Hinter der Maske

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Sobald Harry den Raum verlassen hatte, viel Hermines Maske in sich zusammen. Zitternd sank sie in dem Stuh zurück, während sie versuchte die Erinnerungen zurück zu drängen.

Wie sie Harry das letzte Mal gesehen hatte, wie sie gemeinsam im Gemeinschsftsraum gelacht hatten, ihr erstes Treffen.

"Er hasst mich", flüsterte sie leise. Draco neben ihr schüttelte er den Kopf. Sie fühlte, wie er sie  umarmte, aber die Tränen flossen immer weiter.
" Ich habe ihn im Stich gelassen. Ihn und all die anderen".
Draco funkelte sie wütend an. "Das stimmt nicht, Hermine und das weißt du", er zog seinen Kopf etwas zurück und sah ihr in die Augen.
" Du hast Jahre lang alles für Potter und die Weasleys getan. ALLES. Und als es dir schlecht ging? Sie haben es nicht mal mitbekommen. Obwohl es dick auf deiner Stirn stand. Aber nein, sie sagen nur, dass du normal sein sollst, um für andere da zu sein.
Nein, Mia. Du hast dich um dich gekümmert, weil du es brauchtest. Weil du einmal Hilfe brauchtest." Er atmete heftig. Die letzten Worte hatte er sehr laut ausgesprochen.
Hermines Wangen glitzerten noch immer vor Tränen, aber sie weinte nicht mehr hemmungslos.
"Glaubst du das wirklich?", fragte sie und sah ihn an. Draco nickte und umarmte sie fest. "Das schlimmste war sein Blick. Da war keine Wut. Da war nur Enttäuschung".  Hermine schluckte. "Mit Wut hätte ich umgehen können. Aber mit Enttäuschung?"
Draco schnaubte. "Du solltest enttäuscht sein. Denn er hat dich im Stich gelassen. Hat er dich gesucht? Du warst im Amerikanischen Register der Flüchtlingsopfer und bist es noch. Er hätte dich jeder Zeit finden können. Wenn er es gewollt hätte". Draco schüttelte den Kopf. Ein leises Dudeln riss beide aus ihrem Gespräch. Schnell schwank Hermine ihren Stab. Sofort verschwanden die Spuren der Tränen. Draco sah sie missbilligend an, sagte aber nichts. Hermine drückte auf eine Taste und der Bildschirm wurde flackerte. Dann tauchten  zwei Gesichter auf.

"Du hast geweint Mummy", rief Anthony sofort und auch Blaise musterte sie kritisch. Hermine Schloss die Augen ergeben. Sie hätte es wissen sollen. Selbst über einen ganzen Ozean hinweg war ihr Sohn ein scharfer Beobachter.
" Was ist passiert?", wollte Blaise wissen. Draco neben Hermine schmunzelte. Dann verzog er das Gesicht. " Potter, wer sonst?", knurrte er. "Tritt ihm in den Arsch Daddy", schrie der Anthony aufgebracht. Er wedelte mit seiner kleinen Faust. "Anthony!", streng sag Hermine ihren Sohn an. "Man regelt einen Konflikt nicht mit Fäusten". Anthony zog einen Schmollmund. "Aber er hat dir wehgetan", protestierte er. Hermine seufzte. "Trotzdem...". "Keine Angst großer. Ich werde mir was überlegen, dem auch Mama zustimmt", beschwichtigte Draco. Hermine schüttelte den Kopf, aber Blaise und Draco sahen das schmunzeln. "Keine Verletzten", forderte die Brünette und Strich sich müde übers Gesicht. "Geht klar", akzeptierten sie die Regel.
Hermine lächelte wehmütig. " Ihr fehlt mir so", murmelte sie und ihre Hand suchte Draco um wenigstens etwas halt zu haben. Auch Blaise lächelte sie an.     " Ihr mir auch. Das Bett ist so ganz kalt. Aber sagt mal, wie läuft es in England. Habt ihr herausgefunden, um was es geht?", fragte er interessiert. Draco zuckte mit den Schultern. " Bisher nicht. Ich kriege die Akten heute oder Morgen. Was auch höchste Zeit ist. Der Gerichtstermin muss festgesetzt werden. Auch wenn ich bezweifle, das ich Kaven auf Kaution rauskriege. Was auch immer er herausgefunden hat...er hat sich mächtig in die Scheiße
geritten."
Blaise nickte leicht. " Das sieht nach Nee längeren Sache aus", meinte er leise. Hermine verzog das Gesicht. " Ich hoffe wirklich das du dich irrst. Ich habe keine Lust mehr, gegen oder für jemanden zu Kämpfen. Schon gar nicht hier". Sie seufzte. " Ich sollte ins Manor. Ich bin am Ende und stinke." Sie versuchte noch ein Lächeln, aber es misslang. Draco umarmte sie. " Du riechst verdammt gut, wir immer." Er küsste sie sanft. Blaise hinter dem Bildschirm knurrte. "Hört auf. Ich werde hier verrückt wenn ihr so seit. Und der Kleine ist hier", mit wedelnder Hand deutete er auf Anthony. Der kicherte. " Ich geh jetzt ins Bett. Schlaf gut Mummy", meinte er und warf ihr einen kussmund zu. Hermine lächelte ihm zu und erwiderte den Kussmund. "Schlaf gut Schatz und denk dran. Ich habe dich lieb". Ihr Sohn nickte, dann war er verschwunden.
" Und jetzt zu euch...", meinte Blaise.

Es war schon tiefe Nacht, als sie und Draco schließlich Malfoy Manor betraten. Hermine sah sich unsicher um. Draco bemerkte ihren Blick und Strich ihr über die Schulter. Hermine sah seinen besorgten Blick. "Es ist alles gut", beruhigte sie ihn. "Sicher? Wir können auch in ein Hotel." Hermine schüttelte den Kopf. "Nein. Alles ist gut. Wirklich." Hermine lächelte ihn an. Draco erwiderte den Blick kurz, dann drehte er sich um und öffnete die Flügeltüren. Im nächsten Moment flackerte der Kamin auf und alles würde in sanftes Licht getaucht.
Belustigt sah Hermine Draco an, der im nächsten Moment mit zwei Gläsern Wein auftauchte.
"Wie hast du...", verblüfft sah sie ihn an. Keck grinste Draco. "Tja, ich kann zaubern". Hermine lachte laut auf. "Klar", sie nahm ihm ein Glas ab und trank einen Schluck. "Mein Lieblingswein", wohlwollend nickte sie und ließ sich langsam in die Polster fallen, Draco mit den Augen verfolgend. "Ich weiß halt was dir schmeckt", meinte er charmant. "Und was du willst".
Er kam immer näher und stellte sein Glas auf den Wohnzimmertisch. "Und was du brauchst".
Hermine riss die Augen auf.

FLASHBACK

" Ich habe Sie im Stich gelassen", schrie Hermine durch die Wohnung und lief dabei hin und her. "Gott. Was habe ich mir nur dabei gedacht?".
"Du bräuchtest Zeit für dich, um dich zu ordnen und wieder zu dir selbst zu finden". Draco funkelte die Brünette an und versuchte sie aufzuhalten. Doch Hermine sprang ihm aus dem Weg. "Aber sie brauchen mich. Fred ist Tod und Remus...". Sie raufte sich die Haare. " Und du brauchst Abstand. Zu allem. Du musst...". Er beendete den Satz nicht. Hermine fauchte. "WAS? WAS muss ich? Ich werde nie wieder dieselbe sein".
Draco seufzte. "Ich weiß. Ich weiß das. Aber vielleicht kannst du lernen mit dem was passiert ist zu leben". Er kam langsam näher und streckte langsam die Hand aus. Ganz vorsichtig nahm er sie in den Arm und drückte sie. Es war das erste Mal seit der Vergewaltigung, dass sie jemanden umarmte und das länger als drei Sekunden. Draco hätte fast geweint, als sich Hermine ganz langsam entspannte und ihren Kopf gegen seine Schulter legte.
"Woher wusstest du es?", fragte sie schließlich leise. "Was?", fragte Draco leise. " Das ich eine Umarmung brauche?". Draco lachte und er legte vorsichtig einen Finger unter Ihr Kinn. "Weil ich immer weiß was du brauchst".

FLASHBACK ENDE

Langsam Strich Hermine eine Träne aus ihrem Auge. "Was hast du?", fragte Draco. Hermine sah ihn an und lächelte. " Der erste Abend. In New York. Du wusstest immer was ich brauche".
In Dracos Augen begann es zu leuchten. "Das werde ich immer wissen". Hermine zog ihn zu sich und küsste ihn auf den Mund. "Danke", flüsterte sie. Draco erwiderte den Kuss sanft. "Du hast das richtige getan. Das wird auch Potter lernen".
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Vielen vielen Dank. Nachdem so viele von euch mir geschrieben habe und um Fortsetzung gebeten haben, habe ich es endlich geschafft.
Ich hoffe es gefällt euch.

Eure Lia

Ende und AnfangWhere stories live. Discover now