Kapitel 9

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Kapitel 9

>Na wie war die Arbeit?< fragt mich Leon. Ich habe ihn ca vor 10 Minuten angerufen und gesagt, dass er mich abholen könne, direkt nachdem ich meine Mom angerufen hatte und ihr erzählte, dass ich nach der Arbeit noch zu einem Freund gehen würde. (Sie freute sich so, dass ich mich nach 3 Jahren, ja so lange ist das schon her, endlich mal wieder verabredete und dann noch mit einem Jungen, dass ich so spät nach Hause kommen durfte wie ich wollte. Das hieß für sie wohl 24:00 Uhr.)

>Wie immer < sagte ich und gebe ihm damit die Antwort, die ich meiner Mom auch immer gebe. >Sehr ausführlich< antwortet er und lacht in sich hinein. >Ähm ja sorry… war ganz gut. Na ja außer die Schwester von meinem Chef.. die ist einfach nur … anstrengend.

Leon fährt vom Parkplatz, des Restaurants und beschleunigt auf der Hauptstraße. >Zum Glück bist du die ja jetzt los.<  >Wie meinst du das?< frage ich. Ich bin heute echt schwer von Begriff.

>Du bist jetzt bei mir. Da musst du bestimmt nicht mehr an sie denken.<

Okaaaay… Um ehrlich zu sein, ich mag es nicht besonderes wenn Menschen von sich selber so überzeugt sind. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich selber alles andere bin, als von mir überzeugt.

>Und was wollen wir heute noch machen?< wechselte ich das Thema.

>Da wird uns bestimmt was einfallen<, lächelt er weiter. Ich weiß nicht was ich darauf antworten soll, also bleibe ich einfach stumm und gucke aus dem Fenster. Die mir bekannte Umgebung zieht an mir vorbei und wir fahren in eine Gegend von der ich gar nicht wusste, dass es sie gibt. Die Häuser werden immer größer und prachtvoller. Die Autos, die vor den Häusern parken wurden immer teurer und vor jedem Haus ragt ein mindestens 2-3 Meter hoher Zaun auf.

>Sind da.< Leon fährt auf einen Zaun zu und nennt seine Namen in die Sprechanlage. Kurz danach öffnet sich ein große Tor. Wir fahren auf ein Haus zu und es wäre gelogen wenn ich sagen würde, dass ich nicht beeindruckt bin. Das Haus hat mindesten drei Stockwerke und sieht so aus als hätten sie es aus Laguna Beach, mit hier her genommen. Es ist ein Traum von einem Strandhaus mit den weisen Ziegel, den großen Fenster und den Glastüren. Um das Haus wachsen ein paar Palmen. Es hört sich zwar dämlich an, doch ich glaube ich hab noch nie echte Palmen gesehen. Na ja es gibt für alles ein erstes Mal. Er steigt aus und kommt schnell um den Wagen herum um mir die Autotür zu öffnen. Damit habe ich nicht gerechnet. Leon konnte ich generell nicht einschätzen. >Ehm.. danke.<

>Kein Problem.<

Wir gehen durch die Haustür und treten in einen großen Eingangsbereich. Alles war hell. Es gefällt mir.

Es ist so ein starker Kontrast von dem wie es in mir aussieht. In mir herrscht so eine Dunkelheit, so eine Schwärze, dass es mich wundert, dass sie mich noch nicht verschlungen hat. >Bin wieder da, Mom.<

Die Frau die aus dem Wohnzimmer kommt kann unmöglich seine Mutter sein. Sie sieht unglaublich jung aus, trägt Designeranziehsachen und ist von Kopf bis Fuß perfekt gestylt. Sie ist unglaublich hübsch.

>Hallo Leon Schatz. Und du musst Lydia sein, richtig?< fragt sie mich mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. >Ja, es freut mich sie kennen zu lernen Mrs Brown<, sagte ich etwas schüchtern. Es fällt mir schwer Leuten gegenüber, die ich nicht kenne, offen zu sein. Na ja bei den meisten Leuten die ich schon länger kenne bin ich auch nicht wirklich anders, so bin ich eben.

>Ach nenn´ mich einfach Terissa. Leon zeig ihr doch ein bisschen das Haus.<

>Hatte ich gerade vor, Mom.<

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Wie sich heraus stellt ist das Haus von innen noch viel größer, als wie es von außen scheint. Es gibt vier Schlafzimmer. Das Elternschlafzimmer, Leon´s Zimmer, ein Schlafzimmer für Leon´s großen Bruder, der aber in Florida geblieben ist um zu Studieren und ein Gästeschlafzimmer.

Fünf Badezimmer, jedes größer als das andere. Ein großes Wohnzimmer mit anliegendem Essbereich, wie der Küche, die so modern ist, dass ich mich fühle als wäre ich ein paar Jahre in die Zukunft gereist. Ein Büro welches seinen Vater gehört (mit so einem großen hölzernen Schreibtisch, wie ich mir Barack Obamas Schreibtisch vorstelle. Leon muss über die Bemerkung von mir lachen und meint, dass er das auch immer denkt.). Und nicht zu vergessen die Sauna im Keller und der Pool draußen im Garten.

Am Ende der 'Führung' gehen wir in Leon´s Zimmer, welches sich im 2. Stock befindet. Ich verliebe mich schon fast in sein Zimmer.

Es sah so modern (mit dem Flachbildschirmfernseher, der Stereo Anlange und den anderen elektronischen Sachen)aus, aber gleichzeitig war es mit seinen Dachschrägen, der Fensterwand und dem größten Bett, welches ich jemals gesehen habe so gemütlich, dass ich am liebsten sofort eingezogen wäre.

Leon, der meinen Blick anscheinend bemerkt hat sagt, >Wirklich schön oder? Ich verbringe fast den ganzen Tag hier oben.<

Ich gucke ihn erstaunt an, >Wirklich? Ich hätte eher gedacht, dass du den ganzen Tag draußen bist. Sport machst oder so.<

>Na ja, wer sagt den das man in seinem Zimmer keinen Sport machen kann. Aber du hast recht in Florida war ich auch fast nur draußen, bin gesurft und so. Aber hast du hier auch nur einen kleinen See gesehen? Irgendwas Wasser ähnliches? Also ich nicht.<

Ich musste schmunzeln. Ja ich kenne tatsächlich einen See, gar nicht so weit von hier entfernt. Es ist mein Lieblingsort, ich gehe dort oft hin wenn ich, anstatt mir selber Scherzen zu zufügen, versuche einfach abzuschalten und mich zu beruhigen. Das klappt dann auch meisten, aber wenn ich dann wieder zu Hause bin, greife ich meistens doch zur Klinge. Ich bin kurz davor ihm von dem See zu erzählen, den meines Wissens keiner kannte außer ich, da ich dort noch nie zuvor jemanden anderes gesehen habe, doch entscheide mich dann doch dagegen.

Ich möchte ihn erst besser kennenlernen, möchte erst wissen ob er es wert ist ihm davon zu erzählen.

>Uns was wollen wir machen?< fragt er und holt mich damit aus meinen Gedanken.

Ich nehme mir vor heute offener zu sein. Nur ein Tag lang mich nicht zu verkriechen und schüchtern zu sein. Nur ein Tag lang wer anderes zu sein.

>Du hast mich gefragt, ob ich Lust hätte was mit dir zu machen. Also musst du jetzt auch sagen was wir machen.<

>Okay, aber wenn es dir nachher nicht gefällt ist das deine Schuld.<

>Wir werden ja sehen ob es mir gefällt.< sage ich und gucke mich weiter in seinem Zimmer um. Ein paar Surfbretter sind an einer Wand aufgehängt und ich stelle mir vor wie Leon noch vor Kurzen auf so einem stand und das Meer unsicher gemacht hat.

Er muss lächeln. >Wie wär´s erst mal mit einem Film? Ich könnte uns Popcorn machen.< sagt er und wackelt dabei mit seinen Augenbrauen. Ich kann nicht anders und fange an zu lachen, er lacht mit. Er hat ein schönes, raues Lachen. Ich stelle fest, dass ich sein Lachen mag.

>Da kann ich nicht nein sagen.<

Während er unten in der Küche Popcorn macht, soll ich mir einen Film aus seiner Sammlung aussuchen. Er hatte ein ganzes Regal voll mit Filmen, von Horror Filmen, bis zu Komödien und zu meiner Überraschung auch ein paar Liebesfilme. Ich entscheide mich für eine Komödie, in der es darum geht, dass ein Typ, Vater ist aber nichts davon weiß. Seine Kinder suchen ihn und als sie ihn finden geht alles drunter und drüber.

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