~Kagome~ III

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~Kagome~

Die Tür hatte sich gerade geschlossen und schon flossen die Tränen in Strömen. Eigentlich wollte ich nicht, das er ging. Doch er war gegangen .. vermutlich für immer.
Vielleicht war ich ihm zu Anstrengend geworden, ich war ihm überdrüssig.
Mich durchzuckte ein heftiger Schmerz, rutschte zu Boden und krümmte mich zusammen. Schlang meine Arme um meinen Bauch und keuchte. Es waren Krämpfe.
Alles war zu viel gewesen und dies hatte nun Folgen.
Plötzlich spürte ich zwei starke Arme, die sich um mich schlangen.
<Es wird alles gut.> flüsterte mir mein Engel zu. Er hob mich hoch und setzte sich, mit mir auf dem Schoss, auf die Couch. Die Krämpfe ließen nach, als er mich an sich drückte.
Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und atmete ruhig. Es beruhigte mich tatsächlich und die Krämpfe ließen vollkommen nach.

Er hatte mich auf der Couch abgesetzt und ging zu Daichi. Er hatte noch einiges zu klären. Ob Daichi nun bleiben oder gehen würde wegen dem Schloss. Schließlich waren sie kurzfristig aufgebrochen. Als Sesshomaru gegangen war, spürte ich wieder ein leichtes Ziehen. Es war nicht wirklich schlimm, aber es tat weh. Nachdem Sesshomaru wieder bei mir war, verschwand es.
Ich fragte mich, ob es entweder mit Sesshomarus Nähe oder mit meinem Zustand zu tun hat, wenn er nicht da ist. Vielleicht bekam das kleine Würmchen in mir mehr mit als wir uns vorstellen konnten.
Sesshomaru war bei mir und ich war glücklich.
Meine Mutter hatte etwas von den Krämpfen mitbekommen und verordnete mir absolute Bett ruhe. Das schlimmste was man mir antun konnte.
Daichi vollbrachte einen Spagat zwischen den Pflichten im Schloss und seinen ''Pflichten'' bei mir. Er fühlte sich ja immernoch schuldig, hasste sich dafür.
Egal wie oft ich ihm widersprach, er sah es anders.

(den 3. und 4. Monat überspringe ich, sonst komm ich nie voran.)

Meine Mutter ließ mich noch nicht mal alleine auf die Toilette. Es KÖNNTE ja etwas passieren.
Ich fühlte mich wie Todkrank und nicht wie schwanger. Doch mein Engel machte es mir leichter. Er ging nicht, wollte nicht gehen. Wir beide wussten, das wir es alleine nicht schaffen würde. Nur Zusammen sind wir komplett. Er hatte fast schon eine Beziehung zu dem kleinen Wurm entwickelt. Er streichelte immer wieder über meinen Bauch, oft auch stundenlang. Manchmal, wenn er glaubte ich schlief, sprach er sogar mit dem kleinen Wesen.
Er hatte dann immer dieses selige und zufriedene Lächeln im Gesicht. Er war glücklich.
Vermutlich genauso glücklich wie ich.
Als Daichi uns einmal besuchte, sprach der davon was er alles mit unserem kleinen Würmchen machen würde. Irgendwie hatte ich allein schon bei dem Gedanken Angst bekommen, er hatte nur darüber gelacht und gemeint:
<Wenn ich dem Baby auch nur zu nah kommen würde, wäre ich tot. Nicht wahr, Sessy?>
Mein Liebster hatte nur geknurrt und ihm einen tödlichen Blick zugeworfen.
Ich hatte danach vor Lachen die Tränen in den Augen stehen.
Mein Baby meldete sich immer häufiger. Ich spürte es. Es war ein unglaubliches Gefühl.
Ich hatte jedes Mal vor Glück geweint. Das hatte ich die letzten beide Monate sehr oft getan. Sesshomaru kam sich dann immer so hilflos vor. Meist nahm er mich einfach in den Arm und hielt mich fest. Es beruhigte mich und gab mir die Sicherheit, das er hinter mir stand. Egal was sein würde oder was passieren würde, er war da.

Es war einer der seltenen Tage, an denen Sesshomaru nicht da war. Er war mit Daichi gegangen, um etwas zu klären. Er hatte mir nicht sagen wollen was es war.
Aber in diesem Moment war es unwichtig. Ich sollte in wenigen Minuten das Geschlecht meines Babys erfahren.
<Haben sie sich denn schon ein paar Namen überlegt?> fragte mich die Ärztin freundlich. Ich nickte. <Es schwirren mir mehrere Namen vor, aber ich bin mir noch nicht ganz so sicher.>
Sie nickte und begann mit der Ultraschall Untersuchung.
Ich befand mich aus irgendeinem Grund in einer Art Trance. Sah alles wie durch einen Schleier hindurch. Was nicht ganz anwesend. Doch ich konzentrierte mich auf die Ärztin.
Sie besah sich den Bildschirm genau und sah mich dann lächelnd an.
<Es wird ein Mädchen.>
Ich strahle übers ganze Gesicht und war plötzlich vollkommen da.
'Es wird ein Mädchen!' Ich freute mich so dass ich die nächsten Minuten über mich ergehen ließ ohne Nachzudenken.
Meine Mutter wartete draußen auf mich. Sie war total nervös und zappelig.
Als sie mich sah, stürmte sie auf mich zu und umarmte mich.
Ich erwiderte diese Umarmung gerne und erzählte ihr um sie zu erlösen:
<Es wird ein Mädchen.> Sie löste sich von mir und sah mich an.
Sie stieß einen spitzen Schrei aus und strahlte nun auch.
'Also DAS ist garantiert NICHT meine Mutter.'
Ich musterte sie entgeistert.
Im Krankenhaus hatte sie mir zu Anfang noch eine Predigt gehalten.
Ich war noch viel zu jung, konnte keine Verantwortung übernehmen. Hätte besser darüber nachdenken sollen und jetzt freute sie sich auf einmal für mich.
Die sollte mal einer verstehen...
Ich freute, aber würde Sesshomaru es auch tun? Sie akzeptieren? Schließlich war sie ein Mädchen. Kein Junge, kein womöglicher starker Nachfolger. Ich kannte die Gedanken der Dämonen. Für sie konnte nur ein männlicher Nachfolger stark sein, herrschen.
Ich erinnerte mich an Sesshomarus Worte: <Es ist mir egal was es wird. Das ist überhaupt nicht wichtig. Es ist unser Kind und das zählt.>
Ich wusste nicht, ob er es wirklich so sah oder es nur gesagt hatte um mich zu beruhigen.
Es konnte ja auch sein, das er sich eigentlich einen Jungen erhoffe, es aber nicht zugab.

Meine Mutter hatte mich nach Hause gebracht. Sesshomaru war noch nicht da, würde aber spätestens am Abend wieder da sein. Und dann würde ich ihm sagen, das er eine Tochter bekam.

Der Tag der alles veränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt