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Tyla

Hi, ich bin Tyla und ich bin 17. Ich liebe alles, was mit Mode zu tun hat, bin sportlich und habe früher  gelegentlich Basketball mit meinem großen Bruder, Josh, gespielt. Er ist 27 und arbeitet in San Francisco. Ich wohne jetzt in München. Ursprünglich komme ich auch aus Amerika, aber nachdem meine Mutter auf einer ihrer Geschäftsreisen ihren neuen Freund kennengelernt hatte, sind wir zu ihm nach Deutschland gezogen. Hier gefällt es mir eigentlich ganz gut. Der einzige Nachteil ist, dass ich noch nicht so gut Deutsch kann. Ich kann Deutsch lesen und schreiben, mit der Grammatik komme ich gut klar, aber die Aussprache haut irgendwie noch nicht so hin und ab und zu vergesse ich ein paar Wörter. 

Meine Mutter und ihr Freund wollen bald heiraten, das heißt, ich habe sozusagen einen Stiefbruder. Er heißt Daniel und hat eine Freundin, Lisa. Die hatte übrigens schon Angst, ich würde ihr ihren Freund wegnehmen, aber nachdem ich mich gerade von meinem Freund getrennt habe, glaube ich, ich brauch erst eine kleine Pause von Beziehungen und so. Außerdem ist er ja wie gesagt bald mein Stiefbruder. Ich glaube er sollte eher Angst haben, ich könnte seine Freundin wegnehmen ;)

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Heute ist der erste Schultag für mich in Deutschland. Nachdem ich mich geduscht habe, suche ich mir ein paar Klamotten für heute zusammen: eine schwarze Skinny Jeans, ein weißes T-Shirt, eine schwarze Weste und dazu meine weißen Adidas. Meine Haare lasse ich offen. Dann schnappe ich mir noch meine Tasche und trample die Treppe nach unten. 

"Daniel, I'm ready, let's go!", schreie ich. 

"Gleich. Meine Frisur sitzt nicht. Sieht total scheiße aus", mault Daniel, der vor dem Spiegel im Flur steht und an seinen Haaren zupft.

"Come on, you look fine." Und das ist nicht einmal gelogen. Er trägt eine weite blaue Hose und ein graues T-Shirt. Darüber hat er eine schwarze Weste angezogen.

"Daniel, hurry up! I don't wanna miss the tube!"

"Bin fertig."

Wir verabschieden uns von unseren Eltern und verlassen das Haus. Wir sprechen auf dem ganzen Weg kein Wort, auch nicht als Lisa sich uns kurz vor der Haltestelle anschließt. Dort angekommen setze ich mich auf einen freien Platz und warte auf die Bahn. Als sie endlich kommt, steige ich ein und versuche, einen freien Platz zu finden - vergebens. Also stelle ich mich zu Daniel.

"Du musst an der nächsten Haltestelle raus", erklärt er mir.

Als die Bahn nach einer Weile anhält, verabschiede ich mich von Daniel und Lisa und steige aus. Zum Glück ist die Haltestelle fast direkt vor der Schule, also finde ich dort leicht alleine hin. 

Im Schulhaus folge ich den Schildern, die mir den Weg ins Sekretariat zeigen. Eine junge Frau, so um die 25, sitzt dort an einem Schreibtisch. Als ich reinkomme schaut sie von ihrem Computer auf.

"Guten Morgen", begrüße ich sie.

"Guten Morgen. Sie sind bestimmt die neue Schülerin. Wie heißen Sie?", will sie wissen.

"Tyla Dawsen", antworte ich.

"Okay, Ihre Klasse ist die 11E. Ich begleite Sie zu ihrem Klassenzimmer, wenn Sie wollen."

"Gerne, danke."

"Hier stehen die Sachen drauf, die Sie für dieses Schuljahr noch brauchen", erklärt die Sekretärin mir, während sie mir einen Zettel in die Hand drückt. "Folgen Sie mir."

Wir verlassen gemeinsam das Sekretariat und führt mich durch die Gänge der Schule. Dabei merke ich, dass mich so gut wie jeder Schüler anstarrt, obwohl nicht einmal viele Schüler auf den Gängen sind. Der Unterricht hat wahrscheinlich schon begonnen. 

Als wir vor dem Klassenzimmer der 11E ankommen, klopft die Sekretärin an und betritt es, während ich draußen warte. 

Wie ist wohl meine neue Klasse? Werden sie nett zu mir sein und mich als ihre neue Klassenkameradin akzeptieren?

Als die Tür wieder auf geht, kommt die Sekretärin gefolgt von einer Lehrerin heraus.

"Vielen Dank, Frau Frost", verabschiedet sie sich von der Sekretärin, bevor sich diese wieder auf den Weg ins Sekretariat macht. Dann wendet sie sich an mich:

"Hallo Tyla. Ich bin Frau Forst, deine neue Klassenlehrerin. Komm doch rein."

Ich nicke und folge ihr.

"Liebe Schüler, ich darf euch eure neue Mitschülerin, Tyla, vorstellen. Tyla, möchtest du noch ein paar Worte zu dir sagen?"

Ich nicke und beginne in gebrochenem Deutsch, mich der Klasse vorzustellen.

"Hey, ich bin Tyla und ich bin 17 Jahre alt. Ich spiele gerne Basketball und entwerfe Klamotten. Bevor ich nach München gezogen bin, habe ich in San Franzisco gewohnt"

"Wunderbar, Tyla. Hat noch jemand Fragen? Nein? Dann kannst du dich dort hinten neben Gina setzen", erklärt Frau Forst und deutet auf ein Mädchen mit blau gefärbten Haaren, das gerade ihr Zeug von einem Freien Tisch räumt. Ich lege meine Tasche auf diesen Tisch und setze mich neben sie. 

"Hey, ich bin Gina", begrüßt sie mich.

"Tyla", sage ich und ziehe meinen Collegeblock aus meiner Tasche. Der Unterricht beginnt und ich lasse meinen Blick durch die Klasse schweifen, bis er an einem blonden Mädchen hängen bleibt. Sie ist hübsch. Sehr hübsch sogar. Wenn nicht sogar bombastisch. Extremely beautiful. Ich verliebe mich doch jetzt nicht ernsthaft in sie! Nein, nein, nein, das darf nicht passieren! Nicht jetzt, nachdem ich mich erst von meinem Freund getrennt habe. Doch genau das ist gerade passiert. Ich habe mich gerade verliebt. Ausgerechnet in ein Mädchen aus meiner Klasse. Warum ausgerechnet jetzt und sie?




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⏰ Last updated: Sep 05, 2018 ⏰

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Americangirl (ÜBERARBEITET)Where stories live. Discover now