19. Kapitel

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Er zog mich unsaft ins Auto und schloss die Beifahrertür. Dann joggte er ums Auto rum und setzte sich neben mich.

Er blickte mich lange von der Seite an und schüttelte dann leicht seinen Kopf. "Emma, wie konnte sowas passieren? Als ich erfahren hatte das du nicht mehr im Waisenhaus bist, hatte ich mir mächtig Sorgen gemacht! Aber das du sowas machen würdest..."

Er blickte mich traurig an und drückte aufs Gaspedal. Das Auto setzte sich in Bewegung. Ich sagte nichts.

Irgendwann hielt er an. Ich blickte aus dem Fenster und sah das Waisenhaus.Ein Korzreiz überkam mich.

Christof sah mich bemitleidend an und murmelte was, wie "Tut mir leid." Ja, Christof. Kennt ihr den auch noch?

Christof, der Polizist, der der mich dazumal ins Waisenhaus gebracht hatte.

Der Christof, der mein Leben zur Sau gemacht hatte. Wieder so eine Person. Konnten die Menschen endlich mal aufhören mein Leben zu versauen und sich überhaupt einzumischen?

Wir betraten die Eingangshalle. Es roch immer noch wie beim ersten mal.

Irgendeine Frau kam zu uns und Christof redete mit ihr, worauf sie mich an der Hand nahm und nach oben führte.

Ich musste die ganze Zeit an Diman denken. Was denkt er bloss von mir? Er hatte sich bestimmt Sorgen gemacht. Und ich kam einfach nicht.

Ich war so etwa fünf Wochen im Waisenhaus.

Murii war nicht mehr da. Sie wurde von irgendjemandem adoptiert. Ich hoffe sie hatte Glück dabei.

Ich hatte eigentlich keine richtigen Freunde mehr. Ich war einfach der Aussenseiter und ehrlich gesagt kümmerten mich die andern nicht gross.

Irgendwann während dem Mittagessen kam die Direktorin zu mir und ich begleitete sie in irgendeinen Raum. Ich musste irgendwelches Zeugs durchlesen, unterschreiben und dann kam ich zu meinen neuen Eltern.

Ich hatte nicht mal Zeit mich zu verabschieden. Okey... ich hatte eigendlich niemanden von dem ich mich verabschieden konnte.

Jedenfalls lebe ich jetzt bei meinen neuen Eltern. Sie sind okay und ich habe es eigentlich ganz gut getroffen, aber ich denke fast jeden Tag an Diman. Was ist bloß aus ihm geworden?

Irgendwann mal habe ich mich zusammen gerafft und einen Brief geschrieben an ihn, um ihm zu erklären, weshalb ich nicht mehr kam. Ich hatte den Brief in einen weissen Umschlag getan und die Adresse aufgeschrieben. Da ich ja auch mal da gewohnt hatte, war das kein Problem.

Hinten drauf habe ich meine neue Adresse als Absender verewigt.

Jedoch habe ich den Brief nie abgeschickt. Ich hatte glaube ich Angst vor der Antwort. Das er mir nicht glaubt, oder mir überhaupt nicht zurück schreibt.

Doch heute war mein 16. Geburtstag. Es war jetzt genau ein Jahr her, als ich weg ging. Ich packte den Brief ein und lief zur Post. Ihr wollt nicht wissen, wie lange ich vor diesem Briefkasten gestanden bin. Eine kurze unüberlegte Bewegung und der Brief war durch den Schlitz

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tjaaaa....

After life nähert sich immer mehr dem Ende zu...

Das nächste Kapitel wird der Brief sein und dann kommt schon der Epilog.

Ich werde aber auch noch ein Dankeschön-Kapitel an alle aktiven Leser und die die mich unterstützt haben machen.

Also das war eigentlich das letzte 'richtige' Kapitel...

Ich heul schon fast...

Also bis zum Brief-Kapitel, meine Verrückten...

Lina

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt