Kapitel 6

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Knapp zehn Minuten nachdem Manuel sich im Bad eingesperrt hat, lege ich mich auf das Bett. Mein Gesicht liegt auf dem Kissen. Eigentlich müsste ich noch zum Training. Aber es ist so warm draußen. Ich höre wie sich die Tür öffnet und einzelne Schritte die über das Laminat schlendern. "Was soll das werden wenn's fertig ist?" fragt Manuel. Anscheinend ist er nicht mehr Sauer. "Wonach sieht's denn aus?" stelle ich die Gegenfrage. "Als würdest du versuchen keine Luft mehr zu bekommen." lacht er. Ich höre das Geräusch eines Reisverschlusses. "Dann mache ich das aber falsch." nuschele ich. "Das wollte ich jetzt nicht sagen, aber du hast Recht." lacht er. "Musst du nicht zum Training?" frage ich und lenke vom Thema ab. "Ich wäre ja gerne vor einer Stunde dahin gegangen." antwortet er. "Hättest du ja machen können. Aber ich glaube du willst da gar nicht hin." grinse ich und drehe mich um. Er zieht sich gerade sein T-Shirt über. "Achja?" fragt er lachend und packt seine Tasche. "Ja. Sonst würdest du nicht so viel Zeit hier verschwenden." antworte ich. "Ich bin ja schon weg. Soll ich Julian irgendetwas ausrichten?" fragt er und zieht sich Schuhe an. "Nein." lache ich. Er nickt noch kurz und geht dann.
Jetzt bin ich alleine. Was könnte ich jetzt machen? Ich könnte schlafen. Genau das mache ich jetzt. Aber ich sollte mich vorher umziehen. Aus meiner Tasche ziehe ich schnell die Schlafsachen von letzter Nacht und ziehe mich um und lege mich ins Bett.
Wieso ist es hier so warm? Okay wir sind hier in Brasilien und haben zweiundzwanzig Grad. Wie können die Jungs nur hier spielen, aber es ist ihr Job. Sie haben sich für all' das hier entschieden.

"Ich hoffe es wird die nächsten Tage kälter." stöhnt Thomas. "Ich hätte es auch gerne so entspannend wie sie." antwortet Julian und ich spüre wie er mit meinen Haaren spielt. Sollte ich denen jetzt zeigen, dass ich wach bin oder weiter so tun als würde ich schlafen? Am besten ich tue s als würde ich schlafen und höre zu. "Oh ja. Muss sie nicht zur Schule oder Arbeiten?" fragt Manuel nun. "Sie macht eine Ausbildung zur Köchin." antwortet Julian. "Dann kriegst du ja immer gutes Essen." lacht Thomas. "Schön wär's. Aber ist doch verständlich, wenn du den ganzen Tag kochst, dass du irgendwann keine Lust mehr auf Kochen hast." erklärt mein Freund. "Das ist aber wirklich so." meint ein anderer. Bestimmt Bastian. Wer ist alles in unseren Zimmer? "Wisst ihr was wir heute noch so machen?" fragt Mats. Anscheinend ist der Raum voll.

Ich drehe mich um und habe mein Kopf auf seinem Schoss. Kurz danach fangen alle an mit lachen. "Wollen wir nacher zum Pool?" fragt Thomas. "Am besten jetzt. Wir gehen uns gleich umziehen." sagt ein anderer, dessen Stimme ich noch nicht so oft gehört habe. Ich höre wie fast alle das Zimmer verlassen. "Du kannst jetzt aufhören so zu tun als würdest du schlafen." flüstert mir Julian ins Ohr. Automatisch muss ich grinsen. Shaila, du hast dich gerade verraten. "Siehst du. Deine Atmung hat dich verraten." lacht er und ich öffne meine Augen. Seine strahlenden Augen ruhen auf mir. "Wie war das Training?" frage ich und küsse ihn. "Anstrengend. Wir mussten erst mal eine Stunde warten bis Manuel dann endlich kam und die Zeit mussten wir dann nach holen und es war einfach anstrengend so aus dem nichts so viel." erzählt er. Das sieht man ihm aber auch an. Er ist total rot und seine Haare sind verschwitzt. "Willst du nicht mit zum Pool?" frage ich und sehe mich um. Wir sitzen hier ganz alleine im Schlafzimmer. "Nur wenn du auch mitkommst." sagt er und steht mit mir auf. Geschickt wirft er mich über seine Schulter und verlässt das Zimmer. Er jetzt fällt mir auf, dass er kein T-Shirt anhatt. "Julian ich brauch' noch mein Bikini." kreische ich lachend und versuche von ihm runter zu kommen. Ich versuche es nicht wirklich, dazu kenne ich ihn viel zu lange und weiß das ich da nicht runter komme, aber es macht ihm genauso Spaß wie mir. "Du hast eine Kurze Hose und ein Trägerloses Top an." lacht er und ist mit mir schon am Pool. "Luft anhalten." lacht Julian und springt mit mir im Pool. So schnell kann ich gar nicht reagieren, wie wir unter Wasser sind.
"Ah Julian." kreische ich lachend und versuche aus dem Pool zu kommen. Meine Klamotten fühlen sich schwer an. Mein Freund kommt nur ein paar Sekunden nach mir raus. Er hat ja wenigstens seine Badehose an. "Jetzt sind meine Sachen Nass." jammere ich und sehe ihn gequält an. "Da gibt's eine ganz einfache Lösung." lacht er und kommt auf mich zu. Er fasst am Ende von meinem T-Shirt an und zieht es hoch. "Ich werde hier nicht im BH rum laufen." lache ich und versuche von ihm weg zu kommen. "Nein warte doch mal." grinst er. Ich vertraue ihm und er zieht mein Shirt so hoch, dass es meine Brüste bedeckt aber noch gut aussieht. "Wie gut das ich einen Schwulen Freund habe, der weiß was gut aussieht." lache ich und küsse ihn. "Das igniere ich mal." sagt er in den Kuss hinein. "Shaila ist dein Koffer leer?" ruft Manuel von einer liege. Sofort verdrehe ich meine Augen und sehe meinen Freund an. "Ignoriere ihn." flüstert er mir zu.
"Komm." grinse ich und ziehe ihm mit ins Wasser. "Ich dachte du willst das nicht." lacht er und schlingt seine Arme um mich. Ich fasse in sein Nacken und küsse ihn. Wir werden durch eine Welle untebrochen, die uns mitzieht. Manuel unterbricht uns wieder einmal. "Manuel verdammt! Können wir nicht einmal alleine sein?" fragt Julian sauer. "Nein!" grinst Manuel und sieht an. "Wollen wir woanders hin?" fragt Julian und sieht mich an. Ich zucke nur mit den Schultern. "Wie sieht's aus mit essen?" frage ich die beiden Jungs. "Es ist sechszehn Uhr Nachmittags." lacht mein Freund. "Trotzdem habe ich Hunger." grinse ich. "Wir können was einkaufen fahren?" schlägt Manuel vor. "Haben wir nichts mehr hier?" frage ich und sehe mich um. Wir müssten doch irgendetwas hier haben. "Irgendeiner hatte vorhin großen Hunger." grinst Julian und umarmt mich von hinten. "Wollen wir dann einkaufen gehen?"fragt Manuel erneut. "Meinetwegen. Kommst du mit?" frage ich an meinen Freund gewandt. "Geht ihr mal." grinst Julian und küsst mich. "Ich muss mich noch umziehen." sage ich. "Soll ich dir etwas mitbringen?" füge ich fragend hinzu und sehe Julian an. "Ich will nur, dass du wieder heil wiederkommst." grinst er und küsst mich.
"Wartest du kurz?" frage ich Manuel und suche mir neue Sachen raus. Es ist eigentlich dasselbe wie vorhin. "Nein ich geh' schon mal vor." lacht er. Geh'? Ich gehe ins Bad und ziehe mich um. Meine Haare muss ich ja nicht föhnen, die sind ja nach ein paar Minuten wieder trocken.
"Wollen wir los?" frage ich und suche Geld und Handy aus meiner Tasche. "Kannst du das einpacken?" frage ich und halte ihn die beiden Sachen hin. Er nickt und wir machen uns auf den Weg zum Laden. "Kennst du den Weg?" frage ich ihn und sehe Manuel an. "Ja, wir waren gestern schon da." grinst er stolz. Wann waren die gestern weg? Bestimmt die zwei Stunden, wo ich mit Julian am Pool lag. Ich liebe den Pool einfach. Ich glaube, soein lege ich mir auch zu. Aber ich habe kein Platz dazu. Dann muss das Schwimmbad wohl reichen. Oder ein angenehmes Bad mit Julian. 

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