Als Freya am folgenden Morgen die Augen öffnete, schienen die Sonnenstrahlen schon beträchtlich stark durch die kleinen Fenster. Sie gähnte und einen Moment später drangen Geräusche an ihre Ohren. Sie kamen von draußen und ließen vermuten, dass dort bereits das übliche morgendliche Treiben herrschte. In dem Raum, in dem sie noch immer lag, herrschte jedoch ungestörte Stille. Freya schob sich die Decke von den Beinen und setzte sich auf. Sie rieb sich die Augen und sah hinunter auf ihre Füße. Am Fußende des Bettes standen ihre Stiefel. Sie streckte den Arm danach aus und zog sie über die Füße. Sie konnte nicht recht verstehen, wieso sie niemand geweckt hatte. Jeff hatte immerhin gesagt, sie dürfte an diesem Morgen gehen. Dann hätte sie doch auch an diesem Morgen wieder mit der Arbeit anfangen können.
Freya zog sich die Jacke über und verließ das Gehöft. Genau wie sie vermutet hatte, herrschte munteres Treiben auf der Lichtung. Vor dem Gehöft unterhielt sich ein Sani mit einem der Schlitzer. Beachtung schenkten sie ihr allerdings nicht, als sie an ihnen vorbei ging. Freya bahnte sich den Weg zu den Feldern, wo ebenfalls fleißig gearbeitet wurde. Egal, in welche Ecke der Lichtung sie sah, nirgends war jemand zu sehen, an den sie sich wenden konnte, um zu fragen, wo sie helfen sollte. Dabei lief sonst wenigstens Alby den ganzen Tag draußen herum. Aber jetzt...nichts.
Die ganzen anderen Jungen wollte sie nicht ansprechen. Weder wollte sie sie aus der Konzentration bringen, noch wollte sie ihnen ihre Hilflosigkeit offenbaren. Als sich an der Situation jedoch nichts änderte, kam sie nicht länger drum herum und rang sich dazu durch, einen Wurzelseppen mit langen, zerzausten Haaren anzusprechen. Sie tippte ihm auf die Schulter, worauf hin er den Kopf hob und sie angrinste, womit er ihr gleichzeitig einen Blick auf die schiefen Zähne gewährte, auf den sie gut hätte verzichten können.
"Hey, ähm, ich suche Alby, kann ihn aber nicht finden. Du weißt nicht zufällig, wo er ist?"
Der Junge schüttelte den Kopf. "Sorry, keine Ahnung."
Freya nickte, wobei sie sich zwang, trotz ihrer Enttäuschung zu lächeln. "Okay. Danke trotzdem." Sie drehte sich um und entfernte sich von den Arbeitern, um ein Seufzen auszustoßen. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Sie konnten sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!
Sie draußen zu suchen war zwecklos, also gab sie es auf. Sie beschloss, erst einmal Bratpfanne zu fragen, ob er noch was zum Frühstücken übrig hatte. Sie ging in die Küche, wo deutliche Spuren des Frühstückstumultes zurückgeblieben waren. Ganz wie sie vermutet hatte, war jedoch keine Menschenseele mehr dort.
Seufzend schob Freya die Tür hinter sich ins Schloss und machte ein paar Schritte in den Raum. "Hallo?" Sie ging langsam weiter und schob sich zwischen den Tischen entlang, auf denen noch mehrere Teller, Besteck und Becher verteilt lagen. Eigentlich war Frypan etwas zügiger beim Aufräumen, allerdings schien er sich an diesem Morgen verdächtig viel Zeit damit zu lassen.
Sie stieß mit dem Fuß gegen etwas und zuckte erschrocken zusammen. Sie sah runter und ihr Blick fiel auf eine Schale, die am Boden lag. Über sich selbst beschämt, ging sie in die Knie und hob die Schale auf. Sie stellte sie auf den Tisch, als im selben Moment ein schepperndes Geräusch ertönte. Sie hob den Kopf und ging in die Richtung, aus der besagtes Geräusch gekommen war. An den Schränken mit Küchengeräten und restlichen Zutaten, stand Frypan mit einer Kelle in der Hand und rieb sich fluchend den Hinterkopf. Eine Welle des Triumphes überkam Freya. Wenigstens einer, der sich nicht verdünnisiert hatte. "Bratpfanne?"
Der Junge drehte sich um und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er sie sah. "Freya, du bist wieder auf den Beinen."
Sie lächelte.
"Was kann ich für dich tun?" wollte Bratpfanne wissen.
"Mich hat heute Morgen niemand geweckt. Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht noch einen Rest Frühstück entbehren kannst und ob du weißt, wo ich Alby finde." sagte Freya.
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The Maze Runner
FanfictionSie wacht auf. Sie sieht nichts. Weiß nicht, wo sie ist, weiß nicht, was passiert ist, weiß nicht, wer sie ist. Lärm. Dann Stille. Gefangen in einer Kammer voll Dunkelheit. Keine Erinnerungen. Nichts, worin sie sich sicher sein kann. Nur eins. Angst...