☽𝐿𝑜𝑠𝑡 𝑆𝑜𝑢𝑙☾ ||𝚢𝚘𝚘𝚗𝚔𝚘𝚘𝚔||

☽1☾

Yoongi

Etwas scheint wieder hoch zu kommen.
Gefühle und irgendwie Kontrolle.

Bis gerade eben war alles Weiß gewesen, ich hatte nichts gespürt oder gefühlt, es war einfach eine Stimme da, etwas das sich durch meine Gedanken bohrte und in allen Ecken schalte. Doch jetzt ist es wieder anders, da ist etwas was bis eben gefehlt hat. Es ist schwer zu erklären und man muss es wahrscheinlich einfach erlebt haben. Doch was erlebt haben? Was geschieht hier mit mir?

Plötzlich spürte ich alles.
Meine Beine, die mich auf dem Boden der Realität halten, meine Arme die schlapp neben meinem Körper hängen und einfach mein ganzer Körper. Es fühlt sich wieder vollständig an und irgendwie bin ich wieder lebendig.

Meine Haut scheint jeden Wind stoß intensiv war zu nehmen. Die windböhe die an mir vorbei zieht, hinterlässt ein kribbeln an meinen Wangen und lässt mich ein angenehmes rauschen hören, als sie an meinen Ohren vorbei zieht.
Die Kälte die der Wind mit sich trägt lässt mich frei fühlen, einfach so unendlich frei.
Diese ganzen eindrücke passieren in wenigen Sekunden und kaum habe ich mein volles Bewusstsein erlangt und meinen Körper unter kontrollie, schlage ich meine Augen auf.

Der Wind hat nicht nachgelassen, weshalb meine Augen Augenblicklich Tränen. Ich ignoriere es einfach, versuche meinen Blick zu fokussieren.
Mein Blick, starr nach vorne und was ich sehe?
Ein paar graue farben und leichte Umrisse, die ansonsten aber komplett verschwommen sind. Zu meinem Glück dauert es nicht lange und meine Augen gewöhnen sich an die Helligkeit, an den Wind und an die ganze Umgebung.

Meine Augen fokussieren langsam Stück für Stück und ich kann bald wieder klar sehen.
Vor mir erstreckt sich eine große Wiese mit vereinzelten steinen und Blumen an ihnen.
Dort bleibt nicht lange meine Aufmerksamkeit, denn ich drehe meinen Kopf in die Richtung der Sonne, die so wunderschön hell und gelb strahlt als gebe es keinen morgen mehr.

Der Wind der durch meine Haare fägt und der wunderschöne Anblick der aufgehenden Sonne, lassen dem ganzen Anblick etwas magisches.
Ich fühle meine innere ruhe, es ist so enspannend und sicher könnte ich noch Stunden hier stehen und es mir anschauen. Wenn dann nicht wieder das Gefühl der Unsicherheit in mir hoch kommen würde.

Denn bitte was war hier passiert?
Wo bin ich, wer bin ich und was mache ich hier?

Entsetzt schaue ich mir meine Hände an, bewege einzelne Finger um sicher zu gehen dass ich es auch wirklich bin, der hier gerade steht und kontrolle über diesen Körper hat.
Danach fing ich erstmal an meinen ganzen Körper ab zu Tasten.

Omg

Ich lebe. Aber das klärt trotzdem noch nicht alles.

Ich taste meine Beine hoch zu meiner Brust und lasse sie dann dort liegen.
Tief ein und aus atmen, es wird schon alles gut.
Wie war ich mir da so sicher?

Wer bin ich?
Hektisch schaute ich mich in meiner Umgebung um, mein Kopf lasse ich oft zur Seite drehen, als würde ich die Antwort hier irgendwio finden.
Nichts, wirklich nichts woraus ich Schlüsse hätte ziehen können.
Ich stehe hier auf einem Friedhof.
Moment.
Friedhof?
Die angeblichen Steine sind Gräber und die Blumen wurden von den trauernden dazu gelegt.
So weit ich auch sehe, überall sind Gräber und die riesige Wiese erstreckt sich über mein ganzes Blickfeld.
Weiter hinten war dann nur wald.
Wie war ich hier her gekommen?
Verdammt, ich flippte gleich aus wenn ich nicht bald eine Antwort auf das alles bekam.
Ich brauche Hilfe.
Ich schaute mich also weiter hektisch um, erblickte weiter hinten eine Frau, die an einem Grab kniete.

Sie sah traurig und zerstört aus und so leid es mir auch tat, ich musste sie jetzt bei ihrer Trauer unterbrechen und sie fragen. Einfach fragen wo genau ich hier bin und ob sie mich vielleicht kennt?
Ob sie mir irgendetwas verraten kann?

Langsam ging ich auf sie zu. Ich wollte sie nicht erschrecken aber ich wollte sie auch nicht laut auf mich aufmerksam machen.
Ich ging also zu ihr, doch weit kam ich nicht, denn ich stoppte als sie sich erhob und erst vor dem Grab stand.
Dann jedoch, drehte sie sich um, sah mich anscheinend nicht und ging einfach auf mich zu.
Ich war zu perplex um mich bewegen zu können und blieb einfach an Ort und Stelle stehen.
Ich wollte gerade ausweichen aber ich würde es wohl nicht mehr schaffen und ich machte mich schon auf den Aufprall bereit und hielt die Hände schnell noch vor mich.
Doch da kam nichts.
Sie ging durch mich hindurch.

Was?