Juliet

Kapitel 3

-Juliet-

Wütend lief ich in den Pausenraum und öffnete meine kniehohen Stiefel. Nicolai kam ebenfalls in den Raum und schloss die Tür. "Ich versteh nicht was dein Problem ist!" Mein Chef sah mich sauer an. Die Stiefel landeten in der Ecke des Raumes. "Mein Problem ist, dass ich schon seit 2 Wochen ständig Überstunden schiebe!" Ich fummelte an der Schleife des roten Capes herum. Heute musste ich ein Rotkäppchen spielen. Nicolai kam auf mich zu und half mir mit der Schleife. Meine Arme verschränkte ich vor der Brust und sah genervt zu ihm hoch.

"Du solltest dir vielleicht endlich mal ein neues Mädchen suchen.", versuchte ich wieder ruhig zu werden. Nicolai nickte leicht. "Ich weiß, aber finde erstmal ein hübsches Mädchen, dass so etwas machen will." Ich verdrehte die Augen. "Du hast Donna, Stella und Lana auch gefunden. Ich bin die Einzige die sich hier beworben hat." Wieder ein Nicken. "Und alle Drei sind Studenten. Die machen das hier nicht zum Spaß. Das ist auch der Grund, warum ich dich mehr einspanne als die anderen." Ich seufzte, ging zu meinem Spind und schnappte mir meine Klamotten. Danach ging ich hinter die Trennwand und zog mich um.

Als ich fertig war, hatte ich eine Idee. "Also..."begann ich und sah wieder Nicolai an. "...was ist, wenn ich einen Job finde? Dann könntest du mich nicht mehr so hart einspannen." Mein Chef sah mich stirnrunzelnd an. "Wahrscheinlich. Aber du hast keinen Schulabschluss. Wo willst du eine Ausbildung finden?" Ich grinste. "Dass ist das Ding. Wir machen eine Wette. Du findest ein neues Mädchen und ich einen Job. Wer sein Ziel zuerst erreicht, hat gewonnen."
Mein Chef lachte. "Okay, was springt für mich raus?" Ich lächelte. "Ich nerve nicht mehr, was die Überstunden angeht oder die Outfits. Wenn ich gewinne, dann bekomme ich weniger Stunden und mehr frei."

Nicolai hielt mir die Hand hin. "Einverstanden!" Ich schlug bei ihm ein und lächelte. Diese Wette würde ich sowas von gewinnen.