Kennt ihr das, wenn ihr übertrieben blau seid, doch trotzdem austrinkt? Die ganzen anderen sind auf Pillen und du legst dir nur noch die nächste Line? (veränderter Zitat aus "Partyopfer" SXTN.)
So sieht zur Zeit mein Alltag aus, seit ich aus meiner Heimat geflüchtet bin, mit meinem letzten Ersparnissen eine Mietwohnung beziehe und jeden Tag versuche, das Leben in vollen Zügen auszukosten. Somit ist das volle Programm gemeint, jede Stunde muss ausgenutzt werden. Doch zu was für einen Preis?
Mein eigentlich Ziel war es, zu sterben. Am Besten von einem goldenen Schuss, doch so leicht scheint das dann doch nicht zu sein.
Es ist gerade 4:48 AM, während ich den Blick von meinem Handy nicht bekomme, weil mein Körper nach 4 Tagen auf Speed, Alkohol und Weed sich nur noch schleppend leiten lässt, erlangte ich das Gefühl in meine derzeitige Wohnung zurück zu gehen und doch vielleicht zu schlafen. „Arizona" schreite mir Sapphire, eine dünne, doch muskulöse Freundin, die zirka 1,78 groß war, ins Ohr. Der Club so laut, dass man es fast nicht gehört hätte. „Ja" erwiderte ich, als ich Sie erkannt habe. „Ein Typ, den ich gerade kennengelernt habe, will zu 'nem Pizza Laden fahren, willst du mit? Ich habe total hunger!".
„Pizza wäre geil" antwortete ich rasch. Ich merkte wie Sapphires starke Hand mich ziehte und den Club entlang zog. Sie wusste von meinem Plan, sie war die einzige weitere deutsche, die ich hier in London kennengelernt habe. Sie akzeptiere es und lebte mit mir in diesem dauerhaften Rausch. Sie kam aus Berlin-Neuköln und sparte sich bei Ihrem alten Job eine Menge Geld an um ein halbes Jahr zu verschwinden und mit sich selbst etwas anzufangen. Davon sind aber nur noch 6 Wochen geblieben. Ich bin erst seit 3 Wochen hier, doch spürte meine kommende Lebensgrenze, welche ich aber mit meinem Drogenfluss schnell wieder verschwinden ließ von meinem Kopf.
Draußen vor dem Club schrie Sapphire dem Typen hinterher, er drehte sich um und kam auf uns. Sapphire sagte im selben Moment „Arizona, that's Alex" ich blickte vom Boden auf und schaute Ihm in's Gesicht. Mir vielen diese meerblauen Augen sofort auf. „You must be Arionza, Sapphire told me she was not alone, haha." Ich schaute Ihn einfach nur weiter an und lachte mit. „So, you're going with us?" fragte er mich. Irgendwas störte mich, doch ich spürte nichts außer die Taubheit in meinem Körper und nickte leicht. Sollte ich wirklich mit? Fragte ich mich selbst. Daheim wäre ich nicht mit jedem mitgegangen, aber da ich sowieso sterben wollte legte ich mir meine eigenen Zwänge doch ab, sagte ich mir und versuchte mich an meinen Plan zu erinnern.
Sapphire zog mich wieder und schmiss mich förmlich in das Auto von Ihm. Ein BMW, mit einer mattblauen Färbung. Die Sitze so bequem, dass ich einschlafen könnte. Dieses Gefühl vermittelt auch nur echtes Leder.
„You guys are where from again?" fragte er uns. Ich blieb Stumm und beobachtete seine Augen nur im Rückspiegel von hinten, die auf die Straße fixiert waren. Sapphire bemerkte diese Ruhe und schrie sofort auf „So, I am from Berlin and he's from Munich, so we are both Germans, haha" antwortete Sie mit einem unsicherem Lachen. Sie redeten beide weiter über Deutschland, das Wetter und weitere Sachen über Sapphire. Mir war das alles egal, ich fühlte mich so verwirrt und schaute nur aus dem Fenster und beobachtete den Himmel, der kaum von unten mit den hohen Gebäuden sichtbar war.
Schon wieder fragte ich mich, wieso bist du hier? Was machst du hier? doch trotzdem reagierte ich nicht. Mir war alles so gleichgültig und egal geworden und fühlte mich einfach nur noch wohl auf meinen Drogen. Meine Tage schienen so kurz mit dem ganzen Speed, aber doch trotzdem so intensiv.
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Die Flucht vor mir selbst.
Novela JuvenilIch versuche frei zu sein, körperlich wie geistig. Egal, was es mich kostet. Arizona (19) lebt zwischen Armut, Hass, Gewalt, Drogen, Depression und Trauer. (Dies ist eine Geschichte in der der Protagonist aus seiner Sicht erzählt).