꧁22. Bittere Kälte꧂

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Als ich Aufwachte, war ich noch etwas benebelt von der Bewusstlosigkeit.

Ich lag zusammengekauert auf einem harten Untergrund, während der kalte Wind meine leicht Schneenassen Haare durch die Luft peitschte.

Schließlich konnte ich wieder sehen und bemerkte, dass ich auf einem Steinboden lag, der gerade mal so groß war, dass ich mit eingezogenen Beinen liegen konnte.

Mit schmerzvollzogenem Gesicht, zog ich mich mit meinen Armen auf die Beine und bemerkte, das meine Hände von Schellen und einer Metallkette an diesem Untergrund befestigt sind.

Ich versuchte sie davon zu lösen.
Rüttelte und zog so heftig daran, dass meine Gelenke schmerzten, aber es änderte nichts. Ich blieb angekettet.

Die Platte auf der ich saß, war ein paar Zentimeter vom Boden entfernt und bewegte sich durch die darunter liegenden Reifen.

Schnell schaute ich mich um.
Rechts und links von mir gingen zwei Personen mit schwarzen Kapuzen, die mich sicherlich einschüchtern sollten und vor mir eine weitere.
Die, die Steinplatte auf der ich saß, problemlos hinter sich her zog.

Weit und breit war nichts.
Kein Haus, keine Wege oder Straßen.
Nur der scheinbar endlose Schnee.
Zumindest war das alles, was ich mit den Fackeln die, die beiden Kapuzen Typen hielten, erkennen konnte.

Ich versuchte mich zu beruhigen und nahm meinen ganzen Mut zusammen um ein paar Wörter raus zu bringen: ,,Wohin werde ich gebracht?"

Wahrscheinlich verstanden sie mich nicht wirklich, da der Wind meine Stimme fast komplett schluckte.

Die beiden Personen schauten sich an und da bemerkte ich, dass der von mir aus linke, der Mann von dem Fest war. Der merkwürdig-Mann.

,,Warum tut ihr das Maxim?", fragte ich und meine Stimme verlor jegliches Gefühl.

,,Ey, woher kennt die kleine deinen Namen ?", fragte der andere. Rechts von mir.
,,Sie muss ihn beim Fest gehört haben."

Der andere schaute nur verwirrt aber schien sich diesbezüglich nicht weiter zu interessieren oder auf jeden Fall nicht so, dass er es für nötig hielt nochmal zu fragen.

Ich sah ein, dass es nichts bringen würde noch eine dritte frage zu stellen, weil sie mir anscheinend nichts beantworten wollten.

Ich hatte die Möglichkeit einen von beiden wegzutreten aber ich wollte mir nicht noch mehr Ärger einbringen und ausmalen was sie danach mit mir angestellt hätten.

Also kugelte ich mich ein, was bei dieser Eiseskälte sowieso das beste war.
Und versuchte in meiner Verzweiflung die Tränen zu unterdrücken.

Meine Gedanken kreisten und hämmerten förmlich auf mich ein und ich hatte das Gefühl jeden Moment zusammen zu brechen.

Nicht einschlafen, alles aber nur nicht eingeschlafen dachte ich mir.
Denn wenn das passieren würde, dann würde ich womöglich erfrieren und nie mehr aufwachen.

Vielleicht wäre diese Art zu sterben besser als das, was mich im Reich des Tages erwartete.
Falls ich da überhaupt hingebracht werde.

Ich schüttelte mich, als könnte ich dadurch all die schrecklichen Gedanken von mir werfen.

Dann zog ich meinen Umhang fester und fing schließlich doch an zu weinen.

Das Reich der Raeles Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt