63. Eren's Vergangenheit III

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Eren POV:

Ich merkte das Rivaille nicht neben mir lag. Also stand ich auf. Als ich die Tür geöffnet hatte hörte ich sie in der Küche reden.

Natürlich hat er es gemerkt. Er bemerkt alles was falsch ist, es ist selten der Fall, dass ich mich davor drücken kann.

Aber er soll nicht wegen mir traurig sein. Er soll lachen und glücklich sein.

Als ich ihn damals kennen gelernt hatte, hat mir sein Lächeln und besonders das Lachen sofort gefallen. Wir haben viel gelacht und auch manchmal so heftig, dass wir weinen mussten. Ich habe mit ihm wirklich über alles reden können. Es wird an der Zeit das er auch das dunkle meiner Vergangenheit erfährt. Er ist mein Freund und er verdient die Wahrheit. Ich sprach mir selbst Mut zu, dann trat ich in die Küche und sah wie Rivaille in den Armen seiner Mutter weinte.

„Es stimmt, dass war nur der Anfang" flüsterte ich, aber sie hörten mich trotzdem.

Ich ging auf beide zu und breitete meine Arme aus so das Rivaille in meine Arme konnte.

"Aber vorher hätte ich gern etwas zu trinken" sagte ich und deutete auf den Schranke neben dem Herd. Ohne etwas Alkoholisches wird das hier für mich unerträglich.

Skeptisch was sich dort befindet öffnete Kuchel die Schublade und hob die Flasche Scotch heraus. Rivaille hatte derweil zwei Gläser geholt.

"Zwei?" fragte ich "Mama trinkt nicht" antwortete er und stellte die Gläser auf den Tisch.

Ich schenkte ihm und mir zwei Fingerbreit ein. Gleich darauf stürzte ich ihn herunter.

Dann erst begann ich zu erzählen.

"Jean und ich waren ja in einer Nacht und Nebel Aktion abgehauen. Da wir am Anfang nicht wussten, wo hin, gingen wir erst einmal zu Marco. Bei ihm waren wir vorerst sicher. So dachten wir. Wenige Tage später klingelte es bei Marco an der Tür und nichts ahnend öffnete er. Vor der Tür stand mein Bruder Zeke, er zwang ihn mit einem Messer in die Wohnung, dort bedrohte er ihn. Jean und ich waren zu diesem Zeitpunkt in der Stadt und haben ein paar Sachen eingekauft. Als wir wieder kamen lag Marco zusammen geschlagen im Wohnzimmer. Wir sahen Zeke im ersten Moment nicht und gingen auf ihn zu, dann packte er sich Jean und macht auch ihn fertig. Zum Schluss war ich dran. Mich hatte er nicht wie Marco und Jean zusammengeschlagen, sondern vergewaltigt, vor ihnen. Und er hatte auch noch seinen Spaß. Er machte Bilder und meinte er würde es Vater zeigen, wie willig ich doch bin und dass ich so doch gutes Geld anschaffen könnte. Um die Bilder und meine Freunde machte ich mir mehr Sorgen als um mich. Ich flehte ihn an sie ihn Ruhe zu lassen und ich würde alles tun was er wollte. Er kam immer wieder zu Marco und hatte einen Freund dabei. Beide Vergewaltigten mich erneut. So ging das einige Wochen. Bis Jean eine Wohnung hier in dieser Stadt gefunden hatte. Umgehend und wieder bei einer Nacht und Nebel Aktion verschwanden wir von dort. Das Ganze ist jetzt gute 12 Jahre her aber... als damals Isabell auftauchte kam alles wieder hoch und ich hatte Angst um Riva. Ich wusste damals schon das Isabell hinterhältig war und doch hatte ich Angst das wieder alles von vorn beginnt." Ich stockte als die Bilder wieder hochkamen. Eine kleine Hand an meiner Wange ließ mich zurückkommen.

"So etwas hat keiner Verdient. Auch du nicht. Es ist schrecklich was dir wieder fahren ist. Aber du hast jetzt meinen Liva, der wird immer an deiner Seite sein und dich beschützen. Wenn du etwas hast dann komm und rede mit der Familie, denn dafür sind sie da." hörte ich Kuchel's Worte, die mir Tränen in die Augen treiben. Nicht aus Angst oder Trauer, nein. Weil sie so viel Wärme besaßen.

„Egal was ist. Du kannst jederzeit zu uns kommen." hauchte sie und nahm mich in ihre Arme.

„Danke" hauchte ich an ihre Brust.

Geheimes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt