1. kapitel

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„Ja aber hallo?? Geht's noch?? Wir können ihn doch nicht einfach aussetzten!!"  „Ja nein natürlich nicht ... er kann ja zu Anna - Lara gehen..."  So redeten mum und dad an dem Tag im Wohnzimmer , als ich ausgesetzt wurde. Kurz darauf rief Mama: „ Lino komm doch mal bitte zu uns." Ich ging also los, durch den dunklen Flur und stieß zaghaft die Tür auf. Mum saß da, dad gegenüber mit Tränen in den Augen. Mein Stiefvater wie immer mit einer Zigarette im Mund . Er hatte einen schwarzen Pullover und eine schwarze Hose an, so war er immer angezogen. Mein " Papa " war meistens besoffen und war drei Jahre im Gefängnis den Grund hat er nie erzählt. Das wahrscheinlich einzigst gute an ihm ist das er super Boxen kann. Er hat mir einiges beigebracht und ich bin schon richtig gut!! Mama dagegen ist die schönste Frau auf der Welt meiner Meinung nach. Allerdings kann sie wie heute auch sehr laut werden... Als ich dann richtig ins Zimmer getreten war sagte Mum: „ Also Lino, dein Vater sagt das wir dich an Tante Anna-Lara geben müssen. Wir haben einfach nicht mehr das Geld. Es tut mir furchtbar leid... " dann brach sie in Tränen aus. „Nun heul nicht ", sagte Dad grob zu Mama, „ und du Lino gehst schnell ins Bett. Na los hopp hopp!" Ich schlurfte weg in meine kleines Zimmer. Gerade als ich die Tür schließen wollte hörte ich eine schallende Ohrfeige und einen Angst-Schrei von Mum. Niedergeschlagen legte ich mich auf mein Bett. Kurz danach kam Mama ins Zimmer gestürzt. Die Ohrfeige war noch gut als roter Abdruck auf ihrer Wange zu sehen. Sie setzte sich auf die Bettkante und schaute mich traurig an. „ Ach Lino" , seufzte sie, „ was habe ich in den letzten Jahren nicht alles falsch gemacht... Es tut mir so sehr leid. Aber Lino jetzt höre mir ganz genau zu! Dieser Verräter da draußen " dabei zeigte sie Richtung Wohnzimmer „ der will das du zu Anna-Lara gehst. Aber das geht nicht! Ich werde nicht zulassen das du zu diesem Scheusal gehen musst. Lino, du weißt das ich als Strassenkind aufgewachsen bin. Das geht notfalls. Bitte Lino mache das genauso. Wenn es dir zu viel wird dann gehe zum Kinderheim , ja? Ich kann mich nicht mehr um dich kümmern es tut mir so sehr leid...Aber ich bin schon so lange arbeitslos und ich bezweifle jemals wieder einen Job zu finden ..."
Ich saß still auf meinem Kissen mit Tränen in den Augen. Nach einer weile sagte ich mit zittriger Stimme: „ Ich hatte mir schon überlegt auf der Straße zu leben, aber was soll ich mit der Schule machen??" „ Du wirst wohl weiter hingehen müssen aber das schaffst du schon. So und jetzt packe deinen Ranzen und deine wichtigsten Dinge ein und schlaf noch einmal gut. " sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und ging aus dem Zimmer.

Strassenkind in Amsterdam Where stories live. Discover now