Kapitel 14

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Hailey

"Und du bist dir sicher, dass du nicht mitkommen kannst?"

Ich reiche Ben meinen Koffer, welchen er dann in dem Kofferraum seines Autos verstaut.

"So schlimm kann es nicht werden. Du wirst alle anderen nur bei den Meetings sehen."

"Und meine Freizeit alleine in meinem Zimmer verbringen?"

"Hails..."

Er schließt den Kofferraum und sieht mich genervt an. Na gut, er hat recht. Vielleicht übertreibe ich etwas, aber ich hätte nun mal gerne jemanden dabei, mit dem ich auch gerne meine Zeit verbringen würde.

"Du kannst dich doch mit den anderen allen anfreunden und ansonsten ist der Mr. Adams dabei, mit dem du dich ziemlich gut verstehst."

Bens Mundwinkel gehen nach oben, während er weiterhin auf die Straße starrt.

„Willst du etwa etwas andeuten?"

„Nein."

Seine belustigte Miene verändert sich sofort zu einer Ernsten.

„Pass einfach nur auf dich auf. Jaden Adams hat nicht wirklich den Ruf eines Beziehungsmenschen."

Er macht eine Pause.

„Plus er ist unser Vorgesetzter."

„Ben, so etwas würde niemals in Frage kommen. Niemals!"

Etwas entsetzt von seinen Vorstellungen, wende ich meinen Blick von ihm ab und schaue ebenfalls aus dem Fenster. Dass ich mich mit Jaden verstehe ist wohl kein Geheimnis. Aber es würde niemals so weit gehen. Solche Gefühle für ihn habe ich nicht und das aller wichtigste ist immer noch, dass er egal was kommt, mein Vorgesetzter ist. Er ist zwar nicht in einer Position wie sein älterer Bruder, aber dennoch gehört er in diese Kategorie.
Ich will einfach nur so schnell wie möglich diese Geschäftsreise hinter mich bringen.

„Genieß die Zeit einfach in Tokio, ansonsten ruf mich jeder Zeit an. Auch wenn ich dich bitte dran zu denken, dass ich womöglich noch schlafen würde."

Lachend schließt Ben mich in seine Arme als wir endlich vor dem JFK Flughafen stehen.

„Danke Ben. Ich werde dich auf jeden Fall auf dem laufenden halten."

Ich schnappe mir meinen Koffer und winke Ben noch einmal vom Eingang des Gebäudes zu. In diesen Flughafen kenne ich mich relativ gut aus, weshalb ich ohne richtig zu suchen, den Gate, welcher mir in der Mail mitgeteilt worden ist, finde.
Dort erkenne ich bereits einige Kollegen, die ich in diversen Meetings getroffen hatte. Es entsteht eher nur ein Smalltalk zwischen uns. Das soll mir so recht sein. Ich habe es nun auch nicht nötig mich irgendwem aufzudrängen, obwohl ich schon gerne neue Bekanntschaften in der Firma schließen wollen würde.

„Nun, da kommen die letzten."

Ein Kollege deutet hinter mich, während er diese Wort ausspricht und nach seinem kleinen Koffer, seinem Handgepäck, greift.
Ich habe zuvor meinen Koffer bereits abgegeben und habe nur noch meine Handtasche bei mir.
Unwissend drehe ich mich um, um zu schauen, wer denn die letzten sind. Doch eigentlich hätte ich es mir denken können; Die Adams Brüder und deren Schwager.
Meine Laune, die sowieso schon nicht wirklich sehr gut war, verschlechtert sich sogar weiter, wenn ich an Mr. Adams und an die letzten Tage auf der Arbeit denke. Auch wenn ich mir alle aus dem Team anschaue. Alle tragen Anzüge oder sonst weitere schicke Blusen. Und ich stehe hier zwar mit einem schwarzen Trenchcoat aber mit einem oversized Givenchy T-Shirt, welches aus der Männerabteilung ist und ich dieses als Kleid trage. Nun gut, all zu schlecht fühle ich mich nun auch wieder nicht, da ich weiß wie lange dieser Flug gehen wird und ich dennoch relativ dezent ausschaue.

„Guten Morgen alle Zusammen."

Es ist Mr. Adams wundervoll genervte Stimme, die uns alle begrüßt. Er hätte es sich auch sparen können. Ich meine, wir alle hier wissen, wie er drauf ist. Ich hätte es mir nicht zu Herzen genommen, wenn er uns alle ignoriert hätte.
Ich verdrehe meine Augen und öffne meine Tasche, um meinen Reisepass rauszunehmen.

„Ich hoffe doch, dass du deine Augen nicht wegen mir verdreht hast."

Etwas erschrocken blicke ich auf. Wieso erschrecke ich mich eigentlich? Es kann natürlich niemand anderes außer Jaden sein, der diesen Kommentar ablässt.

„Drei mal darfst du raten."

Er schenkt mir nur ein Schmunzeln. Ich bemerke, dass wir die letzten in der Reihe sind, die ihre Pässe zeigen müssen. Auch bemerke ich die Blicke einiger Kollegen.

"Wieso ist jeder bei euch in der Firma so..."

"Unausstehlich? Natürlich mit einer Ausnahme."

Er schenkt mir ein breites Grinsen, wo seine perfekt gereihten Zähne nur so glänzen.

"Nun, das hast du jetzt gesagt."

Mit einem schmunzeln reiche ich dem Angestellten meinen Reisepass und bekomme kurz daraufhin auch schon mein Flugticket. Ich sehe, wie alle anderen bereits weitergehen ohne auf wen zu warten. Ich dachte, dass vielleicht jemand freundliches unter ihnen sein könnte, mit dem ich auch meine kurze Zeit in Tokyo verbringen könnte, aber das scheint nicht mehr eine Möglichkeit zu sein. Ich warte auf Jaden und gehe dann mit ihm zusammen zu unserem Gate. Als wir den Bereich betreten ernten wir, wohl eher ich, wieder einige komische Blicke von einigen. Innerlich verdrehe ich meine Augen und denke nicht weiter drüber nach, doch der Blick von einer Person brennt sich zu sehr in meine Gedanken. 

Mr. Adams.

Er wechselt seinen Blick zwischen Jaden und mir hin und her, doch schließlich bleibt er bei mir hängen. Es ist, als ob er mir etwas sagen wollen würde, doch sein Blick strahlt eine gewisse Aggression aus. Was habe ich ihm nur angetan, dass er mich so sehr verabscheut? 

"Also ich hätte es lieber, wenn Aiden und die ganze Clique dabei gewesen wären."

Flüstere ich Jaden vorsichtig zu. Er scheint wohl die Blicke auch bemerkt zu haben. 

"Ich auch. Aber es sind nur 2, 3 Tage. Du hast ja noch mich."

Er schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln, was ich nur mit einem Lächeln erwidere. 

"Es tut mir jedoch leid, dass ich dich gleich im Flieger alleine lassen muss."

"Ach, ich kriege das schon hin. So eingeschüchtert bin ich jetzt auch nicht."

Wir betreten den Flieger. Es ist wohl eher ein Privatjet der Firma. Jaden hatte mir bereits erklärt, dass er in einem abgetrennten Bereich vorne im Flieger mit seinem Bruder und Schwager sitzen und ich mit den anderen Angestellten im hinteren Bereich sitzen würde. Somit kann ich es auch nicht vermeiden bei Mr. Adams und Mr. Miller vorbeizugehen. Vor allem auch, weil wir beiden die letzten sind. Kaum betrete ich den Bereich sehe ich direkt in Mr. Adams Gesicht. Er scheint aber seine volle Aufmerksamkeit seinem Laptop auf seinem Schoß geschenkt zu haben. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie enttäuscht es mich, dass er nicht mal kurz aufschaut. 

"Ah Ms. Fraser. Es ist schön Sie mit auf dieser Reise zu haben."

"Da muss ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie mir die Chance geben dabei zu sein."

Noch immer ist es mir ein Rätsel, wie Mr. Miller und Mr. Adams sich gut verstehen können. 

"Ihnen einen angenehmen Flug."

Ich lächle freundlich zu Mr. Miller und sehe noch kurz zu Jaden, ehe ich diesen Bereich verlasse ohne Mr. Adams noch einen Blick zu würdigen. Somit betrete ich auch den Bereich, wo ich die anderen Kollegen treffe. Mit einer kurzen Begrüßung setze ich mich auf einen freien Platz, welcher sich relativ hinten befindet. Es macht mir jedoch nichts aus, dass ich alleine hinten sitze. Schließlich bin ich auch nicht so heiß darauf mir noch mehr Blicke reinziehen zu müssen. Ich schreibe Ben noch schnell eine Nachricht ehe ich mein Handy ausschalte. Ich hoffe nur, dass diese Reise nicht all zu sehr meine Nerven strapaziert.


I Want You 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt