34✘Kapitel

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Meine vor Kälte erschaudernden Haare treffen auf meine Haut, wie Peitschenhiebe

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Meine vor Kälte erschaudernden Haare treffen auf meine Haut, wie Peitschenhiebe. Sie versperren mir die Sicht auf die dunkle Gasse und den erfrierenden Wind, der sich wie Eisfinger unter meine Kleidung schiebt und jeden Zentimeter von mir in die Schwärze ziehen möchte.

Ich fühle mich dreckig von dem Rauch, dem Schweiß, von Alarith Berührungen. Ich fühle mich wie eine Betrügerin. Eine elendige Schwindlerin die ihn in eine Falle lockt. Er soll unerreichbar sein? Ich habe ihn durch nicht einmal ein paar Tage all seinen Gegnern ausgeliefert oder was auch immer er verbockt hat, dass man sich an ihm rächen möchte. Ich hätte auf Abstand gehen sollen, ich hätte rennen sollen, als es noch ging. Als es noch möglich war, weil ich es noch zulassen konnte zu rennen. Weil ich nichts vermissen oder zurückgelassen hätte.

Aber ich werde nicht der Grund dafür sein, dass er zu Boden geht.

Meine Schritte werden schneller, als ich das Zittern meiner Lungen wahrnehme.

Meine Schritte werden schneller, als ich das Treppenhaus erreicht habe, als ich automatisch die Luft anhalte um die Gerüche zu unterdrücken, als ich automatisch meinen Blick gesenkt halte, als mir die Bilder von Alarith und mir vor Augen kommen. Scheiße verdammt, ich mache mich nicht Abhängig von einem Mann! Ich lege mich auf keinen fest. Ich lebe für mich! Ich muss überleben und nicht darauf achten, ob ich andere verletzte oder ob andere verletzt werden.

So war es schon immer und so wird es auch

Meine Finger fahren in meine Haare, stoppen aber zeitgleich damit an ihnen zu zerren, wie meine Schritte verstummen. Ich brauche eine Weile um den Mann an meiner Haustür zu erkennen, bis mein Mund urplötzlich austrocknet und sich seine Miene ins Unermessliche verdüstert.

"Sie!" Meine Hände heben sich abwehrend, lassen mich einen Blick in meine Tasche werfen um sowohl meine Waffe zu suchen, als auch das restliche Geldbündel von Theo. "Ich habe das Geld." Erkläre ich hastig, weiche aber einen Schritt nach hinten aus, sodass ich ins Schwanken gerate, da ich damit eine Stufe tiefer sinke. Doch als sich zwei Hände um meine Schulter legen und mich daran hindern weiter nach hinten zu stolpern, kann ich förmlich spüren wie mein Herz aussetzt. Trotz all der Widersprüchlichkeit die ich in meinen Gedanken zustande gebracht habe, trotz all der Ernsthaftigkeit Alarith nicht weiter hineinzuziehen, da könnte ich kaum beruhigter sein, als ich den Halt um meine Schultern spüre.

Zumindest für einen Moment.

Denn für den nächsten erkenne ich den Unterschied zu Alarith' Handgriff. Der Griff um mich ist zu sanft, zu distanziert, zu pragmatisch.

Das hier ist nicht Alarith und als ich mich umdrehe und in Keathons Augen schaue wird mir regelrecht übel, ihn überhaupt in meiner Nähe zu wissen. "Sie wird aus der Wohnung verschwinden, geben Sie ihr nur einen Moment ihre Sachen zu holen." Sprachlos schaue ich ihn an, jedoch ignoriert er mich gewissentlich, sodass ich mich von seinem Griff losreiße und meine Jacke richte, während mich mein Vermieter finster nieder zu starren versucht. "Ich gebe ihr verdammte zehn Minuten, dann will ich sie nie wieder hier sehen." Tränen stechen mir in meine Augen, als mir damit bewusst wird, dass ich auf der Straße sitze. Wortwörtlich. Ich habe meine letzten dreihundert Dollar in meiner Tasche. Ich kann mir nichts leisten, nichts kaufen.

The Beauty and the CriminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt