"Das Farbkonzept war uns natürlich sehr wichtig und wir haben uns darauf geeinigt, dass es entweder Rosen oder Lilien werden..." Tessa erzählte und erzählte und war nicht mehr zu bremsen. Sie bemerkte gar nicht, dass Cora und ich es ziemlich schwer hatten ihren Worten zu folgen. Meine Augen wurden von Minute zu Minute schwächer und fast wäre ich auf dem Stuhl eingeklappt. Ich musste mich zusammenreißen, damit ich nicht in einen tiefen Schlaf fiel. Den Donut hatten wir schon vor einer Stunde gegessen, doch es machte noch lange nicht den Anschein, dass wir uns jede Sekunde auf dem Weg nach Hause machten.
Die Angestellten des Dunkin'Donuts sahen uns schon ein wenig komisch an und es würde mich nicht wundern, wenn uns jede Sekunde einer der Leute hier zum Gehen auffordern würde. Coras Blick lag starr auf ihrer Uhr und sie fing nervös an mit ihren Beinen zu wackeln. Irritiert sah ich sie an, doch ihr Blick ruhte weiterhin auf der kleinen Armbanduhr an ihrem Handgelenk. Sie machte mich richtig nervös und dann war da noch dieses unausstehliche Gerede der Blonden im Hintergrund, was mich ganz verrückt machte. „Was schaust du denn die ganze Zeit auf die Uhr!" fuhr es plötzlich aus mir heraus und die verwunderten Blicke von Tess und Cora lagen auf mir. Ich zuckte nur mit den Achseln, um meinen schroffen Ton von Eben zu entschuldigen. „Ich hab mich für später noch mit jemandem verabredet" erklärte Cora ihr Verhalten und ich nickte nur. „Mit wem den?" fragte Tess neugierig. Cora sah hilflos aus, wahrscheinlich wusste außer mir und ihrer Familie niemand, dass sie auf Frauen stand. „Mit diesem einen, von Instagram?" fragte ich sie und versuchte sie so aus dem Schlamassel zu befreien, in welches ich sie katapultiert hatte. „Ja genau!" rief sie etwas zu laut und nickte kräftig mit ihrem Kopf. Hektisch sprang sie von ihrem Stuhl auf und wank uns nur noch einmal zu und war dann auch schon um die nächste Ecke verschwunden. „Sie hats aber eilig" sagte Tessa und runzelte die Stirn. „Naja, du kennst sie ja" meinte ich lediglich und erhob mich ebenfalls, ehe Tess wieder anfing von der Hochzeit zu reden.„Hast du vielleicht Lust mich zu dem Blumenladen zu begleiten? Ich wollte da ein paar Muster Beispiele für die Dekorationen anschauen" fragte mich Tess und meine Motivation fiel direkt in den Keller. Ich hatte mich schon darauf gefreut die nächste Bahn zu nehmen und dann zu Hause gemütlich die Beine hoch zu legen, doch da hatte ich wohl falsch gedacht. „Ja klar" stimmte ich ihr freundlich zu und versuchte zu lächeln. Tess grinste mich zufrieden an und marschierte voran, während ich wie ein kleiner Dackel hinterher trabte. ‚Warum war ich nur immer so nett und konnte nicht nein sagen?' am liebsten hätte ich mir selber eine runtergehauen, doch aus der Nummer kam ich jetzt nicht mehr raus, weshalb ich mein Gehirn jetzt schonmal auf den Stand-by-Modus einstellte.
Etwas entfernt vom Olympia befand sich ein kleiner Blumenladen, der ziemlich versteckt in einer kleinen Gasse lag. Ich selber hatte diesen Laden noch nie gesehen und war sogar ein wenig neugierig, was auf mich zukommen würde. Tess drückte die Tür auf und eine kleine Glocke über dem Eingang fing an zu bimmeln. Es erstreckte sich ein kleiner Raum, welcher über und über mit Blumen ausgestattet war vor uns. Der Geruch der verschiedenen Pflanzen schoss mir in die Nase und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Aus einer hinteren Nische kamen Mike und eine junge Frau mit einem breiten Lächeln auf uns zu. Sie streckte uns freundlich ihre Hand entgegen und drücke einmal fest zu. „Hallo, ich bin Fleur" stellte sie sich vor und hatte schon einen Stapel an Büchern mit Tischgestecken auf ihrem Arm. Ich atmete hörbar die Luft aus und begrüßte auch Mike mit einer kurzen Umarmung. Wir folgten Fleur an die Theke und sie fing eifrig an über die verschiedensten Blumen und Arten der Gestecke zu erzählen. Sie war voll und ganz in ihrem Element und Mike und Tess hörten ihr aufmerksam zu, während ich lieber ein wenig durch den Laden ging und etwas herumstöberte. In einem der Regale war ein kleiner Kaktus, der in einem Teddybär-Blumentopf stand und ein kleines Plakat mit der Aufschrift: „Für den nervigsten kleinen Bruder der Welt" in den Vordergrund streckte. Ich grinste und zögerte nicht lange, nahm ihn in meine Hand und kramte schonmal nach meinem Portemonnaie.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange die drei noch damit beschäftig waren sich durch die Bücher zu wälzen, weshalb ich gelangweilt an meinem Handy tippte und versuchte die Zeit zu überbrücken. „Okay, danke Fleur. Wir melden uns bei dir" waren die erlösenden Worte, die mich von meinem Handy aufsehen ließen und ich konnte endlich die kleine Pflanze in meinen Händen bezahlen. Vor dem Laden verabschiedete ich mich von Mike und Tess und strebte endlich die U-Bahn-Station an.
-
„TOOOOR! TOOOOR! Jasna! Er hat ein Tor gemacht!" brülle Jannik wenige Tag später wild aufgebracht durch den Raum und auch ich war von dem gemütlichen Sofa aufgesprungen, als ich realisiert hatte, dass Julian gerade wirklich ein Tor erzielt hatte. Gemeinsam hüpften Jannik und ich im Raum auf und ab und freuten uns über den Treffer. Meine Mutter kam ziemlich irritiert aus der Küche gesprungen und starrte uns erschrocken an. „Ich dachte schon, jemand sei gestorben, so wie ihr hier herum schreit" schüttelte sie nur den Kopf über uns beide und verschwand wieder aus der Tür. Jannik und ich grinsten uns nur an und quetschten uns wieder unter die warme Decke, um den weiteren Spielverlauf zu verfolgen. Angeregt kommentierte nun auch ich alles und Jannik schenkte mir beim ein oder anderen Mal einen irritierten Seitenblick, da er nicht glauben konnte, dass seine Schwester etwas von Fußball verstand. Ich grinste nur über seine Blicke und verkniff mir den ein oder anderen provozierenden Kommentar, der mir auf der Zunge lag.
Die Schlussfolgerung dieses Spiels war, dass sich das erbrachte Ergebnis zeigen lassen konnte. Obwohl es nur ein Freundschaftspiel gegen Peru war, schien es so, als ob sich die heiße Luft gegenüber dem Team ein wenig auflöste. Ich gab Jannik noch einen Kuss auf die Stirn und verschwand die Treppen nach oben ins Bad und wenig später, als ich mich fertig gemacht hatte, in mein Zimmer. Morgen musste ich wieder ins Reisebüro, um meine Tickets und Buchungen abzuholen, sonst wurden sie noch storniert. Ich schlug die Decke beiseite und kuschelte mich in mein warmes Bett hinein. Mein Handy lag auf meinem Nachtkästchen und leuchtete hell auf. Cora hatte mir Bescheid gegeben, dass sie mich morgen wieder begleiten würde. Zum Glück. Am Ende war wieder diese alte Tante da, die mir wieder irgendetwas andrehen wollte und ich war sowieso ein zu gutmütiger Mensch und würde mich überreden lassen. Ich schrieb ihr kurz zurück und öffnete Julians Chat, um ihm zu seinem zweiten Tor bei der Nationalmannschaft zu gratulieren.
Gerade als ich dabei war einzuschlafen vibrierte mein komplettes Nachtkästchen und ich zuckte leicht zusammen. Das grelle Licht des Bildschirms lies mich blinzeln und ich konnte gerade noch so Julians Namen darauf identifizieren. „Hey" meldete ich mich verschlafen und rappelte mich auf. „Hey Kleine. Hast du schon geschlafen?" fragte er und ich konnte hören, dass er grinsen musst. „Naja fast, aber dank dir bin ich jetzt wieder hellwach" lachte ich. „Sorry, aber ich wollte deine Stimme hören. Der Tag heute war einfach so vollgepackt" meinte er und bei jedem Wort wurde er leiser. „Ich vermisse dich auch" flüsterte ich in den Hörer und wollte ihn am liebsten ganz nah bei mir haben, doch das ging leider nicht. Er würde morgen wieder nach Leverkusen fahren und ich verharre hier noch eine weiter Woche. Es herrschte Stille an beiden Enden der Leitung, bis ich einen stumpfen Aufprall hörte und kurz darauf ein Stimmengewirr. „Hey Jasna" meldete sich schließlich Kai, der Julians Handy an sich gerissen hatte. „Hey Kai. Was geht?" fragte ich lachend. „Och das übliche. Ich hau grad vor Jule ab" sagte er in einem ganz alltäglichen Ton, so als ob es wirklich das normalste der Welt war. Irgendwie war es das ja auch. Eine Weile ging es noch so weiter, bis die beiden sich dann irgendwann verabschiedeten und ich nun wirklich in einen tiefen traumlosen Schlaf fallen konnte.
------------------------------------------
Heyy,
Tut mir Leid, dass ich in letzter Zeit nichts hochgeladen habe und das dieses Kapitel nicht gerade das beste ist😅🙈Die Zeit vor Weihnachten ist bei mir in der Schule einfach ziemlich stressig und parallel zu dieser Story läuft ja nun auch der Adventskalender, für den ich 5 OS schreiben werde. Ich hab mich in letzter Zeit mehr auf den Kalender fixiert, damit schöne Geschichten für euch dabei rauskommen. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, wenn jetzt bis Weihnachten nicht ganz so viel kommt☃️❤️Ihr könnt ja bei dem Adventskalender vorbei schauen und lesen, was ich mit meinen anderen Kolleginnen auf die Beine gestellt habe.🖤🔥
Adventskalender: dandc_storys
Bis bald
~N
DU LIEST GERADE
Wo die Liebe hinfällt - Julian Brandt Fanfiktion //Vorübergehend Pausiert
Fanfiction'Fertig mit dem Studium und was nun?' Genau vor dieser Frage steht die 22-jährige Jasna nun. In München möchte sie nicht bleiben das steht fest. Aber ob es die richtige Entscheidung ist nach Leverkusen zu ihrem Vater und seiner neuen Familie zu zieh...