Helferin von Armor

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"Naja eigentlich nur flüchtig. Du kennst doch bestimmt auch izzi? Ich war mit ihm zusammen, bis vor ein paar Wochen."

Einerseits war ich froh, dass es nichts Direktes mit Dner zutun hatte, andererseits sah ich an ihrem traurigen Gesichtsausdruck dass sie mit izzi wohl noch nicht abgeschlossen hatte.

"Was ist passiert?"

fragte ich also und legte dabei mitfühlend einen Arm um ihre Schultern, da wir nebeneinander saßen. Sie lehnte sich etwas an mich bevor sie begann zu erzählen:

"Wir haben uns mega gestritten wegen einer Kleinigkeit und wir waren beide zu stur um nachzugeben. Also haben wir dann Schluss gemacht."

Ich sah an den Tränen in ihren Augen, dass sie ihn noch liebte. Ich sagte nichts und nahm sie tröstend in den Arm. Als ich sich dann wieder beruhigt hatte bezahlten wir und beschlossen langsam nachhause zu gehen. Draußen umarmten wir uns lange und versprachen uns diesmal Kontakt zu halten.

Aber anstatt danach zu meiner Wohnung zu gehen ging ich in Richtung izzi's Wohnung. Ich wollte diese Sache jetzt klären. Vielleicht war es Zufall dass ich Mika kannte und wir uns genau jetzt trafen, aber ich glaube nicht an Zufälle. Das klingt vielleicht kitschig, aber so bin ich nun mal. Ich glaube nicht daran, dass etwas durch Zufall geschah meiner Meinung nach ist alles vorbestimmt. Schicksal eben.

Ich musste zwar ein Stückchen gehen, aber ich hing meinen Gedanken nach und so verging die Zeit zu seiner Wohnung recht schnell. Ich war mir ziemlich sicher, dass er um diese Uhrzeit hier war. Jedenfalls hoffte ich es denn sonst wäre ich umsonst hierher gekommen. Ich atmete nochmal durch und drückte dann auf seine Klingel. Glücklicherweise kam dann auch schon eine Antwort von ihm und ich wurde hochgelassen. Auch wenn es eigentlich nichts mit mir zutun hatte war ich trotzdem nervös wegen dem bevorstehendem Gespräch. Vielleicht war er auch sauer da ich mich einmischte. Aber das wollte ich jetzt mal nicht hoffen.

Oben angekommen stand er schon in der Tür wo er mich zuerst verwirrt anguckte. Ich war wohl nicht die erste Person die er erwartet hatte. Aber als ich dann vor ihm stand wechselte sein Blick zu einer Besorgnis und er fragte:

"Hast du dich wieder mit deiner Mutter oder Hallodri gestritten?"

Seine Frage war immerhin berächtigt. Das letzte mal wo ich hier war, war es deswegen. Aber ich schüttelte den Kopf und sagte nur:

"Ich muss mit dir über was Wichtiges reden."

Er sah wieder verwirrt aus, lies mich aber rein. Wir setzten uns, wie das letzte Mal, auf seine Couch und er fragte:

"Also was gibt's?"

Ich antwortete nicht sofort, da ich mir erstmal überlegen was ich genau sagen wollte. Als ich mir dann meine Worte zurechtgelegt hatte, begann ich zu erklären:

"Also ich hab mich heute mit meiner alten Freundin Mika getroffen und als ich erwähnt hatte dass ich mit Dner zusammen bin hat sie mir die Geschichte von euch erzählt. Dass ihr vor paar Wochen wegen einer Kleinigkeit Schluss gemacht habt und da sie nicht so schien als hätte sie damit abgeschlossen wollte ich mal mit dir reden."

izzi's Gesicht wurde blasser und er hatte den gleichen traurigen Gesichtsausdruck wie Mika. Was heißt sie lieben sich beide noch. Als er gerade antworten wollte unterbrach ich ihn:

"Egal was du jetzt sagen willst, izzi. Mich kannst du nicht anlügen. Du liebst sie, sie liebt dich. Also wo ist das Problem?"

izzi war überrascht von meiner Direktheit, antwortete dann aber:

"Ich weiß nicht genau. Aber wenn wir beide es nicht schaffen über unseren Schatten zu springen obwohl wir uns lieben, haben wir dann überhaupt eine Zukunft?"

"Ach komm, izzi. Macht es euch doch nicht so schwer. Überwinde deinen Stolz und sprich mit ihr. Eure Liebe ist doch wichtiger als der Stolz oder wer Recht hat."

erwiderte ich. Aber da ich wusste, dass er Zeit brauchte sagte ich:

"Bitte denk darüber nach. Ich sollte dann auch mal wieder gehen. Felix macht sich bestimmt schon Sorgen."

izzi nickte und begleitete mich noch zur Tür. Wir verabschiedeten uns und ich ging dann zu der Wohnung meines Bruders. Auch wenn mich dieses Thema runtergezogen hatte war ich trotzdem froh es durchgezogen zu haben. Außerdem war ich guter Dinge, dass die beiden wieder zu einander finden würden. Ich war eben eine hoffnungslose Romantikerin. Ich könnte ja als Helferin von Amor mir etwas dazuverdienen. Bei diesen absurden Gedanken musste ich vor mich hingrinsen und ging mit guter Laune die Treppen zu der Wohnung hoch.

Ich hatte erwartet, dass Felix hier wäre aber in der Wohnung war es dunkel und hier schien niemand zu sein. Ich checkte schnell mein Handy um zu gucken ob er mir was geschrieben. Er hatte mir tatsächlich eine Nachricht hinterlassen in der stand:

"Übernachte wieder bei Lena. Du kommst ja alleine klar :)"

Die beiden konnten wohl keine Sekunde ohne einander sein. Aber eigentlich war es mir auch Recht so konnte ich es mir gemütlich machen und den Tag gut ausklingen lassen. Ich zog mir also eine Jogginghose und ein lockeres T-Shirt an, schminkte mich ab und machte es mir mit ein paar Süßigkeiten, die ich in der Küche fand, bequem. Zuerst wollte ich ein bisschen fernsehen, doch als ich nichts Gescheides fand, nahm ich meinen Laptop und guckte Youtubevideos. Ich wurde immer müde und schlief dann irgendwann auf der Couch ein.

Wird mein Leben endlich erträglich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt