10. Kann es wirklich Liebe sein?

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Jess's Sicht

Grelles Licht strahlte durch das Fenster in mein kleines Zimmer und hüllte den Raum in sein kaltes Tuch. Mit geschlossenen Augen streckte ich mich. Nachdem mein Rücken zweimal knackte, drehte ich mich noch einmal bequem auf die Seite. Kalter Wind legte sich auf meine Haut und mit ihm kam ein wundervoller Duft. Die süße des Geruchs war mir nur all zu gut bekannt. Es handelte sich um Vanille. Schnell nahm ich die Decke und zog sie mir hoch bis an die Ohren, so dass nur noch meine Augen herausschauten. Eingekuschelt in der Wärme, sog ich tief die Luft ein und genoss die Süße des Duftes. Woher dieser kam war mir gleichgültig.
Ich spürte wie zierliche Finger eine Haarsträhne aus meinem Gesicht wischten und versuchten diese hinter mein Ohr zu klemmen. Jedoch misslang dies, da meine Haare zu kurz waren um dort zu halten, weshalb ich kurz darauf die Strähne erneut an meiner Nase kitzeln fühlte.

Diese gescheiterte Tat verleitete mich zu einem breiten Grinsen. Alles fühlte sich so vertraut an. So, als ob dies eine morgendliche Routine war. Auch wenn mir nicht genau bewusst war, wie Ben letzte Nacht noch zu mir gekommen war und wieso er auf einmal Vanille Parfum trug, genoss ich seit langem mal wieder seine Nähe.  Für gewöhnlich war er nicht so zärtlich. Er war eher so ein Typ, der lieber schnell zur Sache kam und auf Alles Romantische einen Scheiß gab. Aus diesem Grund hatte ich mich die letzten Male mit jeglicher Art der Annäherung, die von ihm ausging, sehr schwer getan. Es fühlte sich immer so an, als würde etwas nicht stimmen, als wäre es falsch. Doch jetzt hatte ich dieses Gefühl der Vertrautheit wieder. Aus irgendeinem Grund war es in diesem Augenblick einfach Gold richtig. Glücklich und mit geschlossenen Augen kuschelte ich mich weiter an ihn heran und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Doch irgendetwas war anders.

Anders als sein muskulöser Hals war dieser hier weich und schmal. Abgesehen von dem Hals stimmte auch etwas mit seinen Haaren nicht. Für gewöhnlich waren die Seiten raspel-kurz und kratzten fürchterlich, jetzt waren sie länger und gingen ca. bis zur Schulter. Außerdem waren sie weich und dufteten köstlich nach Lavendell, so, dass  ich mich am liebsten darin verkrochen hätte. Auch mir war nun bewusst das diese Person, die neben mir lag, nicht mein Freund sein konnte. Denn wenn ich mir mit einer Sache sicher war, dann das er sich niemals die Haare lang wachsen lassen würde. Seiner Meinung nach seien alle Jungs mit längeren Haaren Hippies. Tja,  aber ich glaube tief in Inneren ist es ihm eigentlich egal. Seiner Meinung nach sind schließlich auch alle Mädchen mit kurzen Haaren Lesben und trotzdem ist er mit mir zusammen, ohne jeglicher Angst, dass ich ihn jemals für ein Mädchen oder eine Frau verlassen könnte.
Auch wenn dieses Person Also zu 100% nicht mein Freund war, fühlte es sich dennoch richtig an.
Ich spürte wie die Person sich bewegte und sich zu mir drehte. Mein Herz trommelte gegen meinen Brustkorb und mein Mund wurde trocken. Wer war diese Person mit der ich anscheinend die Nacht verbracht hatte? Zögerlich entschloss ich mich dazu meine Augen langsam zu öffnen  und das Mysterium zu lüften. Für einen Augenblick blieb mein Herz stehen. Vor mir erblickte ich die Vertrauten Augen, die ich in letzter Zeit immer öfter studiert hatte. Sie Augen, die Mit schon die ein oder andere Nacht geraubt hatten. Die Augen, in die ich gestern schaute als ich die anflehte mich nicht allein zu lassens.
Mit einem breiten Grinsen musterte sie mich von oben bis unten.

Langsam richtete sich Ms. Morgan auf und entblößte ihren nackten Rücken. Ich schluckte. Ihre Haare fielen in leichten Wellen locker über ihre Schultern und ihre Figur war atemberaubend. Ich atmete tief ein und versuchte alles soeben realisierte zu verarbeiten. Ich meine... in einem Augenblick freue ich mich darüber dass ich endlich wieder Gefühle für Ben habe.. und im nächsten Kuschel ich mit meiner Lehrerin? Was zum....?
Neugierig schaute sie über die Schulter zu mir herüber. Ihr Blick schien mich förmlich zu durchbohren, als wäre sie nach irgendetwas auf der Suche. Ohne ein Wort drehte sie sich nun vollständig zu mir, beugte sich zu mir herunter und stützte sich so ab, dass sie sich nur wenige Zentimeter über mir befand. Ihre Haare vielen ihr in ihr Gesicht und dieses Mal war ich die jenige, die ihre Haarsträhne hinter ihr kleines Ohr strich. Ich spürte ihren warmen Atem auf meinen Lippen, welcher mir eine Gänsehaut bereitete. Eine Hand legte sie an Meine Wange. Ganz langsam fuhr die von dort mit einem Finger an meinem Hals hinab, über meinen Brustkorb. Mein Herz wurde immer schneller. Ihre Hand streifte sanft über meinen angespannten Bauch weiter nach unten. Ich atmete scharf ein und  Meine Haut kribbelte unter ihrer sanften Berührung. Dann stützte Sie sich wieder mit der Hand ab. Ich atmete tief durch und versuchte meinen Herzschlag wieder ein wenig herunterzufahren. Vergebens, denn ihre andere Hand legte sie nun unter mein Kinn. So sacht, als hätte sie Angst sie könnte mich zerbrechen. Doch auch nur diese leichten Berührungen brachten mich um meinen Verstand. In meinem Kopf drehte sich alles. Es war falsch, aber es fühlte sich so richtig an. Röte schoss mir in die Wangen und meine Hände fingen an leicht zu zittern. Das alles war einfach auf eine gewisse Art und Weise überwältigend. Um den Moment voll auszukosten schloss ich meine Augen. Langsam führte sie mich zu ihr. Nur noch wenige Millimeter trennten mich von ihren vollen, rosa-roten, weichen Lippen, nach denen ich.mich so sehr sehnte. Nur noch wenige Millimeter und dann...

But Honey, It's just LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt