«Warum hast du das getan?», schrie ich ihn unter Tränen an.
«Bitte, Charlotte, vergib mir. Es war ein Fehler, ich habe nicht klar gedacht», versuchte er sich zu rechtfertigen.
«Ich habe dir vertraut.»
«Charlotte, gib mir bitte eine zweite Chance.»
«Ich habe dir schon so oft eine zweite Chance gegeben, mir reicht's.»
Ich wandte mich zum Gehen, doch er packte mein Handgelenk. Mein Herz schlug noch immer schneller, wenn er mich berührte, obwohl ich gerade eine Sauwut auf ihn hatte.
«Geh nicht, ich werde mich ändern, ich verspreche es dir», flehte er mich an.
Ich brachte nur ein Kopfschütteln zustande und befreite mich ruckartig aus seinem Griff. Dann rannte ich den Gehweg entlang und überquerte die Straße, wobei mir meine Tränen die Sicht verschleierten und ich nur noch unscharf sehen konnte. Dummerweise sah ich auch das erschrockene Gesicht des Busfahrers erst, als das Fahrezeug nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt war. Er konnte unmöglich jetzt noch bremsen und ich war viel zu geschockt, als dass ich hätte weglaufen können. Meine Füße waren wie Wackelpudding und ließen sich kein Stückchen bewegen. Ehrlich gesagt konnte ich auch gar nicht klar denken und kam so überhaupt nicht auf die Idee, auch nur zu versuchen, mich aus dem Staub zu machen. Aber mittlerweile war es sowieso schon zu spät. Ich spürte unbeschreibliche Schmerzen und war kurz darauf auch schon bewusstlos.
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In prison
AdventureSiebzehn, Schülerin und Neusingle. Um ihrem stressigen Alltag zu entkommen, fliegt Charlotte mit ihrer besten Freundin in den Urlaub. Dass sie dort ins Gefängnis kommt und nicht mehr nach Hause kann, hätte sie nicht gedacht. Aber ist sie wirklich so...