Das Outfit

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Als ich meine Haustür öffne, steht vor mir ein älterer Mann, der in schwarz gekleidet ist. Hinter ihm steht auf der Straße ein schwarzer BMW.

"Guten Tag", sage ich verwundert. "Guten Tag, Ich bin Charly, Herr Capo's Chauffeur. Wenn Sie bitte einsteigen würden.", sagt er. Achja, das habe ich total vergessen. Mir wurde gestern gesagt, dass ich abgeholt werde. Warum weiß ich aber nicht. Ich schließe die Tür hinter mir und folge ihm zum Auto. Das Auto sieht wirklich toll aus. Die Scheiben sind so schwarz getönt, dass man wirklich nichts vom Inneren erkennen kann. Wirklich toll!

Er öffnet mir die Tür, damit ich einsteigen kann und ich bedanke mich mit einem Lächeln. Damit ich ohne Probleme einsteigen kann, werfe ich meine Tasche in die andere Ecke und setze mich mit Schwung in das Auto. Der Chauffeur schließt die Tür und läuft zur Fahrerseite. Plötzlich höre ich ein räuspern neben mir und bekomme den Schrecken meines Lebens. Ich zucke zusammen und mir bleibt die Luft weg. Vorsichtig drehe ich mich in die Richtung, aus dem das Geräusch kam. Bitte nicht der Chef, bitte Nicht der Chef, BITTE NICHT DER CHEF!

Ich sehe ihn. Dann schließe ich die Augen. Verdammt, er ist es!

"Nur weil Sie die Augen schließen, werde ich noch lange nicht verschwinden, Frau Lastella." Ohne hinzuschauen bemerke ich, dass er etwas wütend ist. Aber warum? Na gut, ich bin schon etwas hastig in das Auto gesprungen... Ich traue mich wieder, meine Augen zu öffnen und kann mein Lachen nicht unterdrücken, als ich ihn sehe. Meine Handtasche, die ich geworfen habe, hängt ihm über dem Kopf.

Ja er ist mein Chef und ja ich bin gerade mal in der Probezeit, aber ich kann es einfach nicht zurückhalten. Ich lache aus tiefster Seele. Er hingegen ist sichtlich verwundert, sodass seine Kinnlage etwas herunterfällt. Vermutlich hätte er nicht gedacht, dass ich mich traue, ihn auszulachen. Er nimmt sich die Handtasche von seinem Kopf weg und sieht beleidigt aus. Ich versuche mich zu beruhigen.

"Schnallen Sie sich an! Wir fahren schon!", meckert er mich an. Ich bin sofort ruhig und schnalle mich an. Da kann wohl einer nicht damit umgehen geärgert zu werden. Haha. Ab und zu muss ich mir trotzdem noch das Lachen verkneifen und das bemerkt er auch.

Es dauert ein bisschen, bis wir an dem Unternehmen ankommen.
Wir steigen beide aus und der Chauffeur fährt das Auto weg. Wir laufen still nebeneinander her und nähern uns dem Gebäude. Kurz vor dem Eingang ruft er mich: "Ey. Kommen Sie mit." Ey? Ich habe einen Namen! Was ist das bloß für ein Chef?

Ihm zu folgen ist ein wenig anstrengend, weil er sehr schnell läuft. Ich muss schon fast rennen und das kann mit High Heels anstrengend werden. "Könnten Sie nicht etwas langsamer laufen?", frage ich und bin schon leicht außer Atem. "Zeit ist Geld und wir haben noch einen Termin. Also nein. Ab sofort müssen Sie sich ein bisschen anpassen", sagt er und ist schon ein paar Meter weiter vorne. Ich rege mich auf und flüster ganz leise vor mir her: "Idiot..." Plötzlich bleibt er stehen und ich laufe volle Kanne gegen seinen Rücken. Jetzt tut mir die Nase weh.

Er dreht sich vor mir um und steht nur Millimeter von mir entfernt. Meine Nase berührt jetzt seinen Brustkorb. Ich lege meinen Kopf ganz in den Nacken, um sein Gesicht sehen zu können und sehe, dass er mich böse anschaut. "Sie wissen, dass ich Ihr Chef bin, oder? Also sollten Sie sich dementsprechend auch verhalten!"

Bevor ich etwas sagen kann, geht er weiter und macht mit seiner Hand ein Zeichen, dass ich ihm folgen soll. Sie und Chef? Dann sollten Sie sich auch so verhalten! Dann fällt mir ein, dass ich diesen Job brauche. Lexa! Du Idiotin! Ich schlage mich selbst und renne ihm wieder hinterher.

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Wir kommen in der Modefiliale an und ich bin wieder einmal überwältigt von der Schönheit. Mir wurde es ja schon an meinem ersten Tag gezeigt. Die Gänge sind sehr hell, es befinden sich überall Bänke und in der Mitte ist ein sehr schöner Springbrunnen. An der Decke hängen sehr schöne Kronleuchter aus Glas. Wie schön es hier ist! Aber Die Menschen hier sehen wirklich nicht Arm aus. Kein Wunder bei den Preisen!

Auf dem Weg zu der Kleiderabteilung, begrüßen ihn alle Leute, die uns entgegenkommen. Mich schauen sie nur verwundert an. Als wir vor den Kleidern stehen, sagt er etwas zu den Mitarbeitern und diese zeigen ihm verschiedene Exemplare. Ich weiß wirklich nicht, was los ist. "Darf ich fragen, was hier geschieht?", frage ich. Während er sich für ein paar Kleider entscheidet sagt er: "Sie bekommen jetzt ein neues Kleid, dass Sie dann bei dem Treffen tragen werden." "Was stimmt denn nicht mit meinem Kleid?" Ich bin etwas enttäuscht, da ich es unbedingt tragen wollte. Er schubst mich in die Kabine und hängt ein paar Kleider seiner Wahl darin auf. Unhöflicher Mistkerl! Er verwirrt mich! Tut einen auf Chef und im nächsten Moment ist er wieder ein Idiot.

Er schaut mich an. "Komischerweise ist ihr Kleid wirklich nicht schlecht. Das hätte ich nicht gedacht, nachdem ich Ihren Unterwäschegeschmack kenne", sagt er belustigt. Dieser Sauhund! Da ist es wieder! Dieses dämliche Grinsen von ihm. Wäre er nicht mein Chef, dann hätte er jetzt eine aufs Maul bekommen!

Ich versuche professionell zu bleiben, vor allem damit er sich nicht darüber freuen kann, dass ich wütend bin. Zum Glück, kann er meine Gedanken nicht lesen. Es kommt mir nämlich manchmal so vor, als ob er sich freut, wenn ich mich aufrege. Leider gelingt es mir nicht ganz, meine Wut zu unterdrücken, weil ich es nicht auf mir sitzen lassen kann.

Also schubse ich ihn aus der Kabine und schließe den Vorhang. Ich konnte aber noch sein geschocktes Gesicht erkennen, weshalb ich kichern musste. "Wagen Sie es sich nicht, dies noch einmal zutun, Frau Lastella!" Er ist wütend und das freut mich ein bisschen. Ich konnte mich rächen!

Na gut Lexa. Aber übertreibe es nicht. Ich glaube jeder andere Chef, hätte dich schon längst rausgeschmissen! Als ich mich umziehe, frage ich erneut, warum ich die Kleidung wechseln muss. Er erklärt mir, dass ich Kleidung unseres Unternehmen tragen sollte, damit wir damit werben können und eventuell besser bei dem Geschäftsführer der G&G Gruppe, ankommen. Ach so ist das. Das ist verständlich.

Es vergeht circa eine Stunde, in dem ich die verschiedensten Modelle anprobiere und immer wieder aus der Kabine hervortrete. Bis jetzt hat ihm noch nichts gefallen und ich habe schon keine Lust mehr. Normalerweise liebe ich Shoppen. Aber mit dem Chef, ist es schon ein wenig anstrengend...

Ich trage das nächste Kleid und ziehe gelangweilt den Vorhang auf. Ich sehe ihn, wie er sich an eine Wand mit dem Rücken anlehnt. Das sieht ein bisschen sexy aus. Ich schlage mich für diesen Gedanken. Er tippt auf seinem Handy rum. Da er mich nicht bemerkt, rufe ich ihn. "Herr Capo?" Er dreht sich mit dem Kopf zu mir um. Seine Augen weiten sich und sein Handy fällt beinahe aus seinen Händen. Kann ich diesen Blick jetzt verstehen als: Er findet es toll?

Innerlich freue ich mich schon und meine Laune wird besser. Ich lächle.
Er nähert sich mir. Wirklich nah.
Mein Herz beginnt stark zu klopfen und ich erröte. Dann schiebt er mit seinen Händen meine Haare weg. Was wird das?

Plötzlich höre ich ein Kichern. Dann lacht er lauthals los. Er geht wieder weiter weg von mir und lässt sich auf den Sessel fallen und schlägt seine Hand auf seinen Kopf. WAS IST JETZT SCHON WIEDER LOS? WARUM LACHEN STÄNDIG ALLE ÜBER MICH?

The Idiot: My BossWhere stories live. Discover now