Ich schlüpfte in die ausgelatschten Flip-Flops, die ich schon vor Wochen hier untergebracht hatte, und schlenderte noch ein wenig erschöpft die Treppe hinunter in die Küche. Izzi hatte inzwischen schon ein unglaubliches Frühstück vorbereitet, und als ich, nachdem ich mir schnell ein paar Klamotten übergezogen hatte, schließlich am Küchentisch angekommen war, erstreckte sich vor mir ein riesiges Buffet an Brötchen, Toasts, Eiern, Obst und allem, was man von einem Hotelbesuch erwarten würde.
„Krass.“, sagte ich, als ich vor dem Tisch stehen blieb. „Ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst.“
„Genau genommen hab ich ja nicht gekocht.“ Izzi marschierte um die Tresen herum und balancierte eine Kanne Kaffee auf seinen Armen. „Mit Milch oder mit Zucker?“
„Beides.“ Ich grinste ihn an und setzte mich schließlich auf den Holzstuhl gegenüber von ihm. „Im ernst, das sieht sau lecker aus.“ Mein Magen fing allein beim Anblick schon sehnsüchtig an zu knurren. Izzi strahlte selbstzufrieden vor sich hin und schenkte mir, sowie schließlich auch sich selbst, Kaffee ein. Ich rührte ein wenig in der Tasse herum und überlegte, welches der herrlichen Dinge ich zuerst greifen sollte. Waffeln? Brötchen? Toast? Toast, definitiv Toast. Als ich gerade über den Tisch greifen wollte um mir eines der Toasts zu schnappen, fing Izzi allerdings plötzlich an, sich zu räuspern.
„Alles klar?“, fragte ich stutzig und lehnte mich mit meinem Toast wieder zurück in meinem Stuhl.
„Ja, ja sicher.“ Er räusperte sich wieder und ich lachte.
„Wenn du meinst.“
Die Sonne schien gerade zaghaft durch das – zugegebener erstaunlich saubere – Küchenfenster hindurch und ließ den Raum in einem morgendlich warmen Licht erstrahlen. Ich strich mir sorgfältig einen Haufen Nutella auf mein Toast, biss hinein und erschrak, als ich bemerkte, wie Izzi mich grinsend anstarrte.
„Hast wohl Hunger, was?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nee gar nicht.“
„Na dann lass es dir schmecken.“ Er grinste immer noch. „Aber ist irgendwie strange oder?“
„Was?“
Er zog eine Augenbraue hoch und deutete auf uns beide.
„Hey komm, ich war nicht diejenige, die ein ganzes Hotelbuffet vorbereitet hat.“ Ich schluckte den Bissen Toast runter. „Und außerdem, das war alles ganz allein deine Idee.“
„Meine Idee, so so.“ Er schüttelte grinsend den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Brötchen.
„Ja.“, protestierte ich und legte mein Toast auf den Teller. „Du wolltest ja unbedingt, dass ich mitkomme. Und soweit ich mich erinnere, warst du derjenige, der mich geküsst hat.“
„Achso!“ Er lachte und schaute wieder auf zu mir. „Also warst das gar nicht du, die mich plötzlich hoch in mein Bett gezerrt hat, hm?“
Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf, um mir schließlich wieder mein Toast zu schnappen und einen ordentlichen Bissen zu nehmen. Währenddessen schaute ich wieder zu ihm und starrte ihn an. Genauso tat er es auch.
„Was ist?“ Er lachte wieder auf.
„Das gleiche könnte ich dich auch fragen.“
„Njaaaa aber ich hab dich das zuerst gefragt.“ Er grinste über beide Ohren. Wie so ein kleines Kind. Und wie gesagt, es wäre der perfekte Morgen gewesen, wenn nicht diese eine Sache da wäre…
„Ich hab nicht gestarrt.“ Ich zuckte mit den Schultern und biss wieder in mein Toast.
„Stimmt und ich bin Jesus.“