Mein Blick richtete sich kurz zu Damian und achtete danach wieder auf die Strecke. Ich bemerkte, wie die Kraft langsam meinerseits langsam schwand und mein Körper träger wurde. Fast am Ziel angekommen, gab ich noch einmal alles, jedoch reichte es nicht Damian zu überholen und ich verlor. Es war knapp, doch ich verlor. Meine Hände auf meinen Knien abstützend, sah ich zu Damian hinüber. Ihm hatte dieser Lauf anscheinend nichts ausgemacht, denn er stand da, wie immer. Kein Schweiß, kein Schnaufen. Dieser Mann war, wie eine Maschine. Ihm schien anscheinend nichts auszumachen. Jeder Mensch hatte aber seine Schwachstelle und die wollte ich heraus finden.
Zurück im Gebäude angekommen, schickten uns die Trainer sofort in die Eingangshalle und ließen uns unsere Punkte betrachten. Es hatte sich nicht vieles verändert, doch als ich nach meinem Namen suchte am Ende der Liste, fand ich ihn nicht. Verwirrt drehte ich mich zu Carlos um, der nur seinen Arm ausstreckte, um mir meine Platzierung zu zeigen. Mich wieder umdrehen, starrte ich verwundert an die Tafel und sah meinem Namen viel weiter vorne stehen. Platz 13. Cleo Anderson, als ich jenes las, kam ich gar nicht mehr richtig aus dem Staunen heraus, weswegen ich erst nach einiger Zeit Damian's Hand wieder auf meiner Schulter spürte und mich zu ihm hinwendete. Ihn angucken, sprach er mir entgegen:
„Sieht doch schon viel besser aus oder nicht?“
Ich nickte und lächelte ihm zurück. Danach blickte ich ein erneutes Mal an die Tafel und sah Carlos auf dem 15. Platz. Kimberly hatte sich auch weiter voran geschlagen und landete einige Plätze hinter mir.Der Abend verging relativ schnell und schon lag ich kaputt in meinem gemütlichen Bett. Ich hatte mir einen Wecker für den nächsten Tag gestellt, damit ich nicht so, wie heute morgen aus dem Bett geworfen werden würde.
Doch passierte es, wie gedacht. Ich überhörte den Wecker und wurde alles andere, als liebevoll von meinen Mitbewohner aus meinem Bett geschmissen. Schnell unter die Dusche steigend, machte ich mich frisch und zog mir danach schnell eine neue Uniform an.
Während unseres 10 Kilometer Laufes lief ich wieder mit Damian zusammen und wieder waren wir die Ersten, die am Gebäude ankamen. Es machte mir sogar schon ein kleines bisschen mehr Spaß, als vor einem Tag, doch durfte ich mein Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Wieder im Gebäude angekommen, ging es für meine Gruppe in den Trainingsraum, wo wir uns erstmal ausprobieren konnten, jedoch stets unter Beobachtung von Damian waren.
Ich begab mich an einen Boxsack und ließ etwas Wut an ihm ab, um konzentriert zu bleiben und auch um Damian etwas zu beeindrucken. Einige Male in den Spiegel an der Wand schauend, sah ich, wie sein Blick regelrecht an mir klebte und er die Anderen völlig vergaß. Carlos stemmte gerade Gewichte und konzentrierte sich ganz auf sich selbst. Kimberly trainierte auf einem der Crosstrainer und hatte Kopfhörer in ihren Ohren. Jede Gruppe hatte ihren eigenen Raum, um ganz individuell für sich alleine zu trainieren. Damian ging auf und ab in dem Raum und seine Blicke schweiften immer wieder zwischen uns hin und her.Nach einigen Stunden Training, konnten wir uns kurz vorm Essen noch frisch machen und gingen neben dem Trainingsraum duschen.
Aus meiner Duschkabine gehend, war ich etwas erstaunt, da genau Damian einige Meter vor mir nur im Handtuch untenrum eingewickelt stand.
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Opollis
Teen FictionNun sind es schon 4 Jahre seit dem meine Eltern von mir gegangen sind, doch trotz allem verfolgt es mich bis heute hin noch in meinen Träumen. Nur der Gedanke, dass ich mich von meinen toten Eltern nie verabschieden konnte zerstört meinen Kopf. Ein...