16| Verderben

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Aramis Sicht

Der Arzt stand direkt vor mir, sah mich durch seine dunklen Augen hasserfüllt an und malte sich wahrscheinlich schon die schlimmsten Folter Methoden
für mich aus. Zwei Wächter standen neben ihm und achteten darauf das ich ja nichts falsches machte.
Einer von ihnen hatte einen Elektroschocker dabei.


,,Aramis, wie schön, du hast die
Ehre der erste zu sein, der sich
der Entwicklung der Forschung anschließt" sprach er und lächelte mich gehässig an, weil er wusste das ich Schwierigkeiten machen würde und es ihm nur allzu sehr gefiel mich leiden zu sehen. Doch diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun, niemals.


,,Na dann, auf geht's"
sagte er und nickte den Wächtern zu.
Ich schnaubte als sie mich an den Armen packten und mir Handschellen anlegten für den
Fall ich würde mich wehren.


Wir gingen aus der Zelle raus und ich drehte meinen Kopf nach links wo die Lichter noch an waren um zu sehen wo vielleicht Ana sein konnte und tatsächlich, sie war wie sie gesagt hatte ganz am Anfang, Zelle 4.
Doch weiter kam ich nicht da zogen sie mich auch schon weiter in die Dunkelheit hinein. Hier waren weder Lichter noch sonst irgendwas.
Sogar die Fenster hatten Vorhänge.
Doch für mich stellte das kein Problem dar, ich konnte hervorragend im Dunkeln sehen, was bei den zwei Wächtern eher nicht der Fall war. Sie liefen leicht schief dem Arzt hinter her. Dies nutzte ich aus um dem linken eine zu verpassen so daß er ins Straucheln kam und hin fiel und der rechte ebenfalls seinen Griff lockerte. Im verpasste ich ebenfalls einen Schlag.
Beide lagen am Boden.
Somit war ich quasi frei, von den Handschellen Mal ganz abgesehen. Der Arzt vor mir drehte sich jetzt um, konnte aber im Dunkeln dann doch nicht so gut sehen wie gedacht.
Ich schlich mich um ihn herum
und schlug ihm auf den Kopf.
Er stöhnte schmerzvoll auf und
fiel zu Boden. Aus meinen  Handschellen hatte ich mich
schon längst befreit.
Alle drei lagen sie am Boden.
Also ging ich in die Hocke und suchte in seiner Jackentasche nach den Schlüsseln. Klimpernd nahm ich sie heraus und machte mich auf den Weg zurück, ich hoffte inständig das sie bis dahin nicht sofort wieder aufwachen würden.

Im leicht beleuchteten Flur angekommen ging ich weiter
nach vorn und suchte Zimmer 4.
Sie war fast an der Eingangstür.
Vorsichtig schaute ich durch das Gitterfenster und sah wie sie auf dem Bett saß und nach draußen schaute.
Leise flüsternd rief ich ihren Namen und sie drehte sich um. Lächelnd sah sie mich an und stand auf.

,,Aramis, wie hast du das gemacht?"
fragte sie erstaunt und trat näher.

,,Das erkläre ich dir später"
sagte ich und fummelte an dem Schloß rum um den richtigen Schlüssel zu finden. Kurz darauf funktionierte es und die Tür ging auf.


Sie war noch nicht einmal richtig offen und schon fiel sie mir um den Hals und erdrückte mich förmlich.
Etwas perplex erwiderte ich ihre Umarmung und drückte sie ebenfalls an mich. Sofort umhüllte mich ihr unglaublicher Geruch und stieg mir
in die Nase. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an sie endlich wieder bei mir zu wissen.
Nach einer innigen Umarmung lösten wir uns wieder voneinander wobei sie mit ihren Lippen meine Wange streifte. Ein leichtes Prickeln bildete sich an dieser Stelle. Und als sie mich ansah lächelte sie. Was mich unweigerlich dazu brachte es
auch zutun.


,,Danke" sagte sie und rückte näher.

,,Wofür?" fragte ich verwirrt.

,,Dafür das du mich nicht allein gelassen hast und mich hier raus geholt hast" sagte sie und lächelte.
Ich trat näher und legte meine Hand auf ihre Wange um das zu verdeutlichen was ich gleich
sagen würde.

,,Ana, ich würde dich nie allein lassen, ich könnte auch gar nicht damit leben wenn dir etwas passieren würde. Das könnte ich mir nie verzeihen" sagte ich und sah sie eindringlich an. Sie sah mich aus ihren großen grünen Augen an.
Sie faszinierte mich und nicht nur das, ich spürte jetzt mehr denn je das es nicht nur diese Anziehung war die uns anzog. Es war so viel mehr was uns miteinander verband. Ein magisches unsichtbares Band.
Und ich hoffte das es stark genug
war all dies hier zu überstehen.


,,Wie rührend"
sprach eine Stimme nicht
weit entfernt von uns.
Das darf doch nicht war sein!


Ich bedachte sie mit einem letzten Blick, der ihr zeigen sollte das sie keine Angst haben musste. Danach ließ ich meine Hand sinken, Griff stattdessen nach Anas. Dann drehte ich mich um und sah in das Gesicht des Arztes. Er stand tatsächlich wieder auf den Beinen, wenn auch etwas wackelig, weil mein Schlag ihn getroffen hatte und das nicht gerade sanft, aber es reichte aus.
Voller Wut sah er mich an und ließ seinen Blick auf mir Verweilen bis er schließlich zu Ana sah und anfing hinterlistig zu grinsen. Was hatte dieses Schwein vor?!
Erst jetzt bemerkte ich auch das aus dem Schatten der Lichter drei Wächter sich zu uns gesellt hatten.
Ich ahnte bereits das schlimmste.


,,Ist er doch tatsächlich wieder ausgebrochen. Tzz Tzz, das war nicht gerade schlau von dir meine lieber"
sagte er grinsend an mich. Innerlich kochte ich gerade vor Wut. Das wird er noch bereuen. So ein...

,,Was ein Glück das wir dich wieder gefunden haben. Wie wir sehen bist du ja nicht weit gekommen" lachte er und deutete damit auf Ana. Sofort zog ich sie ein Stück enger an mich.
Er soll sie da raus halten.



,,Wie dem auch sei. Wir haben noch viel vor, also" sagte er und nickte den Wächtern zu. Sie setzten sich in Bewegung, kamen aber nicht weit.


,,Was wollt ihr eigentlich von uns?
Lasst uns einfach gehen" sagte Ana und sah auf direktem Weg in die Augen des Arztes. Dieser grinste
nur spöttisch.



,,Ach Liebes, du weißt es
immer noch nicht oder?"
fragte er. Ana runzelte die Stirn.


,,Was weiß ich nicht?"
fragte sie interessiert weiter.
Der Arzt grinste und schielte zu mir.
Ich Dreh ihm den Hals um.


,,Das ihr zwei etwas
ganz besonderes seit" sagte er nur und deutete den Wächtern an weiter zu gehen. Ana schaute verwirrt zu mir, das konnte ich spüren, doch ich hatte nur Augen für den Arzt.
Und als die Typen vor mir standen und mich angrinsten tat das nicht gerade zur Besserung bei.


,,Fasst sie nicht an"
sagte ich wütend und zog
sie hinter mich.


,,Wer hat den gesagt das wir sie wollen?" sagte einer von ihnen.
Ich war abgelenkt und schon jagte einer von ihnen mir eine Spritze in den Arm. Abrupt ließ ich Anas Arm los und ging auf einen von ihnen los.
Ich griff direkt um seinen Hals, hob ihn somit hoch und würgte ihn bis er nach Luft rang. Als er bereits dabei war Blau anzulaufen ließ ich ihn einfach runter fallen. Stöhnend
fiel er zu Boden. Währen die anderen zwei sich meine Arme schnappten und auf meinem Rücken festhielten.
Ich konnte förmlich spüren wie sich das Gift in mir verteilte. Ich war zwar stärker, aber es reichte aus, damit ich gefügig wurde. Während Ana hinter mir nach Atem rang, die zwei versuchten mich festzuhalten,
stand der Arzt immer noch da und beobachtete alles ganz akribisch.


,,So schnell haust du uns
jetzt nicht mehr ab Aramis"
sagte er bedrohlich und sah mich an.
Daraufhin setzten sich die zwei in Bewegung und zerrten mich hinter sich her direkt an ihm vorbei.



,,Du auch"
sagte er und meinte Ana.
Ich hörte ihre Schritte.
Ich drehte meinen Kopf und sah daß er sie am Arm festhielt und mit sich zog.


,,Umdrehen"
sagte einer der Wächter und drehte meinen Kopf wieder nach vorne.
Wir liefen durch den dunklen Gang.
Unsere Schritte halten im Flur wieder und kündigten unsere Ankunft an.
Denn von weitem konnte ich bereits eine große Doppeltür ausmachen.
Ich wollte gar nicht wissen was sich dahinter befand.



Als wir dann kurz davor zum stehen kamen, lief der Arzt voraus und gab an der rechten Seite einen Code in
das Tastenfeld ein und sobald er den grünen Knopf gedrückt hatte hörte man die Schlösser knacken und die Türen fingen an sich zu Öffnen.
Kurz bevor sie dies jedoch taten schenkte er mir einen letzten fiesen Blick und sah wieder nach vorne.
Genauso wie ich, und was ich dann sah, als die Türen vollständig geöffnet waren raubte selbst mir den Atem.

ROVEN - Can you find the truth? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt