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Es wurde spät und meine Mutter kam nach Hause. Sie klopfte an meine Zimmertür und öffnete diese sofort.
Ich saß immer noch mit Yoongi auf dem Bett. Selbstverständlich hatte ich meinen Pullover wieder angezogen.
"Hey Jungkook, wer ist denn das ?", sie deutete auf dem blondhaarigen neben mir.
"Ich bin Min Yoongi.", beantwortete er selbst die Frage meiner Mutter. Sie nickte. "Du warst im Krankenhaus ?", ihr Blick wandte sich zu mir.
"Ja.." "Die haben auf meiner Arbeit angerufen, aber ich konnte nicht kommen und mir wurde auch nur kurz vor Schluss erst bescheid gesagt. Ist alles okay bei dir ?" "Ja alles super", ich setzte ein Lächeln auf.
"Dann ist ja gut. Es gibt gleich Essen. Möchte Yoongi mit essen ?"
"Klar gerne !", schrie er schon fast.
Meine Mum nickte und verließ mein Zimmer, während sie die Tür hinter sich schloss.

Ich seufzte und lehnte mich an Yoongi.
"Ich weiß schon was du denkst. Du willst nicht essen, stimmts ?"
"Ja..." "Aber du musst.."
"Ich weiß."
In der Tat hatte ich Angst zu essen. Ich konnte nichts essen ohne danach mich zu übergeben. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Da Yoongi da war konnte ich mich schlecht übergeben konnte...

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Wir saßen alle am Tisch.
Ich stocherte in den Nudeln herum.
"Keinen Hunger ?", hörte ich die tiefe Stimme meines Vaters.
Am liebsten hätte ich mit 'ja' geantwortet und wäre dann wieder in mein Zimmer gegangen, aber da Yoongi da war schüttelte ich nur meinen Kopf und führte die Gabel zu meinen Mund.
Langsam kaute ich und schluckte dann das Essen herunter. Mir wurde schon übel.
Aber ich aß langsam weiter, bis mein Teller dann endlich leer war.
Wie gern wäre ich in dem Moment ins Bad gerannt und hätte alles ausgekotzt, aber stattdessen nahm mich Yoongi wieder mit in mein Zimmer.

Ich schmiss mich direkt auf mein Bett und krallte meine Finger in meine Bettdecke. Yoongi setzte sich an die Bettkante.
"Kookie, ist alles okay ?"
"Ich will kotzen...", murmelte ich. Er seufzte. "Du schaffst das. Und nach einer gewissen Zeit würdest du das Essen nicht mehr raus bekommen, da kannst du dann von mir aus ins Bad rennen, aber würdest kläglich scheitern."
Ich sagte einfach nichts. Dieser Gedanke, dass sich gerade tausende Kalorien in meinen Körper verbreiteten und ich dadurch zunahm, ekelte mich an.

"Darf ich fragen wie viel du eigentlich wiegst ?"
Ich stockte aber öffnete dann meinen Mund "mittlerweile ungefähr 45 Kilogramm..."
"Das ist echt zu wenig bei deiner Körpergröße. Du musst echt essen."
"Ja..."
Er beugte sich zu mir und gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange und lächelte leicht. Doch ich konnte in seinen Augen etwas Sorge sehen.
War ich echt so dünn ?
Ich fühlte mich um ehrlich zu sein immer noch nicht perfekt und jetzt nachdem ich gegessen hatte und es nicht wieder los würde, hätte ich durchdrehen können. Ich krallte meine Fingernägel noch mehr in meine Decke ehe ich mich dann hinsetzte und meine Hände jeweils kratzte.
Yoongi war am Handy, aber bemerkte dann was ich tat und schaute mich an. Er steckte sein Handy schnell in seine Hosentasche nahm meine Hände in seine.
"Hör auf.. Bitte..." Sein Kopf senkte sich und seine Stimme wurde tiefer: "ich weiss dass es beschissen ist, aber tu dir nicht weh..."
"Tut mir leid."
Er ließ meine Hände wieder los und blickte wieder zu mir hoch. "Ich muss jetzt leider gehen... Kann ich dich alleine lassen ohne Angst zu haben ?"
Ich nickte. "Gut, dann bis morgen." Mit diesen Worten ging er und ich war wieder allein.

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Ich saß noch kurz auf meinen Bett ehe ich dann ins Badezimmer rannte.
Ich hockte mich vor die Toilette und steckte mir meinen Finger in den Hals, doch es kam nichts.
Ich stand auf und krallte mir die Zahnbürste.
Wieder hockte ich mich vor die Kloschlüssel und schob mir die Zahnbürste in den Rachen. Doch aus diesmal kam nichts.
Ich ließ mich nach hinten fallen und fing an zu weinen.
Wenn das jetzt so weiter geht werde ich wieder fett. Ich legte mir einen Arm über meine Augen und mein Ärmel zog die Tränen auf.

Langsam versuchte ich wieder aufzustehen. Meine Beine zitterten. Ehe ich aus dem Bad ging legte ich die Zahnbürste zurück und in meinen Zimmer brach ich wieder fast zusammen.

Ich saß auf dem Boden vor meinem Bett.
Meine Arme auf der Bettkante und meine Stirn darauf gelegt. Tränen flossen.
Fast unbewusst nahm ich die kleine Holzkiste unter meinen Bett hervor. Ich öffnete diese und und nahm eine kleine Klinge heraus.
Ohne zu zögern zog ich meine Ärmel hoch und schnitt an beiden Armen.
Es waren nicht viele Schnitte, doch ich hatte auch gar keine richtige Kraft dazu, weshalb die Wunden nicht so tief waren und nichts auf den Boden tropfte.

Ich nahm ein Tuch, wischte das frische Blut von der Klinge und legte es um einen Arm. Mit einem weiterem Tuch stoppte ich auch den anderen Arm zu bluten.

Es kamen immer noch Tränen aus meinen Augen.
Die Wunden hörten auf zu bluten und ich legte die Tücher in die Kiste.
Vorsichtig schob ich die Kiste wieder unter meinem Bett und zog die Ärmel herunter.
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nach dem Angst, am nächsten Tag Yoongi in die Augen zu schauen...

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