Montag /Jimin

7 0 0
                                    

Es ist dunkel. Ich höre ein kleines rauschen in meinen Ohren. Jede Bewegung fühlt sich so an als würde ich schweben. Ich öffne meine Augen und sehe ein Lich das immer heller wird. Langsam merke ich das mir die Luft ausgeht. Mein Körper will sich nicht bewegen. Das Licht wird immer heller und langsam merke ich wie meine Kräfte schwinden. Ich schließe meine Augen und eine Stimme ertönt in meinem Kopf: „Jimin? Jimin? Wo bist du? Komm endlich!". Diese Stimme, sie kommt mir so bekannt vor. Doch sein Gesicht ist so verschwommen und ich kann es nicht erkennen. Mein Körper sinkt immer weiter und ich spüre das es kälter wird. Doch in dem Moment wo mein Zeh den Beckenboden berührt öffne ich meine Augen und stoße mich zur Oberfläche. Mit einem lautet Luft schnappen tauche ich auf und schwimme zum Beckenrand. Ich stütze mich an den Rand und sehe wie meine Hände zittern. Meine Sicht ist noch immer noch verschwommen und alles ist dunkel um mich herum. Dann höre ich langsame Fuß schritte auf mich zu kommen. Mein Blick bleibt gesenkt und ich starre auf meine Füße die noch unterwasser sind. Die Fuß schritte stoppen und ich hebe langsam meinen Kopf. Vor meinem Gesicht sehe ich ein Paar Füße. Mein Kopf hebt sich weiter und nun erkenne ich sein Gesicht. Es ist Hoseok der mit finsterer Miene vor mir steht: „Sag mal, wie oft muss ich dich noch rufen bis dass du dich mal in unsere Richtung bewegst? Ich rufe schon eine gefühlte halbe Stunde nach dir. Komm jetzt endlich bevor die Security mitbekommt das wir hier sind!". Ich schwimme zur Treppe und steige langsam au dem Wasser. Mein Atem hat sich immer noch nicht beruhigt und meine Hände und Beine zittern immer noch. Ich frage mich: „Wie lange war ich denn Unterwasser? Es kommt mir so vor als wäre ich eine Ewigkeit weg gewesen". Langsam schwanke ich Hoseok hinterher der mich immer wieder drängt mich zu beeilen: „ Komm jetzt mach endlich! Wenn du weiter so langsam bist dann entdecken sie uns auf jeden Fall", „Ich mache schon so schnell ich kann aber wenn da die ganze Zeit ein Vollidiot vor meiner Nase herumtanzt dann kann ich nicht schneller gehen. Außerdem bin ich nass also könntest du mir ja wenigstens schon mal ein Handtuch holen". Hoseok sprintet in die Kabine und rutscht beinahe aus: „Was für ein Idiot", denke ich mir und gehe ein bisschen schneller in Richtung Kabine. Ich öffne die Tür und Hoseok steht am Handtuchständer und versucht von ganz unten eins heraus zu ziehen: „Was machst du denn da? Wenn du das jetzt da raus ziehst dann....". Zu spät. Der ganze Stapel mit Handtüchern fällt auf Hoseok und begräbt ihn unter sich. Ich gehe auf den Haufen mit den Handtüchern zu und versuche Hoseok irgendwie zu erreichen. Plötzlich greift er mit seiner Hand meine und zieht mich in den Haufen: „Hey! Was soll das? Hoseok was ist....". Er hält mir die Hand vor den Mund und in dem Moment sehe ich ein Licht das näher kommt. Wir können nur durch einen kleinen Spalt sehen aber wir wissen das es ein Taschenlampenlicht ist: „HEY! Ist da jemand? Na los, komm raus!", brüllt der Wachmann in den Raum. Er leuchtet kurz auf den Haufen und sagt: „Die kleinen Bälger könnten ruhig mal ihren Müll aufräumen". ER schüttelt mit dem Kopf und geht weiter. Als wir die Eingangstür hören nimmt Hoseok seine Hand von meinem Mund und wir buddeln uns aus dem Haufe. Hoseok lächelt mich an und fragt: „Und bist du jetzt trocken?". Er grinst mich an und ich nicke. Wir ziehen unsere T-shirts an und Hoseok nimmt meine Hand. Zusammen laufen wir den Flur entlang bis zur Eingangstür. Wir prüfen ob die Luft rein ist und laufen zur nächsten Ecke hinter einer Mauer. Wir setzen uns an die Mauer und fangen an zu lachen: „Es ist viel schöner wenn du lachst. Heute morgen sahst du so traurig und deprimiert aus. Desshalb habe ich dich ja gefragt ob wir ne Runde Mitternachtsschwimmen machen. Aber ich bin froh das du endlich mal gelacht hast". Hoseok lächelt mich an und ich lächle zurück: „Du bist der einzige Mensch der mich zum Lachen bringen kann", antworte ich ihm. Die Uhr schlägt 2 Uhr morgens und wir stehen auf. Wir umarmen uns und jeder von uns geht seinen eigenen Weg. Ich wohne nicht weit entfernt von dem Schwimmbad desshalb bin ich ziemlich schnell zu hause. Alle schlafen noch, desshalb schleiche ich mich leise die Treppe hoch in mein Zimmer. Ich ziehe mich schnell um und falle erschöpft ins Bett. Meine Augen schließen sich und ich schlafe direkt ein. Um genau 8 Uhr morgens stürmt meine Mutter in mein Zimmer und zieht die Rollläden hoch: „Aufstehn Jimin. Frühstück ist in 10 Minuten fertig". Sie verlässt mein Zimmer wieder und schließt die Tür. Mit halb geschlossenen Augen stehe ich auf und wankle in Richtung Badezimmer. Weil meine Augen noch halb gschlossen sind renne ich voll mit dem Kopf gegen den Türramen: „AUA!!". Ich fasse mir an die Stirn und merke das ich jetzt wach bin. Mit schmerzendem Kopf wankle ich weiter in Richtung Bad. Im Bad angekommen stelle ich mich schnell unter die Dusche und ziehe danach meine Schuluniform an. Ich klatsch mir ein bisschen Creme ins Gesicht und putze mir meine Zähne. Fertig gemacht gehe ich zurück in mein Zimmer und packe meine Schulsachen zusammen. Ich nehme meine Tasche und gehe die Treppe runter. Meine Mutter ist gerade mit dem Frühstück fertig geworden und lächelt mich an. Mein Vater sitzt mit finsterer Miene am Tisch und fängt schon an zu essen: „Setz dich mein Schatz!". Meine Mutter schiebt den Stuhl zurück und macht eine Geste mit der Hand die bedeutet das ich mich setzen soll. Ich gehe ins Esszimmer und setze mich auf den Stuhl. Wir fangen an zu essen und schweigen alle. Als wir fertig gegessen haben steht mein Vater auf und geht ins Wohnzimmer um TV zu schauen. Ich helfe meiner Mutter beim Tisch abräumen und mache mich für den Weg zur Schule fertig. Meine Mutter schaut mir dabei zu. Ich ziehe meine Schuhe an und meine Jacke. Meine Tasche ist gegen eine Wand gelehnt. Ich öffne die Tür und meine Mutter sagt. „Sei Vorsichtig auf dem Weg. Hab dich Lieb". Ich winke ihr zum Abschied und schließe die Tür hinter mir. Mit noch immer den gleichen Schmerzen am Kopf gehe ich langsam die Straße runter. An der Bushaltestelle halte ich an und warte. Meistens bin ich der erste der an der Bushaltestelle ist doch diesmal war wohl jemand anderes früher da als ich. Auf der Bank sitzt ein Mädchen mit mittellangen braunen Haaren. Sie hat ihre Kopfhörer in den Ohren und schreibt irgendwas auf ihrem Handy. Sie trägt die gleiche Schuluniform wie die Mädchen aus unserer Schule aber ich habe sie noch nie zuvor gesehen. Ich beobachtete sie noch eine Weile bis der Bus dann endlich kam. Ich ließ sie zuerst einsteigen und ich folgte ihr. Ich setze mich in eine freie Bank hinter ihr und steckte ebenfalls meine Kopfhörer ins linke Ohr. An der nächsten Haltestelle steigt Hoseok dazu und er setzt sich neben mich: „Guten Morgen du Flachpfeife. Na wie geht's? Gut geschlafen?". Er grinst mich dumm an und ich erzähle ihm von dem Mädchen vor uns: „Hmmmm. Vielleicht ist sie neu oder eine Austauschschülerin. Aber wie ich sehe hast du ja Gefallen an ihr gefunden, nicht wahr?". Ich boxe ihm gegen den Arm und er tut so als täte es weh. Als wir an der Schule ankommen steigen Hoseok und ich aus und sehen wohin das mysteriöse Mädchen hin geht. Nach einer Weile holen wir sie ein und Hoseok fängt an: „Hey. Ich bin Hoseok und das ist Jimin. Wir haben dich im Bus gesehen und dachten uns so, sprechen wir sie mal an. Wie heißt du denn?". Hoseok grinst sie an und mir ist die ganze Sache ziemlich peinlich: „Mein Name ist Johanna. Nett euch kennen zu lernen. Aber wenn ih mich jetzt entschuldigt?Ich habe noch ein Gespräch zu führen". Sie geht an uns vorbei und wir sehen ihr hinterher: „Yo Jimin?", „Was ist?", „Hast du ihre Augen gesehen? Sie hatte zwei unterschiedliche Augenfarben. Krass". Jetzt wo er es erwähnt ist es mir auch aufgefallen. Das eine Auge war weiß und das andere dunkel braun. Wir sehen uns an und gehen in Richtung Haupteingang. Wir wechseln unsere Schuhe und gehen in unseren Klassenraum. Dort warten schon alle auf uns. Sie sehen uns komisch an und wir setzen uns an unsere Plätze. Namjoon kommt aufgeregt in unsere Richtung: „Habt ihr schon gehört? Wir bekommen heute eine neue Schülerin aus Deutschland". Hoseok starrt direkt in meine Richtung. Er lehnt sich zurück und legt die Füße auf den Tisch: „Oh ja? Krass. Davon wusste ich ja noch nichts aber ich glaube Jimin weiß bestimmt darüber bescheid". Er grinst mich doof an und ich stehe auf und schupse ihn vom Stuhl: „AUA! Meine arme linke Pobacke". Er reckelt sich wieder auf und versteckt sich hinter Namjoon: „So du weißt also schon davon? Woher? Von wem?", „Ich habe sie ebend an meiner Bushaltestelle getroffen. Und Hoseok und ich haben vorhin kurz mit ihr geredet". Namjoon nickt mit dem Kopf und gibt Hoseok einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf: „Wir haben doch gesagt das du aufhören sollst Jimin zu ärgern!". In dem Moment kommt unser Klassenlehrer in die Klasse und überprüft die Anwesendheitsliste: „Park Jimin?", „Hier!", Kim Namjoon?", „Hier!", Jung Hoseok?", „Anwesend!", „Kim Taehuyng?". Die Klasse schweigt: „Kim Taehyung? Immer noch nicht da. Wo steckt der Junge bloß?". Tae war jetzt schon 2 Wochen nicht mehr in der Schule. Wir machen uns alle Sorgen um ihn. Unser Lehrer beginnt mit dem Unterricht der ewig braucht bis dieser dann mal zu ende ist. Dann klingelt es endlich und wir haben Mittagspause. Es ist jetzt 1 Uhr Nachmittags und die Kantine ist voll. Hoseok und ich essen immer oben auf dem Schuldach. Nach einer Weile kommen dann auch die anderen. Yoongi, Jungkook und Jin sind auch mit dabei. Yoongi und Jin sind unsere Seniors und Jungkook ist unser Junior. Er ist eine Klassenstufe niedriger als wir und Yoongi und Jin sind eine Klassenstufe über uns. Trotzdem sind wir alle Freunde. Wir essen alle unser Mittagessen und sehen wie hinter uns die Tür sich öffnet. Das Mädchen von heute Morgen setzt sich zu uns in den Kreis und wir rücken alle ein Stück zurück: „Tut mir leid wegen vorhin aber ich hatte noch ein wichtiges Gespräch mit dem Schuldirektor. Also noch einmal. Mein Name ist Johanna, aber ihr könnt mich Jojo nennen und ich gehe in die 11. Klasse. Also nehme ich an das ich euer Junior bin", „Nahh. Jungkook ist auch in der 11. Er ist auch unser Junior", lacht Jin. Jojo lacht auch und Jungkook macht ein beschämendes Gesicht. Wir sehen uns alle an und dann auf Jojo: „Also bist du die neue Schülerin aus Deutschland? Woher kannst du so gut Koreanisch sprechen?", fragt Namjoon. Jojo lacht und antwortet: „Ich habe einen speziellen Kurs dafür belegt und habe so in einem Jahr Koreanisch gelernt". Die Pausenklingel ertönt und wir packen zusammen. Wir gehen zurück in unsere Klasse und Jungkook begleitet Jojo in deren Klasse. Die Stunden vergehen und in der letzten Stunde haben wir Sport. Keine Ahnung wieso aber ich fühle mich nicht gut. Mir wird die ganze Zeit schwindelig und ich sehe nur verschwommen. Mein Lehrer hat mich ins Krankenzimmer geschickt und ich will gerade die Treppe rauf gehen als mir schwarz vor Augen wird.

Es ist dunkel. Schon wieder. Mein Körper kann sich nicht bewegen aber ich höre eine Krankenwagen Sirene. Jemand schreit nach mir aber ich kann die stimme nicht identifizieren. Plötzlich wird alles stumm. Nichts mehr. Keine Geräusche, kein Licht und keine Bewegungen. Langsam habe ich das Gefühl meine Augen bewegen zu können und öffne sie. Draußen ist es bereits dunkel und die Uhr zeigt mir 10 Uhr an. Neben meinem Bett liegt ein zettel auf dem Steht: „Lieber Jimin, wenn du aufwachst hoffe ich das du dich noch an mich erinnerst. Mein Name ist Jung Hoseok und ich bin dein bester Freund. Wir haben auch zusammen Tanzunterricht. Der Arzt sagte das du wahrscheinlich dein Gedächtnis verloren hast wegen deinem Sturz von der Treppe. Ich komme dich morgen wieder besuchen. Liebe Grüße und Gute Besserung Dein Hoseok". Ich lege den Zettel zurück und setze mich aufrecht in mein Bett: „Wer ist Hoseok und von welchem Sturz spricht er?". In dem Moment kommt eine Krankenschwester in mein Zimmer und gibt mir einen roten Apfel: „Hier, iss etwas. Du warst jetzt sehr lange Ohnmächtig also musst du doch bestimmt hunger haben?". Ich nehme den Apfel und beiße ein großes stück ab. Die Krankenschwester verlässt mein Zimmer wieder und schließt die Tür. Ich lege den Apfel bei Seite und spucke das abgebissene Stück in den Mülleimer. Ich stehe auf und sehe aus dem Fenster. Alles immer noch gleich. Wie immer. Ich gehe in das Badezimmer und lasse mir ein Bad ein. Ich gehe zurück zum Bett um nach meinem Handy zu sehen. Ich finde es unter meinem Kissen. Jedoch weiß ich das Passwort nicht mehr aber auf meinem Lockscreen ist ein Bild von 7 Jungs abgebildet. Einer davon bin ich aber wer sind die anderen? Ich setze mich auf mein Bett und sehe mir das Bild näher an. Ich kann mich an keinen von ihnen erinnern aber irgendwie fange ich an zu weinen. Eine nach der anderen Träne kullert mein Gesicht entlang. Wieso weine ich? Ich kenne sie noch nicht mal. Ich lege mein Handy beiseite und gehe ins Bad. Die Wanne ist voll und ich setze mich langsam in das warme Wasser. Meine Erinnerungen sind vollständig weg, doch an eine Sache erinnere ich mich. Ich hatte vor kurzem so ein schönes Gefühl der Leichtigkeit. Ein Licht das immer heller wurde und das rauschen des Meeres. Langsam ließ ich mich runter rutschen bis mein Gesicht unter Wasser war. Da ist es wieder. Dieses Gefühl frei zu sein. Und das Licht es ist wieder da. Es fühlt sich an als würde ich durch einen Tunnel mit Bildern schweben. An mir vorbei fliegen immer mehr Bilder. Und langsam erinnere ich mich wieder. Die 6 Jungs auf meinem Lockscreen sind meine besten Freunde und der Zettel ist von dem Menschen den ich am meisten Liebe. Ich erinnere mich auch wieder an meine Familie wie sie zerbrochen ist und mein Vater zum Alkoholiker wurde. Wie er meine Mutter immer und immer wieder schlug. Und dann sehe ich einen Spiegel. Ich sehe mein Speigelbild wie es langsam zerbricht. Das Licht wird immer heller und in der letzten Spiegelscheibe steht das Wort „Verloren". Was bedeutet dies doch die Speigelscheibe verschwindet und so auch das Licht. Es ist dunkel. Diesmal das letzte mal denn mein Bewusstsein schwindet und ich höre auf zu denken. Meine Zeit ist um. Ich bin gestorben. Um 11:45 Uhr im Krankenhaus habe ich mich selbst ertrunken in der Badewanne.

Mein Spiel war verloren.  

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Jan 17, 2019 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Seven DaysWhere stories live. Discover now