Die restlichen Tage flogen nur so an mir vorbei. Übermorgen war es endlich soweit. Mein Geburtstag war fast da und ich freute mich so sehr. Lilien hatte mir ein Versprechen abgerungen. Ich sollte mit ihr meinen Geburtstag verbringen. Sie meinte sie hätte eine Überraschung für mich. Ich war gerade erst aufgestanden als es auch schon klopfte. Lilien sprang ins Zimmer und umarmte mich. „Du brauchst ja Ewigkeiten um fertig zu werden. Wie lange wolltest du mich denn noch warten lassen?" lachte sie. Was meinte sie denn? Ich muss wohl sehr verwirrt geschaut haben denn sie schnipste mir gegen die Stirn. „Willst du mir etwa sagen, dass du unsere Verabredung vergessen hast? Wir wollten doch heute den Tag auf dem Trainingsareal verbringen." Jetzt fiel es mir wieder ein. Ich entschuldigte mich und machte mich fertig. Falas war etwas sauer, das ich zu spät gekommen war, doch er vergab mir schnell mit einem Lachen. „Auch wenn du etwas Besonderes bist werde ich nicht zaghaft mit dir umgehen. Du magst den König besiegt haben, was beeindruckend war, aber du musst trotzdem an deinen Fähigkeiten arbeiten. Du wolltest so gut wie wir Elben kämpfen können und das ist nicht einfach. Auch wenn du uns ähnelst, musst du dich anstrengen und üben. Heute habe ich jemanden eingeladen euch zu trainieren. Er hat mit Freuden zugesagt. Er übt heute mit euch das Bogen schießen und Parkour." Er pfiff und ein mir bekanntes Gesicht lächelte mich an, Legolas. Ich freute mich. Er war einer der Besten, vor allem beim Bogen schießen. „Was für eine Ehre vom besten Bogenschützen trainiert zu werden." Ich verbeugte mich und sah ihn neckisch an. Er hatte es zum Glück nicht falsch aufgefasst und verneigte sich ebenfalls spöttisch vor mir. „Ich muss mich in Acht nehmen. Ihr habt meinen Vater besiegt. Das schafft nicht jeder." Wir lachten zusammen und machten uns auf den Weg zu den Zielscheiben.„Du musst noch etwas mehr in die Knie gehen. Nein nicht so. Warte ich helfe dir." Ich hatte schon viele Lehrer und Trainer erlebt aber er war wirklich was anderes. Er war strenger als alle anderen, trotzdem erklärte er es in einem normalen Tonfall und sagte einem immer was man falsch gemacht hatte. Jetzt kam er auf mich zu. „Nimm die Grundhaltung ein." Ich stellte mich hin und er fing an meine Arme und Beine zu drücken und zu verdrehen. „So, jetzt noch etwas mehr in die Knie gehen und den Arm der die Sehne hält noch etwas höher halten. Perfekt!" Ich stand nun sicherer und ließ los. Der Pfeil traf direkt ins Schwarze. Ich jubelte und fiel Legolas um den Hals. Er lachte mich an. Er sah seinem Vater so ähnlich. In den letzten Tagen hatte ich keine Gelegenheit gehabt ihn zu sehen. Ich wollte so sehr zu ihm. Ich seufzte leise und stellte mich wieder hin. Ich nahm dieselbe Pose ein und schoss. Ich traf wieder. Ich wiederholte es mehrmals bis ich von allein sicher schießen konnte. „Legolas! Ich möchte versuchen im Laufen zu schießen. Muss ich dabei etwas beachten?" Er erklärte mir wie ich es anstellen musste und zeigte dann auf eine sich bewegende Zielscheibe. Ich atmete durch und fing an zu laufen. Ich wurde immer schneller und rannte regelrecht. Ich vergewisserte mich alles so zu tun wie Legolas es mir gesagt hatte und schoss. Ich traf perfekt und sprang jauchzend umher. „Übe noch etwas weiter und dann machen wir uns in den Wald auf. Du willst doch den Parkur laufen?" Ich tat wie mir geheißen. Ich traf immer und war stolz auf mich. Als dann auch Lilien fertig war mit üben, gingen wir in den Wald. „Ist es nicht gefährlich hier zu sein? Ich mache mir etwas Sorgen wegen den Spinnen." Ich sah Legolas an. Er sah mich belustigt an. „Ich weiß, dass du sie nicht besonders leiden kannst. Aber wir gehen in einen Bereich, der von ihnen nicht betreten wird. Mach dir also keine Sorgen, und falls doch etwas passieren sollte, passe ich auf dich auf. Falas ist ja auch da und wenn du meinen Vater im Kampf besiegen konntest, wirst du mit diesen lästigen Kreaturen auch fertig." Er klopfte mir auf den Rücken und lief weiter. Er hatte ja Recht, trotzdem kostete es etwas Überwindung immer weiter in den Wald zu gehen. Am Ende waren wirklich keine Spinnen aufgetaucht und ich hatte bewiesen, dass ich Kräfte besaß. Ich hatte nämlich ausversehen alle meine Begleiter aus den Baumkronen auf den Waldboden befördert. Ich weiß gar nicht mehr wie ich es tat, Falas wies mich zurecht, dass ich mir keine Mühe gäbe während ich versucht hatte auf den Baum zu klettern. Ich war wütend geworden und hatte seine Hand wegschlagen wollen. Mit Schwung holte ich aus und schlug einen Bogen mit meinem Arm. Plötzlich kam ein mächtiger Windstoß von der Seite und riss sie alle zu Boden. Glücklicherweise landeten sie alle auf ihren Füßen, wie Katzen dachte ich. Ich entschuldigte mich natürlich und versuchte nun noch mehr mich einfach nur auf das Klettern, Laufen und Springen zu konzentrieren. Ich hoffte wirklich, dass mir jemand helfen würde wenn ich meine vollständige Kraft zurückerlangt hatte. Es zu kontrollieren war wirklich schwieriger als angenommen. Ich spürte etwas seltsames immer wieder durch meinen Körper fahren. Als der Tag sich dem Ende neigte war ich völlig fertig. Ich hatte mich wirklich verbessert und konnte mit allen anderen mithalten. Wir gingen zusammen zurück und mit einem Lob von Falas und Legolas verließen Lilien und ich das Areal. Wir schlenderten durch die Gänge als Tauriel auf uns zu kahm. Mir fiel auf, dass wir noch gar nicht viel miteinander geredet hatten. Jetzt wollte ich sie kennenlernen. Sie verbeugte sich leicht. „Fräulein Estel, verzeiht mir die Unterbrechung aber der König wünscht Lilien zu sprechen. Sie soll zum Thronsaal kommen." Ich sah Lilien an und sagte ihr sie solle ruhig gehen. Sie verließ mich und ich war nun allein mit Tauriel. „Weißt du, du musst nicht so förmlich sein mit mir. Sag einfach Estel, ja? Das passt mir lieber. Ich würde dich gern etwas besser kennenlernen, wäre das möglich? Jetzt? Und sei nicht so angespannt. Ich bin ein ganz normales Mädchen, dass sich unterhalten will." Ich versuchte mich an Hundeaugen. Sie war zunächst verwirrt doch lachte dann und wir gingen zusammen in einen der vielen Gärten. Wir erzählten lange und ausgiebig. Ich erzählte ihr von meiner Welt und was ich alles erlebt hatte. Sie erzählte mir dafür von ihrem Leben, wie sie hierher kam und was sie alles erlebt hatte. Am meisten freute sie sich, dass ich beeindruckt war das sie die Anführerin der Wachen war. Sie erzählte mir auch einiges über Legolas und ihre Freundschaft. Sie wusste, dass er sie sehr mochte und er sich mehr erhoffte. Mir sagte sie, dass sie sich geehrt fühle aber nicht dasselbe empfinden würde. Sie war sehr ratlos darüber. Ich überlegte, ob ich ihr das mit Kili erzählen sollte. Am Ende umschrieb ich erst alles und half ihr sich über ihre Gefühle klar zu werden. Vor allem von mir, dem Mädchen das sich nicht einmal selbst über ihre Gefühle klar war. Dennoch war es mir wichtig ihr zu helfen. Ich nahm mir vor auch mit Legolas darüber zu reden. Schließlich erzählte ich ihr sozusagen die Zukunft. Sie war zunächst sprachlos doch dann lächelte sie leicht. „Ich danke dir für dieses Gespräch. Es hat mir sehr geholfen. Wenn es wirklich zu dem Treffen mit dem Zwerg kommen sollte, dann weiß ich dass ich keine Angst um meine Gefühle haben muss. Danke Estel, du bist wirklich die Hoffnung eines jeden." Sie umarmte mich und verabschiedete sich. Ich glaube ich habe eine neue Freundin gewonnen. Ich beschloss ebenfalls zu gehen und traf kurz vor meinem Zimmer Lilien an. „Na endlich! Ich habe schon ewig auf dich gewartet. Ich muss dir was sagen." Sie zog ungeduldig an meinem Arm und brachte mich in mein Zimmer. Dort angekommen drehte sie sich zu mir um und sah mich etwas komisch an. „Ich hatte dir ja gesagt, dass ich eine Überraschung für dich habe und du mit mir deinen Geburtstag verbringen sollst, stimmt's? Ja also, unser Plan erfährt eine kleine Änderung. Wir verlegen die Überraschung auf den morgigen Tag. Ich habe etwas sehr wichtiges an deinem Geburtstag zu erledigen also kann ich da nicht. Es tut mir wirklich leid, bitte sei nicht böse." Sie kratzte sich am Kopf und sah mich verlegen an. Ich starrte nur in ihr Gesicht und antwortete nicht. Wie jetzt? Ich hatte mich schon auf diesen Tag gefreut und nun musste sie weg? Thranduil musste ihr wohl eine Aufgabe erteilt haben. Wie schade. Ich sah trotzig auf den Boden und schmollte. Sie sah dies und umarmte mich kurz, ehe sie begann mich durch zu kitzeln. Wir kugelten uns am Boden und ich war wieder fröhlich. Sie wollte mir nicht sagen, was das für eine wichtige Sache war die sie tun musste. Sie blieb noch eine Weile bei mir ehe sie zur Tür ging und sich nochmal zu mir wannt. „Morgen heißt es ausschlafen. Danach beginnt die Überraschung. Ich hole dich ab." Sie lächelte mir noch einmal zu und ging. Ich war nun zu neugierig um zu schlafen. Also ging ich ins Bad und in das Becken. Ich hatte ein Buch aus dem Regal mitgenommen und las auf dem Vorsprung. Irgendwann wurde ich dann doch müde und ging zu Bett. Ich träumte von der Geschichte die ich gelesen hatte und war gespannt auf morgen.
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Lied meines Herzens
FanfictionSie lebt in einer Welt in die sie nicht gehört. Sie wird gemieden und ist allein. Sie leidet ihr Leben lang. An die Liebe glaubt sie schon lange nicht mehr. Sie ist einsam und flieht in ihre Fantasiewelten. Sie wünscht sich fort, weit weg von alle...