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Die Schule dauerte einfach viel zu lange. Die Stunden zogen sich wie Kaugummi. Es wirkte wie eine Unendlichkeit. Vor allem der Literatur Kurs mit Cave, Gabe und Cara war eine Herausforderung. Obwohl Cara wirklich nett war und sie sich zu mir setzte, als ich ganz alleine in der Klasse saß. Aber alles wurde unangenehm als Gabe und Cave sich hinter uns setzten. Ich spürte Caves Blick auf meinem Rücken und mein Körper wurde unruhig. Seine Blicke hinterließen prickelnde Stellen, Gänsehaut überkam mich. Auf meiner Zunge lagen tausende unbeantwortete Fragen, die nur darauf warteten, ausgesprochen zu werden. Die Konzentration lag auf den Fragen und nichts konnte mich davon abhalten. Nicht einmal der Unterricht von Mr Harrington konnte mich von den vielen Fragen in meinem Kopf ablenken. Ich hatte Theorien aufgestellt und gleich wieder verworfen. Ungläubige, absurde Theorien, die jedes Mal zu dem gleichen Ergebnis führten. Alles nur Schwachsinn.
Dass Cave ein Alien war, war meine erste Eingebung. Vielleicht war er ein mystisches Wesen, aber das war noch viel absurder. Cave und ein anmütiges Wesen passte nicht zusammen? Das war wie Gelb und Blau, es passte einfach nicht. Die Theorie schmiss ich sofort wieder beiseite.
Den ganzen Schultag redete ich nur mit Gabe und Cara. Cave ignorierte mich als wäre nichts in der vergangenen Nacht geschehen, und Ade und Anna waren nicht in der Schule. Cara war wirklich nett, wir verstanden uns gut.
„Ein Freund, macht diesen Samstag eine Party. Magst du mit uns dort hingehen?", fragte mich Cara, als wir zu Mittag aßen. Ich musste kurz überlegen, willigte dann jedoch ein. Sie freute sich und meinte, dass sie und Gabe mich abholen würde. Diesmal bestätigte mir Gabe, dass auch wirklich er mich abholen würde. Dabei glitt mein Blick zu Cave, der in einem Buch seine Gedanken vertieft hatte.
Nach dem letzten Kurs packte ich meine Sachen in den Spind und verließ die Schule. Auf dem Parkplatz stand bereits Liz neben ihrem Auto und telefonierte hysterisch. Ihre Lippen formten sich zu einem „Hey", als sie mich sah und ich begrüßte sie ebenfalls leise. Ich setzte mich in der Zwischenzeit schon ins Auto und überlegte eine To-do Liste, die ich noch abarbeiten musste. Erstmal musste ich für den Literatur Kurs einen Aufsatz über einen Dichter verfassen. Ich musste einen Essay darüber schreiben, wie sich das Leben in Büchern in den letzten hundert Jahren verändert hat und zum Schluss sollte ich meinen Dad mal wieder anrufen. Seit ich in Quenton wohnte, hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Und langsam vermisste ich ihn schon.
„Mein Chef hat auch immer etwas auszusetzen", brummte Liz als sie nach etlichen Minuten endlich seufzend ins Auto stieg.
„Warum?"
Sie lachte. „Jetzt beklagt er sich, dass das Café das reinste Chaos ist." Sie schüttelte den Kopf. „Jetzt machen wir uns erstmal einen tollen Nachmittag." Auch wenn sie nicht wollte, dass man ihr etwas ansah, aber ich merkte, wie ihr das Gespräch mit ihrem Chef zu schaffen machte.
Liz war eine grauenhafte Fahrerin. Früher haben Dad, Mum und ich uns immer darüber lustig gemacht, wie sie in der Lage war, die Führerscheinprüfung zu bestehen. Mum... Wir redeten seit Ewigkeiten nicht mehr über sie. Aber ich dachte oft an sie. Vorallem hier in Quenton spaziert sie öfters in meinen Gedanken herum, als ich mir wünschen würde. Auch wenn sie es nicht verdiente, dass ich meine Gedanken an sie verschwendete, wünschte ich mir ab und zu, sie wäre noch da. Aber trotz der Tatsache, dass meine ganze Kindheit nur mit schlechten Erinnerungen gefüllt war, was ihr ganzer Verdienst war, war ich traurig. Eine Mutter sollte für ihr Kind da sein. Sie sollte miterleben wie es aufwächst und Erfahrungen macht.
Aber ich hörte auf über meine Mum nachzudenken und kümmerte mich eher darum, dass Liz bloß keinen Unfall verursachte.
„Meine Freunde haben mich am Samstag auf eine Party eingeladen. Darf ich dort hin?", fragte ich meine Tante kurz bevor sie auf den Parkplatz neben der riesigen Mall einbog. Ich hatte Mall kleiner in Erinnerung. Früher war sie nur so ein Ort, an dem ab und zu eingekauft oder gegessen wurde, aber nun war sie dreimal so groß.
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Engelsgeflüster
Paranormal≫Als die Engel sprachen erfüllte pure Energie den düsteren Wald um mich. Das Licht übernahm an Oberhand, die Finsternis wurde vollkommen ausgelöscht. ≪ ✦ ✧ ✦ Eine Welt voller dunkler Mächte und gütigen Engeln war bisher nur in Büchern beschrieben, a...