6. Kapitel

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Erzählung des Nebels

Vor langer Zeit wurde eine Welt geschaffen. In dieser Welt lebten Wesen, welche nicht besonders stark waren. Einige von ihnen beherrschten eine Art von Magie, die auch unter anderen Arten weit verbreitet war. Sie wurden nicht besonders alt und waren einfach zu töten, doch ihre Welt war ein bevorzugter Treffpunkt für alle möglichen Wesen. Veelas, Werwölfe, Dämonen und Vampire konnte in ihrer Welt ein ruhiges Leben führen.

Die Menschen mochten keine anderen Wesen, sie waren neidisch und hatten Angst vor ihnen. Machtgierige Vampire oder Werwölfe versuchten, mehr als einmal, die Menschen zu unterwerfen. Doch diese lernten ihre Magie zu bündeln und einzusetzen, bis sie sich zur Wehr setzen konnten. Sie wurden klug und listig, konnten sich immer besser verteidigen und die Wesen wurden gezwungen sich zu verstecken. Die Menschen begannen alles zu fürchten, was mächtiger war als sie, stärker von der Natur geschaffen.

Ihre Stärke lag in ihrer Masse. Sie griffen immer in großen Gruppen an und alle Wesen, die ein irdisches zu Hause gefunden hatten, wurden gezwungen sich zu verstecken. Dies ging so weit, dass sich irgendwann sogar ihre Magier verstecken mussten.

Die Tore zur Welt der Menschen wurden versteckt und dürfen nicht mehr verwendet werden. Alle außer einem einzigen, dem Tor zur Unterwelt.

Wie jedes andere Wesen, welches stirbt, kamen auch die Menschen in die Unterwelt. Doch ihre Angst vor allem unbekannten und allem was ihnen mächtig erschien, von der sie gar nicht mehr wussten, woher sie diese überhaupt hatten, war so übermächtig, dass sie sofort zu fliehen versuchten, wenn sie die Unterwelt betraten.

Sie wurden plötzlich getrennt von ihren Kampfgenossen und der Drang in bekannte Gefilde zurückzukehren wurde übermächtig für sie.

Im Laufe der Zeit geschah es zunehmend häufiger, dass es Menschen schafften sich durch die Tore zurück zu schleichen. Aufgrund der riesigen Mengen an verstorbenen Menschen, die täglich die Tore zur Unterwelt passieren, war es den Wachen nicht möglich sie alle zu kriegen.

Aus diesem Grund schickte ich meine vierzehn Töchter, schweren Herzens, in die Welt der Menschen, wissend dass sie erst wiederkehren würden, wenn sie starben. Es war, als gäbe ich einen Teil meiner Seele auf und schickte ihn ins Gebiet des Feindes, und doch behielt ich ihre Linien immer im Blick. Meine Töchter besaßen die Fähigkeit die geflohenen Seelen zu finden und erneut zu töten und wurden aufgrund ihrer Herkunft und Abstammung nicht verletzt, bis die Menschen herausfanden, wie man die einzelnen Arten am besten verletzten konnte. Die Todesengel waren eine vollkommen eigene Art und nicht so einfach zu töten.

Meine Töchter fanden ihre Seelengefährten in Menschen, oder in sich, auf der Erde versteckenden, Wesen. Fünfzehn Jahre, nachdem ich meine Töchter entließ und sie sich über die Erde verteilten, gebar meine älteste Tochter ihrem Gefährten, einem Menschen, einen kleinen Sohn. Doch sie vererbte ihm nicht nur ihre Art, sondern auch den Geist, der ihre Aufgabe auf der Erde lenkte.

Von da an alterte sie, wie sie es in der Unterwelt getan hätte, doch sie wurde getötet, als ein Nachbar erkannte, dass sie kein Mensch war, denn plötzlich, als sie erkannte, dass ihr Geist in ihrem Sohn weiter lebte, spürte Aurelia, dass sie nun sterben konnte. Ihre letzte Tat war es, ihre Schwestern darüber zu informieren, wie sie auf der Erde sterben konnten.

Meinen anderen Töchtern erging es ähnlich, auch wenn einige von ihnen noch sehr lange lebten, doch alle wurden sterblich, in dem Moment, in dem sie ihrem ältesten Kind ihren Geist vererbten.

Jeder Nachkomme meiner Töchter ist ein Nachkomme von mir. Ich beobachte sie bereits seit Jahrtausenden, beschütze sie so gut ich kann, doch es ist schwer geworden sie zu verfolgen. Einige von ihnen sind noch viel zu jung um zu erwachen, wieder andere haben sich zurückgezogen, weit weg von jeglicher Zivilisation.

Es bricht mir das Herz, denn ich weiß, dass jeder von ihnen einen Teil meiner Töchter in ihren Herzen trägt. Den pflichtbewussten Teil und einen persönlichen Teil, den Teil der eine Eigenschaft meiner Töchter ausmachte.

Doch ihre Seelen sind nicht einmal für mich, ihren Vater, den Tod, in der Unterwelt erreichbar. Die Welt der Toten füllt sich mehr und mehr und ich kann meine Töchter einfach nicht finden, in meiner eigenen Welt.

Seit Jahrtausenden suche ich sie und ihre Mutter, meine Seelengefährtin, deine ursprüngliche Mutter, welche den Verlust ihrer Kinder nicht verkraften konnte und sich vor mir verbarg.

Kiara, du bist nicht nur die Erbin der Aufgabe, du trägst den letzten Teil meiner jüngsten Tochter Sharyna in deinem Herzen, vererbt von deinem Vater und davor von seiner Mutter.

Meine kleine Sharyna war der Inbegriff von Gerechtigkeit. Wie alle ihre Schwestern war sie wunderschön und klug, doch jede meiner Töchter hatte eine besondere Begabung. Die Liebe zueinander hat sie alle vereint, sodass sie jeder Aufgabe gewachsen waren.

Jede von ihnen war einzigartig und wurde von einem bestimmten Volk verehrt, das sie als Schutzpatronin sah, doch seit sie verschwunden sind, versinken diese Völker in Vergessenheit und ihre Welten gehen zu Grunde.

Es ist ein schleichender Prozess und doch fehlt ihnen die mentale Kraft meiner Töchter und es gibt niemanden der etwas dagegen tun kann, denn dies ist der Preis, den ich zahle, um meine Aufgabe zu erfüllen, für die ich erschaffen wurde, ich zerstöre Welten. Der Teil meiner geliebten Kinder, der in euch lebt, reicht grade noch, um die Welten, in einem katastrophalen Zustand, bestehen zu halten.

Ich profitiere vom Tod schuldiger Wesen und doch hasse ich es, genau wie meine Töchter es hassten, dass sie vom Töten erstarkten.

Manche der geflohenen Seelen wussten nicht, dass sie eigentlich tot sein müssten und doch waren sie gezwungen sie zu töten. Der Tod der Menschen, die ihnen oder ihren Lieben Leid antaten machten die stärker. Sie wurden zu den Schutzpatronen der magischen Wesen, welche auf der Erde gefangen waren. Doch ihr Erbe geriet in allen Linien in Vergessenheit und ich habe versagt sie alle zu suchen, ihnen zu sagen, was mit ihnen geschieht, wenn sie erwachen. Vielleicht sind manche von ihnen gebannt worden, ich weiß es nicht. Ich kenne nur noch deinen Aufenthaltsort und den von drei weiteren deiner Geschwister.

Meine kleine Kiara, im Erbe deines Vaters wirst du Hilfe finden. Er versuchte bereits seine Geschwister zu finden.

Kiara, meine geliebte Tochter, ich muss mich nun von dir verabschieden. Wir werden uns nicht wiedersehen, aber sei Gewiss meine Kleine, ich werde immer über dich wachen. Ich werde dich immer lieben, meine Tochter!

Kind des Todes (Harry Potter-FanFiction)Where stories live. Discover now