Ein Handyklingeln störte uns. Ich sah auf und suchte nach meinem Handy.
» Scheiße. « Ich rutschte von ihm weg und kroch auf den Fahrersitz.
» Ja? «, nahm ich ab.
» Verdammt Lucina, wo seid ihr? « Emilios aufgebrachte Stimme drang in mein Ohr.
» Uns geht's gut Emilio. Wir sind in Sicherheit. « Ich fuhr mir durch die Haare.
» Und wo? Gib mir mal Leano. « Er klang harsch und ich hörte die Sorge in seiner Stimme.
» Er will dich sprechen. « Ich langte Leano mein Handy rüber. Fragend nahm er es entgegen.
» Si? « Während Emilio am anderen Ende der Leitung sprach, zog sich Leanos Stirn in Falten.
» Sí, lo sé. Estaban allí esperándonos. Debe haberse filtrado por donde íbamos. « Sie diskutierten auf Spanisch wild durcheinander und ich konnte gar nicht mehr folgen. Ich spürte, wie Leano immer wütender wurde.
» Hijo de puta! «, schimpfte er aus. Ich sah ihn an und er hielt sich die Hand vor den Mund. Ich lächelte leicht. Als würde ich nie fluchen.
Als er auflegte sah er mich besorgt an.
» So gerne ich das hier auch weiterführen würde, wir müssen zurück. « Ich warf ihm sein T-Shirt zu und er zog es sich über. Dann kletterte ich auf den Fahrersitz und er zog die Schiebetür zu.
Die war die ganze Zeit offen geblieben, ups.
Ich fuhr los und irgendwann kamen wir an der Werkstatt an. Emilio kam aus der Halle gelaufen und schlang mich in die Arme, nachdem ich aus dem Bus gesprungen war.
» ¡Gracias a dios! « Ich sah Lonzo ebenfalls angelaufen kommen. Ich löste mich von Emilio und ging zum Bus. Dann öffnete ich die Schiebetür und blickte auf Leano. Er saß auf dem Boden mit dem Rücken an der Rücksitzbank und grinste uns an. Ich legte meinen Zeigefinger auf die Lippen und signalisierte ihm, dass er nicht falsches sagen sollte. Er tat so, als würde er seinen Mund abschließen und einen Schlüssel wegwerfen. Ich schüttelte grinsend den Kopf. Leano richtete sich langsam auf und Emilio trat hinter mich. Er half Leano aus dem Bus.
» Du siehst echt übel aus, Alter. « Leano verzog sein Gesicht.
» Ich hatte einen Schutzengel. «, sagte er und deutete auf mich. Dann gingen wir alle ins Loft und setzten Leano auf die Couch.
» Willst du was zum kühlen? «, fragte ich ihn. Er nickte und ich ging in die Küche.
Wie zur Hölle sollte man hier was finden?
Es war das reinste Chaos. Überall stand irgendwas rum. Angebrochene Tüten und Dosen. Der Kühlschrank war verwunderlicher Weise sehr gefüllt. Ich fand eine Tüte gefrorene Erbsen, welche ich mit ins Wohnzimmer nahm. Lonzo war bereits wieder gegangen und Emilio saß gegenüber von Leano. Ich reichte ihm die Erbsen und als er sein T-Shirt hochzog, schaute ich peinlich berührt weg. Ich weiß nicht wieso, denn eben habe ich jeden Millimeter seines Oberkörpers genau betrachtet. Aber jetzt wo Emilio hier saß war es mir unangenehm. Abgesehen davon, brauchte er erstmal nichts von dem zu wissen. Ich glaube, er würde es nicht gut heißen. Mir lagen immer noch die Worte von Leron in den Ohren. Wenn du schlau bist, hältst du dich von ihm fern.
Was, wenn ich nicht schlau sein wollte? Ich wusste nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll, aber es hat sich gut angefühlt. Sehr gut. So wie er hatte mich noch nie jemand geküsst. So leidenschaftlich und zärtlich zugleich. Es war der Wahnsinn. Bei dem Gedanken daran fingen meine Lippen wieder an zu prickeln. Ich berührte sie mit meinen Fingern und nahm mein Umfeld gar nicht war.
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come closer
Teen Fiction» Ai guapa, was machst du denn hier? Hast du dich verlaufen? « Mit einem auf mich ziemlich arrogant wirkendem Grinsen musterte er mich. Von meinen Augen, runter zu meinen Lippen, über meinen Bauch zu meinen Füßen und wieder zurück. Ich spürte, wie...