem Kuss.

"Was ist mit deiner Wange passiert?", fragte Jack plötzlich und kam mir näher.

"Nichts", trat ich zurück und sah nach links, um es zu verstecken.

Doch sofort schossen tausend Blitze durch meinen Körper, als er mit seinen kalten Fingern mein Kinn zu sich drehte. Mein Atem beschleunigte sich mit einem Mal und ich sah ihm direkt in die braunen Augen. Sein Blick spiegelte so viel Vertrautheit wider, dass mir die Knie weich wurden. Was war nur los mit mir?

"Wer war das?", knurrte er wütend.

"Es ist nichts", brachte ich nur ein leises Hauchen zustande.

"Ich sagte, wer war das Belle?!" Er nahm nun seinen Blick von meiner Wange und sah mir in die Augen.

Seine Hand weilte noch ein bisschen auf meinem Gesicht, ehe er sich komplett zurück zog und den Kopf schüttelte.

Dann erst bemerkte ich sein Gesicht. Seine aufgeplatzte Lippe und den leichten Lila-Ton an seinem rechten Auge.

"Wer-..", begann er wieder wütend. "Egal, ich habe keine Zeit.. ich muss los!"

"Was? Wohin?!", rief ich und folgte ihm in den dunklen Wald. "So schnell schon? Ich meine du-.."

Ich wollte nicht, dass er ging. Er sollte noch bleiben.

"Was hast du erwartet?", fragte er spottend. "Das ich nur für dich gekommen bin?!"

Ja, das hatte ich. Dumm von mir.

"Nein, aber"

"Wie gesagt, ich muss los, was in der Stadt erledigen."

"Und was?", beharrte ich trotzdem.

"Geht dich nichts an." Jack ging immer tiefer in den Wald. Und ich mit ihm.

"Doch! Ich bin die Rote Prinzessin und die Roten sind auch in meiner Verantwortung ... Irgendwie. Und wenn du"

"Was?!", er drehte sich spontan um, weswegen ich fast gegen ihn lief. "Was hast du gerade gesagt?"

"Das ich die Rote Prin-.."

"Nein, das meine ich gar nicht! Was willst du mit deinen Worten andeuten?!", fuhr er wütend fort und kam einen Schritt auf mich zu.

Aus Instinkt schritt ich zurück, aber hielt sofort an, als ich mir in Gedanken ein rief, dass ich niemals Angst zeigen sollte. Und vor Jack brauchte ich keine Angst zu haben. Er würde mir nichts tun.

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