Kapitel 9

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Bald war die schwarze Festung in Sicht.
Endlich war die Reise beendet und die Ausbildung würde weiter gehen. Diese Gedanken teilten die vier und sie waren froh endlich ihr Ziel erreicht zu haben.

Die Pestländer waren unter der Kontrolle der Geißel und das hieß für sie, sichere Wege. Kein andauerndes Umschauen nach möglichen Feinden oder Angreifern. Erleichterung überkam ihre Gemüter und die Anspannung fiel von ihnen ab, vorerst.

Bei der Festung angekommen, landeten sie auf einer großen Fläche, wo sie ein grimmig dreinblickender Blutelf bereits erwartete.
„Wurde ja auch mal Zeit. Ich dachte schon ihr wärt der Horde zum Opfer gefallen, oder schlimmer noch der Allianz."


Die vier sahen sich verwirrt an. Hatten sie einen Zeitplan, von dem sie nichts wussten?
„Jetzt schlagt da keine Wurzeln. Absteigen und mitkommen." Befahl der äußerst gut gelaunte Todesritter und ging ins Innere der mächtigen Festung.

Die Atmosphäre glich der in Eiskrone. Alles war mit Symbolen des Todes verziert und eine eisige Stimmung durchströmte sowohl die Gemäuer als auch die Bewohner. Wenn die Todesritter in Eiskrone schon verschwiegen und mürrisch waren, war es hier noch schlimmer.

Der Trupp hatte sich in Bewegung gesetzt und war nun in einer großen Halle angekommen. Neugierig wanderten die Blicke über die Umgebung. Es sah aus wie eine Waffenkammer aber auch wie eine Werkstatt, überall Ambosse und blaues Feuer loderte in einer Höhle, die in die Wand eingearbeitet war. Ein riesiger aus hellem Stein gefertigter Totenschädel umgab das Feuer im inneren und lies es so aussehen als würde es im Rachen des weit geöffneten Schädels brennen.
An den Wänden standen Waffenständer, die verschiedenen Schwertern, Äxten und Lanzen Halt boten.
In der Mitte der Halle war eine große Vertiefung eingelassen in der an Holzpuppen aber auch untereinander geübt wurde. Diese Szenerie erinnerte an den Grubenkampf in Eiskrone,

„So, hier werdet ihr die meiste Zeit verbringen. Ihr werdet eure Runenwaffe schmieden und sie mit für euch passenden Runen prägen und dann auch im Kampf einsetzten, sobald ihr euch damit vertraut gemacht habt." Er ging durch die Halle und blieb dann bei dem blauen Feuer stehen.
„Ihr habt bereits eine solche Waffen, jedoch werdet ihr eine neue schmieden, ihr allein. Es wird eine Waffe sein, die ihres gleichen sucht und euch besser als alles was ihr bisher kanntet, unterstützt. Sie wird auf eure speziellen Fähigkeiten abgestimmt sein und nur in eurer Hand ein perfektes Ergebnis erzielen."

Beeindruckt gingen die Neuankömmlinge wieder aus der Halle raus und wechselten die Etage.
Unten angekommen öffnete sich ein Langer Gang mit vielen gleich aussehenden Türen. Ganz genau wie in Festung des Lichkönigs, nur etwas kleiner. Der Flur war gebogen und damit ergab sich eine Rundung, in dessen Zentrum ein großer Raum war, der den Rittern als Gemeinschaftsraum diente.

Viel Zeit zum Umschauen wurde ihnen nicht gewährt. Denn schon ging ihr Führer weiter und zeigte auf zwei Türen.
„Das Zimmer ist für euch Jungs, es sind immer vier zusammen." Er wand sich zu Enola „Du schläfst dort, deine Zimmergenossinnen sind noch nicht komplett eingetroffen."

Ein schweigendes Nicken machte die Runde.
„Morgen bei Sonnenaufgang in der Ebene wo ihr angekommen seid." Waren die letzten Worte des Blufelfen und damit überließ er sie ihrem Schicksal.

Die Jungs tauschten einen Blick aus und betraten das Zimmer. Es war schlicht eingerichtet mit vier einfach Betten, zwei Holztruhen und einem schmalen Tisch mit zwei Stühlen an der Wand.
Auf einem der Betten lag ein Buch, somit schien das dem vierten Bewohner zu gehören.
Nach einer stillen Absprache hatte jeder eine der Pritschen in beschlag genommen und sein Gepäck daraufgelegt. Das bisschen was man Gepäck nennen konnte.

Cain streckte seine Glieder und lies sich auf einen der Stühle sinken
„Das war ja eine Reise...endlich wieder festen Boden unter den Füßen."
Leoric konnte sich ein trockenes Lachen nicht verkneifen, er erinnerte sich daran wie der Mensch während des Fluges immer wieder geflucht hat wie sehr es doch hasst zu fliegen
„Dir ist aber schon klar, dass wir uns auf einer schwebenden Festung befinden?" fragte der Draenei grinsend.

Frostgarm hungertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt