Kapitel 5

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Am nächsten Morgen wurde ich sanft von Sturmpfeil geweckt.
,,Morgen süße", begrüßte ich sie flüsterternd, da die anderen noch schliefen.
,,Wollen wir eine Runde fliegen gehen?", fragte ich, während ich langsam aufstand.
Ich wollte die anderen nicht wecken - außerdem hatte es endlich aufgehört zu stürmen.
Gestern hatten wir noch spät in der Nacht nicht schlafen können, da der Sturm zu laut gewütet hatte.
Aber nun war alles um und auf der Insel herum ruhig, als wäre nie etwas gewesen.
Dennoch erkannte man das es geregnet hatte - die Bäume waren nass, als wären sie gebadet worden.

Ich trat aus der Höhle und atmete den schönen Geruch, neuer Erde ein.
Schließlich stieg ich auf und Sturmpfeil drehte mit mir ein paar Ruden über die Insel.
Mir fiel auf, dass diese Insel mir bekannt vorkam. Leider kam ich jedoch nicht darauf, woher ich sie kennen konnte.
,,Könnte es sein, dass wir schon mal hier waren, Sturmpfeil?", fragte ich Sturmpfeil.
Diese krächzte nachdenklich.
Angestrengt überlegte ich. Die Insel war klein. Aber nicht zu klein. Bewaldet und...
Ich kam einfach nicht drauf!

,,Ist ja auch egal...", murmelte ich und lenkte Sturmpfeil in Richtung Strand.
,,Was ist denn das?", fragte ich, als wir über etwas, dass wie eine Art Zeltlager wirkte, hinweg flogen.
,,Lande mal!", bat ich mein Mädchen.
Vor diesem kleinen Zeltlager stoppte sie und landete.
,,Kommt dir das nicht auch irre-", wollte ich wieder Fragen, doch wurde von einer Welle Erinnerungen überrascht.

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen!Damals! Als ich abgehauen war, als Astrid Hofferson bei den Reitern auftauchte

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Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen!
Damals! Als ich abgehauen war, als Astrid Hofferson bei den Reitern auftauchte. Dies war die Insel, auf die ich mich vorerst zurückgezogen hatte!
Wie von selbst, wandte ich meinen Blick ab.
Ich wollte nicht an diese schreckliche Zeit zurück denken! Es war Vergangenheit - und das würde es hoffentlich auch bleiben.

,,Weg hier, süße!", meinte ich und drehte mich zu Sturmpfeil um, die inzwischen auch begriffen zu haben schien, was es mit diesem Ort auf sich hatte.
Allerdings wollte ich erstmal nicht fliegen. Am besten, ich erkundete auch mal den Wald. Wer weiß, vielleicht warteten dort neue wilde Drachen auf uns.
Immerhin kannte ich nur einen kleinen Teil der Insel - denn als ich damals, in den schwierigen Zeiten, hier war, hatte ich die meiste Zeit in diesem Lager verbracht.

,,Komm", meinte ich und ging in den Wald.
Nun, wo es nicht mehr in Strömen regnete, wirkte die gesamte Insel viel schöner. Und grüner.
Ich hatte Wälder schon immer geliebt, da sie sich sehr gut als Verstecke eigneten.

Ich ging gerade an einem großen stämmigen Baum vorbei, als mir im Augenwinkel etwas auffiel.
Ich drehte mich zum Baum um.
Dort hing ein kleines, unscheinbares Plakat, dass wahrscheinlich niemandem aufgefallen wäre. Es war ein Kopfgeld Plakat.
Auf dem Bild war eine Frau mittleren Alters zu sehen. Sie hatte, soweit sich das erkennen ließ, denn das Plakat war ziemlich durchweicht, blonde Haare mit wenigen blauen Strähnen. Doch dann wanderte mein Blick zum Namen der gesuchten Frau...

,,D-Das kann nicht sein...!", hörte ich mich fassungslos stottern.

,,Was kann nicht sein?", fragte plötzlich Stimme hinter mir. ,,Astrid, was ist los?"

Ich wusste, dass die Drachenreiter hinter mir standen. Doch ich konnte meinen Blick nicht von der Anzeige wenden.

,,Was ist mit dem Plakat?", fragte Rotzbacke.

Doch ich konnte nicht antworten.

,,Das - das i-ist absolut unmöglich...!", hörte ich wieder meine Stimme fassungslose Stimme. ,,Sie lebt... Leley lebt...!"

𝐇𝐢𝐜𝐜𝐬𝐭𝐫𝐢𝐝 - 𝐄𝐭𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐧𝐝𝐞𝐫𝐬 2 (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt