24||Brothers

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"Hallo?" schrie ich laut durch das Haus.

"Hi Lisa" kam es aus der Küche.

Ich zog meine Schuhe aus und hing meine Jacke an die Garderobe. Anschließend ging ich in die Küche. Dort fand ich sowohl Leo, als auch Adrian vor.

"Ihr seid beide schon hier?" fragte ich überrascht.

"Die Frage sollte wohl eher lauten: Du bist auch mal da" gab Adrian zurück.

"Warum? Wie spät ist es denn?" fragte ich verwirrt. Ich zog den Reißverschluss meines Rucksacks auf und holte mein Handy heraus. Doch Adrian war schneller.

"Es ist viertel vor 5 und laut meines Wissens solltest du um halb 4 Schulschluss haben, meine Liebe" seine Stimme nahm einen Unterton an, der mir nicht gerade gefiel.

"Ich weiß, es tut mir leid, dass ich euch nicht bescheid gesagt habe. Ich war einkaufen mit ein paar Freunden für heute Abend" erzählte ich.

"Und was ist heute Abend ?" fragte Adrian weiter. Er lehnte sich gegen die Arbeitsfläche, verschrenkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch.

"Ich...ähm... einer meiner Freunde hat Sturmfrei, deswegen machen wir eine Pyjamaparty. Also keine große Party mit Alkohol oder so. Nur wir 9. Mehr kommen da nicht" druxte ich herum.

"Wie viele Jungs kommen?" so langsam fühlte ich mich so, als wäre ich in einem Verhör.

Aufeinmal fing Leo, der bis jetzt das Gespräch nur beobachtet hatte, an zu lachen. Mit einem breiten Grinsen schlenderte auf mich zu. Einen Arm legte er um meine Schulter und drückte mich an sich.

"Och Krümel... der da" mit seinem Zeigefinger zeigte er auf Adrian " Der will nur seinem Kontrollzwang nachgehen" sagt er lachend.

"Stimmt doch garnicht! Ich hab mir nur Sorgen um meine kleine Schwester gemacht" antwortete Adrian beleidigt.

"Ach Adi" geekel verzog Adrian sein Gesicht, als Leo ihn so nannte.

"Du solltest dir weniger Sorgen um deine kleine Schwester machen, die ist nämlich gar nicht mehr so klein wie du denkst" argumentierte Leo.

Dankend sah ich Leo an.

"Und du Leonard. Solltest mal ganz dringend daran arbeiten Verantwortung zu übernehmen. Immerhin bist du genauso verantwortlich für sie, wie ich" gab Adrian zurück.

"Naja egal. Wann musst du da sein?" fuhr Adrian fort.

"Warte... Was?" verwirrt sah ich meinen großen Bruder an.

"Du hast mich schon richtig verstanden, Krümel" sein rechter Mundwinkel zuckte nach oben und die Ernsthaftigkeit verschwand aus seinem Gesicht.

"Ähh.. zwischen sieben und acht Uhr treffen wir uns bei Nico... glaub ich" immernoch perplex stand ich dort.

"Sollen wir dich dahin bringen?"

"Wenn ihr Zeit habt"

"Für dich doch immer, Krümel" Leo gab mir einen Kuss auf meinen Kopf und löste sich von mir.

"Nochmal um sicher zu gehen. Ihr seid nicht sauer oder so, richtig?" fragte ich nochmal misstrauisch.

Beide fingen an laut zu lachen.

"Ganz im Ernst. Wann waren wir denn mal wirklich sauer auf dich?" fragte Leo lachend.

"Lange kann man dir nicht sauer sein." lachend kam Adrian auf mich zu und umarmte mich kurz.

"Willst du hier etwas essen oder bestellt ihr später Pizza oder so?" Leo sah mich fragend an.

"Wir wollen Döner bestellen."

"Perfekt" begeistert klatschte Adrian un die Hände. Verwirrt sah ich ihn an.

"Dann können wir mit den anderen essen gehen, bevor wir ins Lavo gehen" sagte Leo und holte sein Handy hervor.

"Ihr wollt in den Club? Der ist mega teuer oder nicht?" fragte ich entgeistert.

"Felix Onkel ist der Chef. Das heißt wir kommen da ganz umsonst und ohne anstehen rein" erzählte Adrian stolz.

"Ich hab nur kurz in die Gruppe geschrieben, dass wir mitkommen." teilte und Leo mit. Er hielt demonstrativ sein Handy hoch und steckte es dann wieder weg.

"Ach und mir so ein schlechtes Gefühl geben bei einer harmlosen Pyjamaparty" beleidigt schob ich meine Unterlippe vor und verschränkte meine Arme.

"Wir sind schon erwachsen und du halt noch nicht" Adrian gab mir einen Stubs auf die Nase und ging in das Wohnzimmer. Leo folgte ihm gleichgültig.

"Ich geh meine Tasche packen" informierte ich meine Brüder, bevor ich die Treppen hochstieg. Zunächst ging ich ins Badezimmer umd packte meine Kulturtasche. Ich ging zwar nicht davon aus, dass wir uns unsere Zähne putzen würden, aber man weiß ja nie.

Danach stapfte ich in mein geliebtes Zimmer. Durch das riesige Fenster fielen schon ein paar der Abendsonnenstrahlen. Diese tauchten das Zimmer in einen schönen Orangenenton.

Aus meinem Kleiderschrank kramte ich meine bereits heruntergekommene Only Tasche. Diese schmiss ich zu der Kulturtsche auf mein Bett. Aus meinem Kleiderschrank zog ich eine Schlafhose, Kuschelsocken Unterwäsche und neue Kleidung für morgen. Diese fanden ebenfalls ihren Platz auf meinem Bett.  Ich schloss den Kleiderschrank wieder und lief rüber zu Adrians Zimmer. Dort zog ich einen neon grünen Hoodie aus seinem Kleiderschrank. Zufrieden hielt ich den Hoodie hoch und lief mit ihm wieder in mein Zimmer. Aus der Steckdose, neben meinem Nachttisch, zog ich den Stecker von meinem Aufladekabel. Alle Sachen stopfte ich zusammen in die Tasche und zog den Reißverschluss langsam zu. Dabei achtete ich stark darauf, dass dieser nicht irgendwie kaputt geht.

Als das geschafft war, schleppte ich die Tasche runter und stellte sie neben die Garderobe.

"Wisst ihr wo die Luftmatratze und der Schlafsack sind?" fragte ich meine Brüder. Diese saßen im Wohnzimmer auf dem Sofa und schauten sich ein Fußballspiel an.

"Warscheinlich in der Abstellkammer" antwortete Adrian, ohne seinen Blick von dem Fernseher zu nehmen.

Ich drehte mich um und ging durch die Küche zur Abstellkammer. In dieser schaltete ich das schlechte Licht an und sah mich um. Ganz hinten in der Ecke fand ich den Schlafsack und die Luftmatratze. Die beiden Dinge schmiss ich zu der Tasche. Schnell rannte ich nochmal nach oben, um mein Kissen zu holen. Auch dies landete unachtsam bei meinen anderen Schlafsachen.

Zufrieden klatschte ich in die Hände, machte auf den Absatz kehrt und ging ins Wohnzimmer. Dort feuerten die Jungs gerade ihr Team an.

Ich quetschte mich zwischen die beiden und ging auf Instagram.

~978 Wörter

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