Unbekannte Person

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Ich schlug meine Augen auf, Dunkelheit umfing mich, ich versuchte zu atmen, aber irgendwas strömte in meine Lungen und sorgte dafür, dass ich Husten musste. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte irgendetwas in der Dunkelheit zu erkennen, aber ohne Chance. Nicht einmal schemenhafte Umrisse waren zu erkennen. Was war passiert? Und wo war ich? Ich ließ mich wieder sinken, da mir schwindelig wurde. Es fühlte sich an wie Gras. Ja! Ich musste auf einer Wiese liegen, aber wieso? Ich versuchte mich an den vergangenen Tag zu erinnern, aber alles was mir in den Sinn kam, war genauso schwarz und undurchdringlich, wie meine Umgebung. Gab es schon einmal so eine erdrückende Dunkelheit? Ich konnte mich noch nicht einmal an meinen Namen erinnern. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand als Boxsack missbraucht. Ich versuchte einen tiefen Atemzug zu nehmen, aber irgendwas befand sich in der Luft, dass mich immer wieder husten ließ und ein normales Atmen unmöglich machte. Staub, so spekulierte ich, die für mich einzig logische Erklärung. Ich versuchte mich aufzurichten, in dem ich mich auf meine Unterarme stützte. Meine Arme und Hände schienen unverletzt zu sein, was ich von meinem Kopf leider nicht behaupten konnte, es fühlte sich an, als würde ich bluten. Das würde zumindest dieses warme Gefühl erklären, dass sich von meiner Stirn über meine Nase zog. Meine Anstrengungen mich aufzurichten wurden von einem schweren Hustenanfall jäh beendet. Ich lag wieder im Gras und versuchte meinen Husten in den Griff zu bekommen. Ein Schluck Wasser wäre jetzt sicherlich hilfreich, sich jetzt jedoch in einer mir unbekannten Umgebung blind zurechtzufinden und nach Wasser zu suchen, erschien mir als aussichtsloses und gefährliches Unterfangen. Schließlich wusste ich nicht, genau wo ich war, was überhaupt passiert war und....und wie ich hieß. Warte...ich wusste meinen Namen nicht mehr? Ich versuchte mich krampfhaft zu erinnern wo ich herkam, wie ich hieß, aber außer ein weißes Rauschen war nichts mehr verfügbar. Ich wusste nichts mehr. Wenn ich mich schon nicht an meinen Namen erinnern konnte, wie sollte ich dann wissen, wie ich hierhergekommen war, wo ich war und vor allem was passiert war. Ich unternahm einen erneuten Versuch mich aufzurichten. Über meine Fragen konnte ich sicherlich in Ruhe nachdenken, wenn ich herausgefunden hatte wo ich war oder wenn ich zumindest wieder etwas besser atmen konnte, als es jetzt der Fall war. Ich tastete meine Beine ab, bis auf ein paar blutige Kratzer und einer kaputten Jeans schienen sie unversehrt zu sein, also sollte aufstehen ja kein Problem mehr sein. Meinen Schwindel hatte ich in den Griff bekommen. Vorsichtig stand ich auf, sofort überkam mich erneut der Schwindel. Ich schloss meine Augen und versuchte mich soweit auf meine Atmung zu konzentrieren, wie es der vermutete Staub der sich nach wie vor um mich herum befand zuließ. Nach einigen Sekunden ließ das Schwindelgefühl glücklicherweise nach und ich konnte einen vorsichtigen Schritt nach vorne wagen. Erst jetzt bemerkte ich, wie kalt es war. Zum Schutz schlang ich meine Arme um meinen Oberkörper, auch wenn dies nur einen minimalen Schutz bieten würde. Aber dabei bemerkte ich, dass etwas in der Schlaufe meiner Hose steckte. Etwas Hartes, kaltes, vermutlich aus Metall. Ich zog es aus hervor, da ich nichts sehen konnte, musste ich mich auf meine anderen Sinne verlassen. Ich roch daran, das kalte Material streifte meinen Nasenflügel und kühlte sie etwas ab. Es war komisch, mein Kopf fühlte sich im Vergleich zu meinem restlichen Köper fast schon unnatürlich warm an. Der Gegenstand in meiner Hand war geruchslos. Aber definitiv aus Metall. Ich befühlte es weiter, es war ein länglicher Gegenstand, an einem Ende befand sich etwas, das sich wie ein Band anfühlte, wie eine Schlaufe, um es sich eventuell ums Handgelenk binden zu können. Wäre ich nicht so verwirrt gewesen, hätte ich vermutlich sofort erkannt, worum es sich handelte. An dem Ende mit dem Band konnte ich noch etwas ungewöhnliches ertasten. Etwas Weiches und es ließ sich eindrücken. Ich zuckte zusammen, als das Ding in meiner Hand plötzlich anfing zu leuchten. Eine Taschenlampe! Der Lichtstrahl war zwar schwach, aber immerhin besser als nichts. Ich versuchte mir damit einen Überblick über meine Umgebung zu verschaffen, doch außer das Grün des Grases konnte ich nichts Bemerkenswertes erkennen. Doch der vermutete Staub um mich herum...es war kein Staub, es war Asche, dicke Flocken aus Asche wirbelten um ich herum. Wo kamen die her? Asche....Asche...in meinem Kopf machte es Klick!. Asche= Feuer, aber wo konnte es brennen? Ich hatte kein Feuer oder etwas ähnliches entdecken können. Es glühte auch nichts am Horizont orange auf, dass die Vermutung nahe legen würde das es sich um ein großes Feuer handeln könnte. Ich war verwirrt und diese Verwirrung wurde nicht besser, als ich plötzlich Stimmen hören konnte, die sich befehlsartig Wörter zuriefen. Was auch immer passiert war, es war etwas Großes und der Schein der Taschenlampe hatte wohl meinen Standort verraten. 



Danke erstmal an alle die es gelesen haben, es ist meine erste Geschichte, die ich auf Wattpad veröffentliche und ich hoffe, sie gefällt euch! Bis bald und bleibt Positiv! Only good vibes!


Traitor with memoriesWhere stories live. Discover now