Wieder zu Hause

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3 Wochen später - Rogers Sicht

Wir saßen endlich im Flieger nach London. Nach 4 Wochen intensivem Tourleben hatten wir nun ein paar Tage frei und konnten nach Hause. Klar - ich liebte das Tourleben, aber ich freute mich auch über eine kleine Auszeit. Es war ja nicht mal eine Woche, dann würde es auch schon weiter gehen.

Zu Hause angekommen packte ich aus und nahm direkt den Telefonhörer in die Hand um mich mit ein paar Freunden zu treffen. Es war schon später Nachmittag und vielleicht hatten sie ja Lust ein paar Bars abzuklappern. Gesagt getan. Meine alten Schulfreunde Bill und Johnny hatten Zeit.

Wir trafen uns in unserer Stammkneipe. Hier hatten wir schon damals viele feuchtfröhliche Abende verbracht.
"Ohhh da kommt der Rockstar! Erzähl, wie läuft die Tour?" Die beiden überfielen mich förmlich. Wie hatte ich diese Zeit vermisst. Auch bei den beiden hatte sich seit dem Schulabgang viel getan. Johnny ist ziemlich rasch danach schon Vater geworden und lebt seit dem mit seiner Freundin und kleinen Tochter zusammen. Und Bill arbeitet fleißig in der Werkstatt seines Vaters mit. Nur mit Frauen hat er wie schon damals kein wirkliches Glück.
"Und bei dir so? Als Rockstar liegen dir doch die Frauen reihenweise zu Füßen oder?"
"Hmm joar... da kommt schon der ein oder andere BH mal auf die Bühne geflogen." grinste ich.
"Uhhh das muss ein Leben sein. Aber was Festes hast du nicht am laufen?" Ich schüttelte den Kopf. Eigentlich war das kein Punkt auf den ich sonderlich stolz war. Klar interressierten sich die Frauen für mich. Aber nur weil ich Geld hatte und berühmt war. Es waren durchaus auch hübsche und intelligente Mädels dabei die Potential hatten, aber ich wurde den Gedanken nicht los, dass das trotzdem gefakt war. Deshalb ließ ich mich erst gar nicht auf eine Beziehung ein.
"Wie lange bleibst du denn jetzt eigentlich?" riss mich Bill aus den Gedanken.
"Ähhm, nur ein paar Tage. Dann geht's schon wieder weiter."

Der Abend wurde nicht allzu lang. Johnny hatte als Vater ja durchaus Verpflichtungen, deshalb liefen wir gegen 22:00 Uhr schon nach Hause.
Als ich zu Hause ankam, hörte ich meinen AB ab. Ich lachte kurz auf als ich die 3. Nachricht meiner Mutter anhörte und sie jedes Mal fragte, ob ich denn schon wieder da sei. Morgen musste ich mich unbedingt melden. Dann kamen noch 3 oder 4 andere Nachrichten von Freunden und Bekannten. Die nächste Nachricht ließ mich etwas zusammenzucken. Dann bildete sich ein fettes Grinsen in meinem Gesicht.
"DU DÄMLICHER BLÖDMANN! Wie konntest du es wagen mich in DEM Zustand zu küssen?? Du hast es doch darauf angelegt! Schäm dich! Mich so auszunutzen! Denkst wohl du bist sonst wer, nur weil du berühmt bist. Nimmst dir jedes Recht raus zu tun und zu lassen was du willst. Und schärst dich wahrscheinlich einen Dreck darum was andere denken oder fühlen. Nicht falsch verstehen, ich fühle gar nix! Nix außer Wut. Ohhh jaaa! Unbändige Wut. Mistkerl! Warum ruf ich dich überhaupt an? Warum mach ich mir die Mühe und vergeude meine wertvolle Zeit für Menschen wie dich? Du verdienst meine Zeit gar nicht! Ich hasse dich - das wollte ich dir auf diesem Wege nur mitteilen, falls du das noch nicht gecheckt hast. Wiedersehen! Obwohl nein, lieber nicht. Da verzichte ich gern drauf. TSCHÜSS! Arschloch..." Ist sie nicht herzallerliebst? Die kleine Rose? Ich glaube sie mag mich. Sarkasmus? Ich denke schon. Ohne groß darüber nachzudenken nahm ich den Hörer in die Hand und rief sie zurück. Sie hatte mich ganz schön beleidigt und das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Wird Zeit ihr mal ein paar Takte zu erzählen, damit sie weiß mit wem sie es wirklich zu tun hat. So spricht man nicht mit mir! Diese blöde kleine Zicke...

I need no sympathyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt