Maliver

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„SLYTHERIN!" Fünf Jahre war der Ruf  nun schon her. Marcus Flint erinnerte sich gerne daran. Doch nicht so gerne, als ein Junge namens Oliver Wood nach Gryffindor kam. Er seufzte und beugte sich über seine Hausaufgaben. Seit den Sommerferien wusste er nun schon über seine Gefühle für den gegnerischen Hüter Bescheid und hatte sich entschlossen, aufzufallen ohne Gryffindors zu ärgern. Und der einzige Weg waren für ihn gute Leistungen. Als Kapitän der Quidditch Mannschaft hatte er viel zu tun und kam darum erst jetzt, am späten Abend, dazu seine Hausaufgaben fertig zu stellen.

Erleichtert packte Marcus seine Sachen ein und legte sich erschöpft schlafen. Die nächsten drei Jahre würden hart werden.
Früh morgens stand er auf und machte sich mit einer Dusche bereit für den heutigen Tag. Fertig angezogen nahm er seine Tasche und ging in die große Halle. Es waren wenige Slytherins da, hauptsächlich Gryffindors. Marcus setzte sich an seinen Tisch, fing an zu essen und las nebenbei in seinem Buch über Zaubertränke. Professor Snape wollte, dass sie das vollständige Rezept zu Amortentia, dem stärksten Liebestrank der Welt, auswendig wussten. Er würde daraus bestimmt eine Gruppenarbeit für heute machen.
„Hey Flint! Was machst du denn da?! Das Buch vergewaltigen!?", riefen die Weasley Zwillinge. Laute Lacher erklangen am Tisch der Gryffindors. Was war er auch mit diesen Idioten in einem Jahrgang?! „Im Gegensatz zu euch, will ich was um Leben erreichen.",schoss Flint zurück. Das war jetzt nicht sein stärkster Konter gewesen, aber er erfüllte seinen Zweck. Die Weasleys wurden still und drehten sich beleidigt weg.

Auf dem Weg zu Zaubertränke sah er sich noch ein letztes Mal den Amortentia an. Plötzlich rannte etwas gegen ihn. Das etwas fiel zu Boden, Flint taumelte kurz, stand dann aber wieder sicher. Wütend schaute er nach unten. Oliver Wood. „Wood. Keine Augen im Kopf oder was?!", fauchte er. Trotzdem räumte er mit einem Schlenker die Tasche des Gryffindors auf und stolzierte dann weiter. Verdutzt sah Oliver Flint nach. Es verletzte ihn schon lange nicht mehr, solche Sprüche zu hören. Aber was sollte das mit der Tasche?! Warum hatte Marcus ihm geholfen?! Moment hatte er Flint gerade geduzt?! Irgendetwas lief echt falsch zur Zeit.
Kopfschüttelnd lief Oliver zu Zaubertränke und kam gerade noch rechtzeitig an. „Guten Tag. Es geht jeder Gryffindor mit einem Slytherin zusammen. Sie werden den Amortentia Brauen. Dafür haben Sie diese Doppelstunde Zeit." Snape fing an, die Paare vorzulesen. „... Und Wood mit Flint!" Oliver fiel fast von seinem Stuhl. ER sollte mit FLINT zusammen arbeiten?! Wenn das nicht in einem Fiasko enden würde...
Wood ging zu Markus. „Also, ähm" „Hol am besten die Zutaten Wood. Aschwinderinnen-Ei, Liebstöckel, Wellhornschnecke, Rosenquarz und Jobberknollfedern.", presste Marcus hervor. Wood wandte sich ab und suchte die Zutaten zusammen. Marcus fuhr sich durch sein Haar. Anschließend bereitete er den Arbeitsplatz vor. Während Wood sich um die Liebstöckel kümmerte, gab Marcus das Rosenquarz hinzu.
Oliver beobachtete Marcus während dieser im Trank rührte. Er hatte sich verändert. Seine Zähne waren gerade, seine Haare waren etwas länger. Man konnte Marcus gar als heiß bezeichnen. Oliver vertrieb diese Gedanken aus seinem Kopf. „Halbzeit!", schnarrte Snape. Ihr Trank hatte eine giftgrüne Farbe angenommenen. Oliver wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Er schob Flint die Liebstöckel zu, die dieser gleich in den Trank einarbeitete. Der Trank blubberte etwas. Konzentriert rührte Flint um. Schließlich nahm der Trank eine leicht rosane Farbe an und Rauchspiralen stiegen in die Luft. Abwertend sah Snape sich den Trank an. „Ganz passabel, Flint, Wood!" Überrascht sah Oliver den Professor an als dieser auch seine Arbeit lobte. Snape ging allerdings schon weiter. Marcus und Oliver füllten jeweils eine Phiole mit dem Zaubertrank und stellten ihm beschriftet auf Snapes Pult. Sie machten sich daran, ihren Tisch zu säubern und hatten noch 10 Minuten Zeit über. „Gut gemacht! ", murmelte Oliver um der Stille zu entgehen. „Du auch Oliver!" Verdutzt sah Oliver zu Marcus, dessen Gesicht ein kleines Lächeln zierte. Snape rief die Hausaufgabe in den Raum und endlich klingelte es. Die Schüler stürzten aus den Räumen, so wie jeden Freitag. Nach dem Mittagessen verzog Marcus sich an seinen Lieblingsort. Dieser war an dem Baum am schwarzen See. Er lehnte sich an den Baum und machte seine Hausaufgaben.

Marcus hatte nicht die geringste Lust seinen Aufsatz für Verwandlung zu schreiben. Er seufzte genervt auf. Aber endlich, nach einer Stunde, hatte er den letzten Aufsatz fein säuberlich fertig. Er packte seine Sachen ein und streckte sich kurz. Marcus lockerte seine Krawatte und zog den schwarzen Umhang aus. Nur noch mit  Schuhen, Hose und Hemd bekleidet legte er sich auf die Wiese und schloss die Augen.

„Hey Flint!" Es war Adrian Pucey. „Hi Adrian! Was los?!", fragte er und öffnete die Augen und stand auf. „Lust, ein paar Gryffindors zu ärgern?!" Adrian deutete auf die Gruppe Gryffindors, unter ihnen auch Oliver Wood. „Ne, lass mal!" „Bist du etwa in eine von denen verliebt?", wollte Adrian wissen. „Nein.",erwiderte Marcus gereizt. „Dann macht es dir sicher nichts aus, wenn ich sie ärgere!" Schneller als Adrian schauen konnte, hatte Marcus ihn schon entwaffnet und hielt ihm wütend den Zauberstab an die Kehle. „Hör auf Pucey! Sie haben nichts getan.", knurrte er. Er ließ Adrian los, nahm seine Tasche und ging. „Flint! Marcus! Warte mal!" War das nicht Wood?! Marcus drehte sich um. Es war tatsächlich Oliver, der auf ihn zugerannt kam. „Ich... Danke für grade eben!" „Kein Ding!", meinte Marcus und wollte seinen Weg fortsetzen. „Marcus, warte. Würdest du morgen mit mir ein Butterbier in Hogsmeade trinken?!" Abrupt blieb Marcus stehen. Hatte Oliver ihn gerade wirklich gefragt, ob sie was zusammen machen?! „Klar, gerne!", erwiderte er mechanisch. „Dann morgen um 11 in der großen Halle?!" Marcus nickte.

So stand Marcus Flint nun in der großen Halle und sah schon, wie Oliver Wood auf ihn zugeeilt kam. Er trug seinen rotgoldenen Gryffindorschal, eine schwarze Jacke und eine dunkle Jeans. Gemeinsam liefen sie den Berg hinunter nach Hogsmeade. „Brauchst du irgendwas?!", fragte Marcus, um das Schweigen zu brechen. „Nein, du?!" Marcus schüttelte den Kopf und das ungleiche Paar setzte sich in eine ruhige Ecke in den drei Besen. „Ich hol uns was!", sagte Marcus und ging zur Theke. Mit zwei Butterbier ging Marcus zu Oliver und nahm neben ihm Platz. „Danke!" Überrascht sah Marcus auf. „Gerne!", nuschelte er zurück.

Sie liefen noch etwas in Hogsmeade herum, bis sie aus dem Dorf herauskamen und einen einsamen Weg entlang gingen. „Oliver! Darf ich dich etwas fragen??" „Natürlich, Marcus!"  „Warum hast du mich nach einem Date gefragt?! Das ist ja eins, nicht!?" Oliver biss sich auf die Lippe. „Ja, und es liegt vielleicht daran, dass ich ein kleines bisschen in dich verliebt bin!?" Oliver ließ den Satz wie eine Frage klingen. In Marcus Ohren rauschte es. Hatte Oliver, der Oliver Wood, ihm, Marcus Flint, gerade wirklich gestanden, dass er in ihn verliebt ist?! Scheinbar schon, denn dieser sah Marcus nun offen in die Augen. „Ich kann dich auch ganz gut leiden. Nein, mehr als gut. Ich liebe dich, Oliver Wood!" Marcus drückte seine Lippen auf die des Kleineren. Oliver reagierte nicht sofort, er war noch immer geschockt, dass der Slytherin seine Gefühle erwiderte. Oliver legte seine Hände um Marcus Gesicht und blieb seinerseits nicht mehr untätig. Er bewegte seine Lippen gegen Flints. Marcus legte seine Hände auf Olivers Taille. Schließlich mussten sie sich lösen. „Sind wir jetzt zusammen?!" „Ja!"

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