Destiny || MPK ✔️

Kapitel 23

"Maite, was ist los? Du hast mich angerufen? Geht es Joelle gut und dem kleinen auch?"

_______________

Ich starrte Maite einfach nur an und ahnte Schlimmes. Sie machte zwar keine Anstalten, irgendetwas zu sagen, weinte aber mittlerweile. Gerade als ich sie in Arm nehmen wollte, stellte sich Pino zu uns. Er tippte was auf seinem Handy herum.

"Ach und weißt du noch was das Schönste ist? Es ist, wenn du wieder auf der Arbeit erscheinst und dir dann jeder sagt, dass du nach Babypuder riechst. Du wirst diesen Geruch lieben. Das ist wirklich unglaublich. Wenn du dein Baby vorsichtig an deine Brust drückst und dann behutsam einen Kuss auf die Stirn oder auf die nch weiche Kopfhaut drückst und dann diesen Babygeruch einatmest. Das hat echt Scuchtpotential!"

Er blickt von seinem Handy auf und verstummt, beim Anblick von Maite's Gesicht sofort.

"Scheiße, was ist passiert?", fragt er dann schockiert.
Ich zog Maite an mich heran und versuchte sie so ein wenig zu beruhigen. Mich beunruhigte echt, dass sie mir nicht mal in die Augen sehen konnte.

"Komm, setz dich lieber hin. Du bist weißer als die Wände hier.", kam jetzt von Pino, der sie vorsichtig auf eines der Stühle setzte.

"Soll ich einen Arzt holen?", fragte ich besorgt und strich ihr über den Rücken. Sie jedoch, schüttelte nur den Kopf.
"Nein. Mir geht es gut."
"Was wollte der Arzt denn eben von dir?"

Ich seufzte und blickte auf den Strauß. Ich bin gefühlt 10 Jahre durch ganz Köln gefahren, bis ich anständige und frische Rosen gefunden habe. Das alles hätte nur halb so lange gedauert, hätten mich icht so viele erkannt. Ich liebe meine Fans ja, aber es gibt Momente wo ich mir einfach nur wünsche, ein ganz normaler Niemand zu sein. Einfach mal normal in der Stadt bummeln gehen oder irgendwo einen Kaffee trinken. Ich muss zugeben, manchmal bin ich wirklich genervt aber die meiste Zeit freut es mich eigentlich schon, ein Teil von deren Leben zu sein. Das ist nicht selbstverständlich.

Ich zucke kurz zusammen, als das Klingeln von Pino's Handy mich aus meinen Gedanken reißt.

"Das ist meine Frau. Ich glaube, ich sollte jetzt lieber gehen. Wir sehen uns morgen!" Ich umarmte ihn noch kurz und drehte mich dann zu Maite um.

"So, würdest du mir jetzt bitte verraten, warum du hier sitzt und nicht bei Joelle und was dieser Arzt von dir wollte? Was hat er dir gesagt, dass du so reagiert hast?" Ich warte auf eine Antwort, sie jedoch starrt mich nur an.

"Hallo? Maite, was ist denn-"
"Dein Kind." Sie holt tief Luft und ihre Augen füllen sich erneut mit Tränen.
"Euer Kind...es..." Mir bleibt die Luft weg und ich muss augenblicklich schlucken. Ich hocke mich vor Maite und greife nach ihren Händen.

"Maite, was ist mit meinem Baby?"
"Ich...Ich saß im Zimmer. Bei Joelle und dann ging alles so schnell." Ich seufzte genervt.
"Rede doch nicht in Rätseln. Das macht mich fertig! Sag doch einfach, was los ist!" Ich ertappe mich dabei, wie ich lauter geworden bin und beruhige mich dann schnell wieder. Sie zuckt nur mit der Schulter.

"Ich versuch's ja aber du lässt mich doch nicht ausreden." Ich hebe meine Hände in die Höhe und signalisiere ihr, dass sie fortfahren soll.
"Es hat dann angefangen zu piepen und dann kamen auch schon die ganzen Ärzte reingestürmt. Sie haben Joelle dann mitgenommen." Maite verstummte und drehte ihren Kopf zur Seite.

"Ich habe hier dann ewig gewartet."
"Warum hast du mir denn nicht bescheidgesagt? Und wie geht es ihr jetzt? Ist sie aus dem OP schon raus?" Maite blickt wieder zu mir.

"Ja. Ihr geht es gut." Ich atme erleichtert aus.
"Aber..." Ich weiß, dass das noch nicht alles war. Plötzlich springt sie auf und geht dann an mir vorbei.

"Maite, ich bekomme gleich einen Nervenzusammenbruch.", sage ich und stehe auch auf, drehe mich zu Maite und vergrabe meine Hände in der Hosentasche.

"Herr Kelly?" Ich drehe mein Kopf zur Seite. Vor mir steht der Arzt, der vorhin mit Maite gesprochen hatte. Diese atmet aus, fast so als wäre sie erleichtert, dass er jetzt hier ist.

"Kann mir jetzt mal endlich jemand sagen, was mit meiner Frau und meinem Kind los ist?" Der Arzt nickt nur.
"Also, ich ähm...ihre Frau wurde nochmal operiert aber sie hat alles gut überstanden. Ich kann Ihnen sogar sagen, dass es ihr jetzt wirklich viel besser geht." Maite räuspert sich. So als würde sie verhindern wollen, dass er etwas ausspricht. Er lässt sich aber nicht weiter beeirren und fährt einfach fort.

"Da die zusätzliche Belastung...ähm...Also da ihre Frau jetzt nicht mehr zusätzlich belastet wird geht es ihr gut."
"Welche zusätzliche Belastung?", will ich jetzt wissen. "Ihre Frau war ja schwanger..-"
"Entschuldigen Sie aber wie haben Sie mein Kind bezeichnet? Als zusätzliche Belastung?", fahre ich ihn an. Kurz darauf erinnere ich mich, was er eigentlich gesagt hat. Ihre Frau war ja schwanger...

"Was meinen Sie mit sie war schwanger?"
"Paddy, es tut mir so leid. Ich habe es die ganze Zeit versucht dir zu erklären." Maite stand nun wieder vor mir.

Ich schluckte nur und ließ mich auf die Stühle hinter mir fallen. Ich hörte noch, wie der Arzt versuchte auf mich einzureden und auch Maite sagte noch irgendetwas aber ich nahm nichts mehr war.

Irgendwann ist der Arzt dann gegangen und Maite setzte sich zu mir. Sie legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel. 

Ich spürte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten.

Ich habe so lange darauf gewartet, dass wir endlich ein Kind bekommen und jetzt soll das einfach so vorbei sein?
Mein Kind war jetzt tot und ein großer Teil ist sicherlich mit ihm gestorben...