* CHAPITRE 4 *

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"Moon hangs around
A blade over my headReminds me what to do before I'm deadNight consumes lightAnd all I dreadReminds me what to do before I'm dead"


Auf dem Gesicht des Schuldigen oben auf dem Dach zeigte sich kein Schock und auch kein Mitgefühl, sondern ein gleichgültiges Lächeln. Ihn schien es nicht zu kümmern, dass ein oder mehrere Menschen ihr Leben hätten verlieren können. Er sah den Vorteil der dunkleren Straße, um sie zu bekommen. Nur erstmal musste er sie sehen... um sie zu bekommen? Er schüttelte langsam den Kopf. Sollte er das wirklich tun? Sein Gehirn ratterte, überlegte, wie er es anstellen sollte, sie von seiner blutrünstigen Frau fernzuhalten.

Sein durch die Jahrhunderte gleichgültiger Blick lag auf der Tür des Cafés. Gäste aus dem Café liefen auf die Straße , liefen hektisch hin und her und reden herum. Einige fuchtelten mit den Armen, andere tippten auf dem Handy herum und alle waren sehr aufgeregt. Aber all die beachtete der Vampirkönig gar nicht. Er schnaubte verächtlich. So vorhersehbar! Konnten die Menschen nicht ein Mal was überraschendes tun? Nur eine kleine Bedrohlichkeit, die ihr Genick wie eine Blumenkopf knicken lassen konnte, und schon wäre es vorbei. Und wenn ihnen dies vor Augen geführt wurde, dann reagierten sie alle panisch, wie es sich vor seinen gleichgültigen Blicken abspielte. Jedoch vergaß der König diesen Gedankengang direkt nach dem er diesen gedacht hatte. Ihr Geruch wehte nämlich zu ihm herüber.

Er lehnte sich noch weiter nach vorne. Ihr Geruch wurde stärker. Seine Nasenflügel blähten sich, als sie auf die Straße trat. Seine Augen weiteten sich begierig. Nachdenklich trat sie auf die Straße und schaute sich um. Ihr Verhalten war ruhiger im Vergleich zu den anderen Menschen und sie rannte auch nicht hektisch herum. Ihre Freundin, die das Café mit leitete, war genauso hektisch wie alle anderen und rannte panisch wieder rein. Sie hatte was von Meteoriten geschrien.

Der Vampirkönig auf dem Dach fixierte das Subjekt seiner Begierde und hatte keinen Blick mehr für alles andere. Sie schaute sich nachdenklich um und schaute dann urplötzlich hoch. Für ihn blieb dennoch genug Zeit um aus ihrem Blickfeld zu verschwinden, zur Ecke zu rennen und auf der für sie verborgenen Seite in die Gasse zu springen. Trotz 30 Meter Höhe landete er leise und sicher auf seinen Füßen in der Hocke. Weiterhin überrascht richtete er sich nach einem Augenblick wieder auf. Er war erstaunt, dass sie als Einzige nicht so hysterisch reagiert hatte, wie die anderen. Sie schien ihre Handlungen mehr zu überdenken als andere. Er hoffte, dass seine Annahme richtig war - und sie zu viel von sich hielt, als eine außereheliche Liaison einzugehen. Sie konnte keine von denen sein, die vor ihrer Ehe den Akt der Liebe vollzogen, dachte er.

Er näherte sich der Ecke an und lehnte sich daran, halb verborgen und beobachtete das Geschehen. Genau genommen beobachtete er nur sie. Eloise sah weiterhin nach oben und senkte dann wieder ihren Kopf. Die einzige Person, die sie hätte sehen können, war schneller als ein Blitz hier unten gelandet und beobachtete sie nun aus einer anderen Perspektive.

Ihr Blick glitt wieder über die Verletzten und ging nun auf eine der verletzten Personen zu. Eine junge Frau saß dort mit einer blutenden Wunde am Kopf. Eloise nahm das Geschirrtuch aus ihrer Kellnertasche, welches sie immer dabei hatte, und hielt es ihr hin. Ihre beruhigende Stimme wehte zu ihm herüber und er schloss verzückt die Augen. Seit so langer Zeit hatte ihn kein Weib derart verzaubert.

Als er wieder die Augen öffnete, stand Eloise wieder und war wieder auf dem Weg zu einem neuen Verletzten um zu schauen wie sie helfen konnte. An ihren Händen klebte das Blut der Frau und an der Stirn hatte sie ebenfalls einige Spuren, weil sie sich wohl die Haare aus der Stirn gewischt hatte.

Er schluckte. Gott, war sie attraktiv, wenn sie überall Blut hatte. Könnte er es doch nur ablecken. Eloise schaute auf, als wäre sie von einer Bewegung aufgeschreckt worden. Kein Wunder, er hatte sich aus seinem Versteck gewagt und sich auf sie zubewegt. Er wollte, musste, konnte nicht anders, als zu ihr zu gehen. Ihre Augen musterten ihn erschrocken, realisierte seine Blässe und seine Attraktivität. Ihre Hand schnellte zu ihrem Mund, verharrte allerdings zitternd auf der Hälfte des Weges. "Oh, mein Gott.....", flüsterte sie leise und mit schwankender Stimme. "Was ist nur mit Ihnen geschehen? Wie kann ich Ihnen helfen?"

** pausiert ** Unhuman - Im Namen der UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt