Langsam öffnete Sirius seine Augen. Das Sonnenlicht schien in seine Augen und blendete ihn. Er kniff seine Augen zusammen um etwas erkennen zu können und langsam ergab sich aus den verschwommenen Bildern ein klares Bild. Er sah sich um und als er seinen Kopf zur Seite legte, sah er neben sich seinen noch schlafenden besten Freund, Remus. Remus' Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig und seine Atmung war ruhig. Die braunen Haare standen in alle Richtungen ab und ein paar einzelne Strähnen hingen ihm ins Gesicht.
Sirius konnte seine grauen Augen nicht von ihm abwenden und sah ihn einfach an. Erst jetzt wo Remus so ruhig da lag, konnte Sirius einen genauen Blick auf die Narben in seinem Gesicht erhaschen. Er hatte zwar keine großen Narben im Gesicht, jedoch ein paar kleine. Die größte Narbe ging einmal quer durch sein Gesicht und ähnelte einem Kratzer.
Als Sirius Remus' Gesicht weiterhin begutachtete, fielen ihm auch Kleinigkeiten auf, denen er im Alltag keine Beachtung schenkte, wie etwa ein paar vereinzelte Sommersprossen auf seiner Nase oder ein kleines Muttermal auf seinem rechten Ohr. Auch hatte Remus lange Wimpern, solche für die Frauen sterben würden. Was Sirius jedoch am meisten an Remus mochte, waren seine strahlend grünen Augen und sein Lachen.
Sirius überlegte ob Remus auch etwas an ihm gerne hatte, wie etwa seine dunklen Haare oder vielleicht auch seine grauen Augen. Der Junge überlegte was er an seinen anderen Freunden gerne hatte.
„James hat eine schöne Nase und schön volles Haar, Peter hat ein sehr zartes Gesicht." Sirius murmelte leise vor sich hin und fing an zu überlegen, was er an anderen die er kannte, gerne mochte.
„Lily.......hat rotes Haar und wie Remus grüne Augen. Marlene hat schöne Lippen." Sirus wurde unterbrochen, als Remus sich neben ihn rührte und langsam seine Augen öffnete. Im Sonnenlicht leuchteten seine Augen noch grüner und schienen regelrecht zu leuchten.
„Morg'n Remi.", sagte Sirius leise, während Remus anfing seine Arme zu strecken.
„Morgen Siri.", antwortete Remus ihm gähnend.
„Wie spät ist es?", murmelte Remus noch, bevor ihm seine Augen wieder zufielen.
„Eine viertel Stunde vor Frühstück.", meinte Sirius.
„WAS?! Dann müssen wir uns ja fertig machen." Schrie Remus und sprang auf um sich seine Schuluniform anzuziehen, als er an Sirius vorbeirannte, roch dieser den Geruch von Schokolade und Wald. Remus verschwand im Badezimmer und Sirius beschloss, sich ebenfalls anzuziehen. Er stand von Remus' Bett auf und ging hinüber zu seinem, wo seine Sachen lagen. Er versicherte sich, dass niemand im Zimmer war, bevor er sich sein Shirt auszog. Während er mit dem Rücken zum Badezimmer stand und sein Hemd aufknöpfte, merkte er nicht, dass Remus die Badezimmertüre geöffnet hatte.
Remus stand da und sah schockiert auf seinen besten Freund, der Blutergüsse auf dem Armen, sowie den Rücken aufwies. Remus konnte seinen Blick nicht von ihm abwenden und bemerkte auch, wie stark sein Freund über die Weihnachtsferien abgenommen hatte. Remus schloss die Türe leise wieder und setzte sich auf den Badewannenrand.
Er versuchte zu verstehen, wie es zu den Verletzungen gekommen sein kann und wer ihm das angetan hatte. Remus hatte bereits nach kurzer Zeit viele Thesen entwickelt, aber beschloss erstmal nichts zu sagen.
Er ging wieder zur Türe und machte diese mit einem lauten Geräusch auf, damit Sirius hörte, dass er hinauskam. Als er den Schlafsaal betrat, saß Sirius schon angezogen auf seinem Bett und stand auf als er Remus sah.
„Fertig? Können wir gehen?", fragte Sirius. Remus nickte und wartete bis Sirus an ihm vorbeikam, bevor Remus seine Arme um ihn schlang und ihn fest drückte. Sirius erwiderte die Umarmung und legte seine Arme um Remus. Die beiden Jungs drückten sich fest, bevor sie sich wieder losließen. Remus lächelte Sirius an und zusammen verließen sie den Gemeinschaftsraum und schlenderten gemütlich zur großen Halle. Dort angekommen, hielten sie Ausschau nach James und Peter und entdeckten die beiden in der Mitte der Halle.
Sie gesellten sich zu ihnen und bedienten sich am Essen.
„Wieso habt ihr uns nicht geweckt?", fragte Remus, der sich gerade ein Brot beschmierte.
„Nunja, was soll ich sagen? Ihr beiden habt ziemlich fest geschlafen und nichts davon mitgekriegt, wie Peter und ich uns fertig gemacht haben. Deshalb haben wir beschlossen euch schlafen zu lassen. Wir hätten euch schon noch geweckt und euch heimlich etwas zum Essen mitgehen lassen.", antwortete James, mit vollen Mund. Peter stimmte dem zu und zusammen genossen die vier Freunde den Rest des Frühstückes.
„Hungrig Siri?", fragte James, der zusah wie sich Sirius das dritte Brot schmierte. Sirius sah ihn mit dem Brot im Mund an und biss davon ab.
„Vielleicht.", war alles was Sirius mit vollem Mund herausbekam. Remus sah ihm zu, während er seinen Kakao langsam ausschlürfte.
Erst als Sirius das dritte Brot aufgegessen hatte, meinte er, dass er jetzt satt sei und so beschlossen die Jungs wieder in ihren Gemeinschaftsraum zurückzukehren um ihre Schulsachen für den heutigen Tag zu packen. Remus war am schnellsten fertig, damit seine Sachen in seine Tasche zu packen und setzte sich auf sein Bett um den bunten Treiben zuzusehen. Peter rannte Sirius hinterher, der ihm sein Schulbuch für Zauberkunst weggenommen hatte. Sirius der quietschend und lachend über alle Betten ran und Peters Buch fest an seine Brust gedrückt hielt. James der am Boden saß und seine Tasche ausleerte, wobei ziemlich viel zerknülltes Pergament herausfiel. Als alles am Boden lag, nahm er die Sachen, die er benötigte und schmiss den Rest auf sein Bett. Es dauerte ziemlich lange, bis die Jungs bereit zum Gehen waren.
Sie gingen nebeneinander zum Zauberkunstklassenzimmer. Im Raum angekommen, wollten sich Sirius und Peter ganz hinten hinsetzen.
„Nein, was tut ihr denn hier?", sprach James leise an die beiden gewandt. Verwirrt standen die beiden auf und sahen Remus an. Der zuckte mit den Schultern, deshalb sahen sie wieder zu James.
„Kommt mit.", die drei Schüler folgten James unauffällig in die dritte Reihe. James forderte Remus dann auf neben ihm Platz zu nehmen und Sirius und Peter sollten sich auf den Tisch neben ihnen setzen. Als alle saßen, wurde ihnen klar warum. Vor James saßen Lily und Marlene. Als Marlene die Freunde erblickte, freute sie sich und redete mit ihnen. Ihre hellbraunen Augen strahlten bei jedem Wort, dass sie sagte. Hin und wieder strich sie sich eine ihrer blonden Locken aus dem Gesicht. Während Remus, Sirius und Peter mit Marlene tratschten, schenkte James eher ihrer Sitznachbarin Aufmerksamkeit. Mit seinen braunen Augen sah er direkt Lily Evans an und verlor sich in ihrer Schönheit.
„Na, du.", mit diesen Worten versuchte James ein Gespräch mit ihr zu starten. Lily drehte ihren Kopf und ihre grünen Augen trafen direkt auf die von James.
„Na du? Ist das alles was du sagen kannst?", fragte Lily.
„Was? Nein? Ich kann auch anderes sagen.", argumentierte James. Lily lächelte
„Ich seh's.", mit den Worten drehte sie sich wieder um und kehrte James den Rücken zu.
James Mund stand weit offen.
„James, mach den Mund zu.", hörte James Remus zu ihm sagen.
James schloss den Mund und machte einen sehr beleidigten Eindruck. Als Lily sich wieder umdrehte, machte James sich neue Hoffnungen und machte sich bereit, aber Lily ignorierte ihn und schenkte ihre Aufmerksamkeit Remus. James Mund stand wieder offen und er sah zu, wie die Frau seiner Träume mit seinen besten Freund tratschte. Als Remus etwas Lustiges sagte, lachte Lily und legte ihre Hand auf Remus Arm. James hatte Remus noch nie so sehr beneidet wie in dem Moment.
„Hey Remus, wir könnten ja irgendwann zusammen mal lernen.", meinte Lily zu ihren besten Freund.
„Klingt nach einer guten Idee.", antwortete ihr Remus. Lily lächelte ihn an, bevor sie sich wieder umdrehte und mit Marlene plauderte.
James sah Remus an, der seine Aufmerksamkeit seinem Pergament gewidmet hatte und mit seiner Feder etwas kritzelte.
„Ich hasse dich.", murmelte James. Remus grinste und sah ihn an.
„Eifersüchtig?", fragte Remus mit einem Grinsen.
„Ach, du kannst mich mal Lupin. Pass lieber auf sonst wird sich noch jemand wehtun.", fauchte James zurück. Remus fing an zu lachen.
„Suchst du Streit Potter?", Remus konnte nicht aufhören zu kichern.
„Pass lieber auf. Ich bin gefährlich.", James Augen funkelten.
„Ach James. Glaub mir, ich habe nicht vor dir deine Traumfrau auszuspannen. Sie ist nur meine beste Freundin."
James lächelte zufrieden und in dem Moment betrat Professor Flitwick den Raum und begann mit dem Unterricht.
Nach der Doppelstunde Zauberkunst wollten die Freunde weiter zur Zaubertränke gehen.
„Meine Aufgaben!", quiekte Peter und rannte zum Gemeinschaftsraum um sie zu holen.
„Ich gehe schon mal vor und reserviere uns Plätze, wartet lieber auf ihn, Peter verläuft sich sonst wieder.", sagte Remus zu James und Sirius gewandt und ging zum Klassenraum.
James und Sirius standen nun alleine im menschenverlassenen Korridor.
„Ähm, James?", Sirius Stimme war nur sehr leise.
„Was gibt's Siri?", James Stimme war sehr ruhig.
„Ich wollte dich etwas fragen.", James sah Sirius fragend an.
„Und zwar, meine Familie ist in den Sommerferien zu Verwandten eingeladen. I-i-ich möchte aber nicht mitkommen und wenn ich nicht mitkomme, muss ich von meinen Eltern aus, irgendwo anders unterkommen.", Sirius sah James an, dieser hörte ihn gelassen zu.
„Ich wollte fragen, ob es möglich wäre, dass ich in den Sommerferien zwei Wochen zu dir könnte. Es wären die letzten beiden Ferienwochen.", James sagte kein Wort.
„Ich meine, ich kann verstehen wenn du oder deine Eltern nicht wollen, aber...", Sirius wurde unterbrochen als James seinen besten Freund einen Arm um die Schultern legte.
„Sicher kannst du in den Ferien zu uns kommen. Meine Eltern werden das schon verstehen.", James lächelte Sirius an und dieser lächelte zurück.
„Lass uns heute einen Brief schreiben und sie fragen, in Ordnung?", Sirius nickte und kaum einen Moment später kam Peter den Gang entlang gewatschelt und zusammen gingen sie zu ihrem nächsten Unterricht, wo Remus bereits Plätze reserviert hat.
Der Rest des Tages verging wie im Nu und am Abend saßen, James und Sirius zusammen am Boden und schrieben den Brief an James' Eltern. Peter half ihnen dabei. Keiner von den dreien bemerkte, die Unruhe ihres vierten Freundes, der herumging und die ganze Zeit aus dem Fenster sah. Die Sonne ging langsam unter und Remus wusste, dass er los musste. Er schnappte sich eine Jacke und schlich sich aus dem Gemeinschaftsraum. Er ging direkt zum Krankenflügel wo Madam Pomfrey auf ihn wartete, so wie jeden Vollmond. Schweigsam ging sie neben ihm her, während sie langsam das Schloss verließen und auf die peitschende Weide zugingen. Die Heilerin wünschte ihm viel Glück und Remus kletterte hinein. Er kam im selben Raum raus wie in jedem Monat. Die Wände und der Boden zerkratzt. Die Möbel zerstört.
„Hier gehöre ich wohl hin.", murmelte Remus leise, bevor er sich auf den Boden setzte. Wie gern wäre er bei seinen Freunden, aber dies wird immer nur Wunschdenken bleiben.
Remus saß am Boden und wartete leise darauf, dass der Wolf in ihm die Kontrolle übernahm.
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Kannst du die Sterne zählen?
RandomRumtreiber/ Wolfstar Jeder kennt die Erzählungen der Rumtreiber. Die vier Freunde und ihre legendären Streiche. Aber niemand weiß was wirklich passiert ist oder wie die Rumtreiber zusammen gefunden haben. Diese Fan-Fiction erzählt die Gesch...