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Leise konnte ich den Regen an die Scheibe prasseln hören. Ich konnte ganz deutlich sehen wie er das Glas hinunterlief. Und.,den Motor. Der Automotor war viel zu laut um sich in seinen Gedanken zu verlieren. Scheiß Wetter, nich?, fragte mich Matthew. Er war ein guter Freund von meiner Mom. Er sollte mich zum Flughafen fahren, von dort ich dann nach Griechenland zu meiner Tante fliegen sollte, die ich seit meinem 6. Geburtstag nicht gesehen hatte. Das war jetzt auch schon elf Jahre her. Es kamen jedes Jahr Geburtstagskarten mit einer Ballerina von ihr, obwohl ich nicht mal Ballett gemacht hatte. Ich frag mich auch immer noch warum sie nach Ialysos in Griechenland gezogen ist. Im Allgemeinen hatte ich echt keine Lust bei meiner Tante zu leben. Und alles nur, alles nur wegen meiner Mom. Sie ist vor einem Monat bei einem Autounfall gestorben. Ich vermisse sie. Sie war immer für mich da und hat mir alles verziehen. Egal ob sie mich beim Trinken erwischt, oder von der Polizei angerufen wurde als ich ein Snickers geklaut hatte. Sie ist spätestens nach einer Woche zu mir gekommen und hat gesagt, dass alles wieder gut wird. Ich bin ihr für meine Kindheit einfach so dankbar. Ich konnte ihr nie wirklich zeigen wie sehr ich sie liebe. Ich hatte meinen Vater nie kennengelernt und Mom wollte auch nie über ihn sprechen.Sie war so wunderschön gewesen. Ich spürte wie die Tränen meine Wangen hinunter liefen. Hey, Aridas hätte deine Mom nicht gewollt. Dass du dein Leben nicht mehr weiterlebst, sagte Matthew mitfühlend. Ja ich weiß. Es ist nur so schwer. Ich muss mich ablenken, sagte ich mehr zu mir selbst und steckte mir die Kopfhörer meines iPhones ins Ohr und schaltete auf volle Lautstärke. Hurt von Christina Aguilera klang in meinen Ohren. Schnell tippte ich weiter. Nicht, dass ich wieder zu heulen anfange. Nach drei Songs (Linkin Park, Demi Lovato und Camila Cabelo), schlief ich ein und wachte erst wieder auf als Matthew vergeblich versuchte in der Tiefgarage einzuparken. Hey, wenn du so weitermachst kannst du in einem verbeulten Mercedes nach Hause fahren, warnte ich ihn. Er sah mich lächelnd an und parkte dann endlich ein. Ich stieg aus und holte meine drei Koffer aus dem Kofferraum. Komm gib mir die, sagte Matthew und nahm mir zwei Koffer aus der Hand. Ich lächelte ich dankend an. Zusammen checkten wir ein und liefen zum Gate. Bist du aufgeregt?, fragte Matthew. Eigentlich nicht. Sie ist ja meine Tante. So schlimm kann sie ja nicht sein. Ich war ehrlich gesagt schon ein wenig aufgeregt, aber ich versuchte von außen nicht ängstlich zu wirken. Penelope kann manchmal schon ziemlich speziell sein, aber im Großen und Ganzen ist sie ein echt netter Mensch. Ich nickte und dann warteten wir still auf den Flieger. Als er kam umarmte mich Matthew. Pass auf dich auf, Große. Deine Mom wäre stolz auf dich! Da bin ich mir ganz sicher. Sie hat dich verehrt wie eine Göttin. Schreib mir mal wenn du Zeit hast ja?, er drückte mich noch einmal ganz fest, dann ließ er mich los und ich ging auf das Flugzeug zu. Als der Flieger startete sah ich noch einmal auf meine Heimat Seattle. Dann lehnte ich mich zurück und schlief ein.

Verloren im OlympWhere stories live. Discover now