17. Aufatmen nach dem Sturm
- Avery
"Zayn... Bitte", hauche ich kaum hörbar. Langsam gelange ich ans Ende meiner Kräfte. Er muss zu Bewusstsein kommen. Wir können ihn hier nicht alleine liegen lassen. Sobald Silvan bemerkt, dass er noch nicht tot ist, bringt er ihn endgültig um. Diese Einsicht bereitet mir Schmerzen.
"Avery. Es ist wichtig. Du musst mitkommen. Die Anderen warten auf uns!", ein weiteres Mal versucht Harry mich zum gehen zu bewegen. Tränen verteilen sich in meinen Augen. Es ist zwecklos. Wenn Zayn nicht bald aufwacht, wird Harry mich mit Gewalt hier wegzerren.
"Ich kann nicht!"
Ich rüttel und rüttel an ihm. Schreie er solle aufwachen. Dieser Idiot.
Ohne lange zu überlegen greift Harry schließlich in das Geschehen ein. Er sagt nichts. Schließt mich einfach in seine Arme und reißt mich mit sich. Trägt mich vom Geschehen fort. Weg. Davon. Wohl für immer... Es ist zu viel. Die Tränen laufen über. Ich reiße um mich. Möchte zu Zayn.
"Lass mich los du Arsch. Geh alleine", ich möchte einfach nur weg von ihm.
"Ich werde dich nicht auch noch in den Tod schicken, okay? Dich werde ich nicht töten. Das könnt ich mir nicht verzeihen", er hört sich verletzt an. Habe ich das? Kann ich ihn überhaupt verletzen? Wir hassen uns doch. Wütend ergebe ich mich. Nicht freiwillig. Mir bleibt nichts anderes übrig. Traurig lasse ich mich aus dem Haus tragen.
"ihr wollt doch nicht ohne mich gehen?", krächzt es aus der Ecke. Harry erstarrt in seiner Bewegung. Auch ich bin total durcheinander. Ist er jetzt wirklich wach?
"Lass mich verdammt nochmal runter du Idiot!" Mit all meiner Kraft befreie ich mich aus seiner Umklammerung. Renne Zayn in die Arme. Ich drücke mich an ihn, lehne meinen Kopf auf seiner Brust ab. Umarme ihn so sehr ich kann. Und lass den Tränen freien Lauf. Die Tränen der Angst haben sich in Tränen der Erleichterung verändert.
"Warum weinst du denn?"; möchte Zayn aus dem Nichts wissen. Doch insgeheim weiß ich, dass er auch irgendwo sehr froh ist, Harry und mich noch am Leben zu sehen. Er mag ein riesen Arschloch gewesen sein, aber in der letzten Woche hat er sich verändert. Im positiven Sinnen natürlich.
"Ich weiß nicht. Harry hat mich geholt und hat mir erzählt, dass du bewusstlos wärst und dann wolltest du nicht aufwachen und ich hatte Angst und... Versprich mir nie wieder so einen Schrecken einzujagen, ok?", ich löse mich von ihm und schlage ihm ein paar Mal vergeblich auf die Schulter.
Lachend sieht er zu Boden und sagt: "Ja versprochen mein Angsthase."
Mein Gefühl verrät mir, dass er dieses Versprechen nicht halten wird. Ein Bauchgefühl, ein unangenehmes Bauchgefühl.
"Ich will euch zwei Türteltäubchen bei eurem freudigen und herzzerreißenden Wiedersehen nicht unterbrechen, aber ich glaub wir sollten uns langam aus dem Staub machen. Ich will nicht ewig in Silvans Gefangenschaft leben. Die Mädels da draußen warten schon auf mich", meint Harry in seinem üblichen überheblichen Ton. Ich persönlich wär mir da nicht so sicher. Eigentlich würde die Menschheit, insbesondere die Mädchen und Frauen Welt, auch ohne ihn ganz gut auskommen.
"Harry hat Recht." Zayn zieht mich an der Hand vom Boden hoch. Lässt sie anschließend fallen, als ob er sich an ihr verbrannt hätte. Ein kleiner Stich im Herzen. Betreten sehe ich zu Boden. Gehe zu Harry und achte gar nicht weiter auf Zayn. Zusammen gehen wir.
Wir gehen hinaus aus dem Albtraum.
Wir gehen hinaus aus dem Haus, das ich nie wieder betreten möchte.
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Survive as long as you can
Fanfiction"Zayn Malik, du bist nun kein lieber Junge mehr, hab ich recht?", fragt die Stimme auf einmal. "Kommt drauf an, was Sie damit meinen?" Ich lasse meinen Blick zurück auf die Tür gleiten. "Du weißt genau wie ich das meine." "Dann haben Sie wohl Recht...