Kapitel 49

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-Marie-

Mein Vater fragt und fragt. Ich habe das Gefühl, jede seiner Fragen schon dreimal beantwortet zu haben.
"Marie, kommt du bitte kurz?" Lena's Vater steht in der Tür. Kurz schaut er skeptisch zwischen uns hin und her, sagt aber nichts.
"Klar, ich komme." Antworte ich und springe beinahe von meinem Stuhl auf. Ich glaube, ich war noch nie so froh, ihn zu sehen.
"Sorry, wenn ich störe..." beginnt er.
"Du störst nicht." Falle ich ihm ins Wort.
"Gut. Weißt du, wo deine Schwester ist?" Fragt er und mir gefriert das Blut in den Adern. Bitte nicht schon wieder! Das letzte, was ich heute will, abgesehen von dem Gespräch mit meinem Vater ist, Lena wieder den ganzen Abend zu suchen!
"Nein, keine Ahnung." Gebe ich zu. Beide en Erinnerungen, wie schlecht es ihr gestern Abend ging, wird mir auch nicht besser. Und jetzt ist sie alleine und hat niemanden, der ihr helfen kann. Obwohl....vielleicht ja doch.
"Was ist denn passiert?" Frage ich, da die Beiden ja zusammen aus dem Haus gegangen sind.
"Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit." Antwortet er.
"Darf ich fragen worum es ging?" Frage ich vorsichtig. So wie er jetzt drauf ist, kann man nie wissen, was kommt.
"Um ihren Freund. Hast du davon gewusst?" Fragt er ganz direkt.
"Ja, Lena hat es mir vor ein paar Tagen erzählt. Ich dachte, ich wisst Bescheid." Rede ich mich raus. Natürlich hat Lena unseren Eltern nichts von Paddy Kelly gesagt. Gut, ich an ihrer Stelle, hätte auch den Mund gehalten.
"Ich glaube, ich weiß wo Lena ist." Sage ich schließlich. Im Flur bin ich ja schon, also nehme ich mir meinen Schlüssel und laufe zur Tür. Ohne über meinen Besuch nachzudenken, gehe ich nach draußen. Ich hoffe, mit meiner Vermutung richtig zu liegen.

Auf dem Weg zu den Kelly's versuche ich Lena auf ihrem Handy zu erreichen. Ohne Erfolg! Wie automatisch, beginne ich zu rennen. Warum gehe ich schon wieder vom Schlimmsten aus? Das Klingeln meines Handy's lässt mich stoppen. Erleichterung macht sich in mir breit, als ich Lena's Nummer erkenne. Ehe ich den Anruf annehme atme ich noch ein paar mal tief durch.
"Hey, wo bist du?" Frage ich sofort.
"Warum rufst du so oft an?" Fragt Lena zurück, ohne meine zu beantworten.
"Wo bist du?" Wiederhole ich, dieses mal mit mehr Druck in der Stimme. Sie soll hören, wie ernst es ist.
"Wahrscheinlich genau da, wo du mich vermutest." Antwortet sie motzig.
"Gut, dann bleib da! Ich bin gleich da!" Danach lege ich auf. Die Diskussion können wir gleich persönlich weiter führen.

Cover The RoadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt